23.09.2005, 01:18
@ Zel
Nur davon wird doch letztlich auch nichts, dies ist doch der Grund für die Blockadehaltung:
Die Angst eben vor Schaden, insbesondere an der eigenen Tasche.
Fakt ist, dass im Zuge des Ausbaus des Sozialstaates breite Schichten in den Genuss staatlicher vergünstigungen gekommen sind.
Fakt ist aber auch, dass dies nicht mehr bezahlbar ist und und nun geklärt werden muss, was passiert. Daher finde ich es manchmal etwas heuchlerisch, wenn gut situierte Leute aus dem Mittelstand vehemente Einschnitte im sozialen Bereich fordern bei den ärmeren, aber selbst nichst beitragen wollen. Am besten sollen die Steuern noch weiter gesenkt werden.
Pure soziale Einschnitte bei den Ärmeren erbringt aber kein Erfolg. Letztlich wird Armut nur umverteilt. Staat den leeren Staatskassen entwickelt sich dann halt ein noch breiterer sozialer Bodensatz, insbesondere dahingehend katastrophal, dass deren Kinder nie eine echte Chance haben werden, am Wettbewerb des Humankapitals zu partizipieren.
Letztlich erhält man so langfristig Neopauperismus.
Also, man muss halt gucken, dass auch wirklich ein bißchen Gerechtigkeit in den Reformen besteht, ansonsten schneidet man sich ins eigene Fleisch.
Denn das letzte was wir brauchen, ist eine zweigeteilte Gesellschaft. Die sist die tatsächliche Gefahr für die Demokratie!.
Kürzt man nur bei den Armen,geht man den neoliberalen Kurs des Washington Consensus, dann hat man die baldige Zweiteilung der Gesellschaft und daher auch die Delegitimation der Demokratie aufgrund ihrer Ineffektivität. Dass bei den sozialstrukturellen Vorgängen auch der Mittelstand zerrieben wird, stimmt, ist aber nicht das nicht das eigentliche Problem!
Die geringe Kinderzahl bei Akedemikern oder in höheren Bildungsschichten allgemein liegt ja wohl kaum daran, dass jetzt zu wenig gewährt wird. Und da die Zahlen schon so niedrig sind, sollte man da noch mehr machen??!
nein, am finanziellen Aspekt liegt es nicht, sondern an sozioökonomischen und soziokulturellen Gesichtspunkten.
Beispielsweise war es allein im Denken früher eien Selbstverständlichkeit Kinder zu haben. Heute, im Zeitalter der Beck´schen Individualisierung (kleiner Soziologenwitz
) sieht dies schon wieder ganz anders aus usw. Da gibt es noch sehr viel andere Wirkvariabeln.
Da hätten entsprechende Maßnahmen viel weniger Einfluß von Seiten der Politik als du glauben magst.
Wobei beispielsweise eine flächendeckende Versorgung mit Kindertagesstätten dann noch eine politische Maßnahme wäre, die greifen müßte!
Aber Dinge wie Kinderfreibeträge, Eigenheimzulage, Beitragsbemessungsgrenzen usw. sidn nur unnütze Vergünstigungen, die man sich nicht mehr leisten kann
Also was braucht Europa langfristig??!
Bildung und Innovation, gute Erziehung!!!!!! Dies sidn die Fundamente jedes funktionablen Staates im globalisierten Zeitalter.
Denn Arbeitsplätze für Geringqualifizierte gibt es ausreichend nur noch bald in China oder Vietnam: Was bleibt also? Die Spezialisierung darauf, Teil der weltweiten Denkfabrik zu bleiben und zu werdenund so genügend Innovazion udn Produktivitätssteigerung zu erarbeiten, damit man den bedürftigen imme rnoch helfen kann. Und jene werden nicht weniger.
Alles andere führt letztlich zur gesellschaftlichen Erosion und auch zur demokratischen Delegitimierung!
Zitat:Gerade aber beim Mittelstand, würde ich da aber sehr vorsichtig sein. Speziel was Kinderabsetzbeträge etc. angeht, denn gerade dem Bereich der Gesellschaft die Familienunterstützung zu entziehen, die bei relativ hoher Bildung und Familienzusammenhalt das relativ höchste Risiko tragen, durch die Familiengründung eben aus jenem Mittelstand abzurutschen, ist entwicklungspolitischer Wahnsinn. Man kann wohl viele Zuschüsse zur Disposition stellen, aber grade hier schafft man mittelfristig mehr Probleme als man kurzfristig löst. Die Krisen der westlichen Gesellschaften sind ja mitunter gerade eine Krise des Mittelstandes, der wiederum Pfeiler der demokratischen, freiheitlichen Grundordnung in den westlichen Demokratien ist.Das bezweifelt letztlich niemand. Nur ist es eine genauso unumstößliche Wahrheit, dass Einschnitte passieren müssen! Allerdings ist und bleibt die Frage stets bestehen, wo und mit welchen Konsequenzen. Und da kann ich dir versichern, wird man bei fast jeder Maßnahme entsprechende Einwände einbringen können.
