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Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei
Vielleicht sehen die Dinge von hier (İstanbul) etwas anders aus als aus den Augen in Deutschland lebender Türken. Man kann nicht erwarten dass alle politischen Parteien immer der gleichen Meinung sind, sonst wären es ja keine Parteien.

Was ich aber dumm finde ist dass die, die gegen eine Aufnahme der Türkei sind, einen Riesenlärm machen und so tun als könnten sie die Aufnahme so ganz ohne Begründung verhindern. Hiermit belügen sie nämlich ihre Wähler, denn so einfach ist es nach einem seit 40 Jahren andauernden Prozess nicht, einfach alles abzubrechen und zu sagen wir haben es uns anders überlegt und streichen die Kandidatur der Türkei. So eine verantwortungslose Vorgehensweise würde nur die Glaubwürdigkeit der EU stark erschüttern und dass wird sich wohl kaum einer leisten wollen.

Was die Zugehörigkeit der Türkei zu Europa betrifft; nun darüber lässt es sich wirklich lange diskutieren. Geographisch gesehen gehört sie z