Nur davon wird doch letztlich auch nichts, dies ist doch der Grund für die Blockadehaltung:
Die Angst eben vor Schaden, insbesondere an der eigenen Tasche.
Fakt ist, dass im Zuge des Ausbaus des Sozialstaates breite Schichten in den Genuss staatlicher vergünstigungen gekommen sind.
Fakt ist aber auch, dass dies nicht mehr bezahlbar ist und und nun geklärt werden muss, was passiert. Daher finde ich es manchmal etwas heuchlerisch, wenn gut situierte Leute aus dem Mittelstand vehemente Einschnitte im sozialen Bereich fordern bei den ärmeren, aber selbst nichst beitragen wollen. Am besten sollen die Steuern noch weiter gesenkt werden.
Pure soziale Einschnitte bei den Ärmeren erbringt aber kein Erfolg. Letztlich wird Armut nur umverteilt. Staat den leeren Staatskassen entwickelt sich dann halt ein noch breiterer sozialer Bodensatz, insbesondere dahingehend katastrophal, dass deren Kinder nie eine echte Chance haben werden, am Wettbewerb des Humankapitals zu partizipieren.
Letztlich erhält man so langfristig Neopauperismus.
Also, man muss halt gucken, dass auch wirklich ein bißchen Gerechtigkeit in den Reformen besteht, ansonsten schneidet man sich ins eigene Fleisch.
Denn das letzte was wir brauchen, ist eine zweigeteilte Gesellschaft. Die sist die tatsächliche Gefahr für die Demokratie!.
Zitat:Die Krisen der westlichen Gesellschaften sind ja mitunter gerade eine Krise des Mittelstandes, der wiederum Pfeiler der demokratischen, freiheitlichen Grundordnung in den westlichen Demokratien ist.Ist zu kurz gegriffen. Die Demokratie lebt von einer insgesamten Verankerung in der Gesellschaft und davon, dass infolge des Fahrstuhleffektes in den westlichen Industriegesellschaften auch ein akzeptables politisches und soziales Klima geschaffen wurde, dass eben nicht durch ständigen Klassenkampf und soziale Verteilungskämpfe zerrüttet wird.
Kürzt man nur bei den Armen,geht man den neoliberalen Kurs des Washington Consensus, dann hat man die baldige Zweiteilung der Gesellschaft und daher auch die Delegitimation der Demokratie aufgrund ihrer Ineffektivität. Dass bei den sozialstrukturellen Vorgängen auch der Mittelstand zerrieben wird, stimmt, ist aber nicht das nicht das eigentliche Problem!
Zitat:peziel was Kinderabsetzbeträge etc. angeht, denn gerade dem Bereich der Gesellschaft die Familienunterstützung zu entziehen, die bei relativ hoher Bildung und Familienzusammenhalt das relativ höchste Risiko tragen, durch die Familiengründung eben aus jenem Mittelstand abzurutschen, ist entwicklungspolitischer Wahnsinn.Ist mir auch wesentlich zu kurz gegriffen.
Die geringe Kinderzahl bei Akedemikern oder in höheren Bildungsschichten allgemein liegt ja wohl kaum daran, dass jetzt zu wenig gewährt wird. Und da die Zahlen schon so niedrig sind, sollte man da noch mehr machen??!
nein, am finanziellen Aspekt liegt es nicht, sondern an sozioökonomischen und soziokulturellen Gesichtspunkten.
Beispielsweise war es allein im Denken früher eien Selbstverständlichkeit Kinder zu haben. Heute, im Zeitalter der Beck´schen Individualisierung (kleiner Soziologenwitz

Da hätten entsprechende Maßnahmen viel weniger Einfluß von Seiten der Politik als du glauben magst.
Wobei beispielsweise eine flächendeckende Versorgung mit Kindertagesstätten dann noch eine politische Maßnahme wäre, die greifen müßte!
Aber Dinge wie Kinderfreibeträge, Eigenheimzulage, Beitragsbemessungsgrenzen usw. sidn nur unnütze Vergünstigungen, die man sich nicht mehr leisten kann
Also was braucht Europa langfristig??!
Bildung und Innovation, gute Erziehung!!!!!! Dies sidn die Fundamente jedes funktionablen Staates im globalisierten Zeitalter.
Denn Arbeitsplätze für Geringqualifizierte gibt es ausreichend nur noch bald in China oder Vietnam: Was bleibt also? Die Spezialisierung darauf, Teil der weltweiten Denkfabrik zu bleiben und zu werdenund so genügend Innovazion udn Produktivitätssteigerung zu erarbeiten, damit man den bedürftigen imme rnoch helfen kann. Und jene werden nicht weniger.
Alles andere führt letztlich zur gesellschaftlichen Erosion und auch zur demokratischen Delegitimierung!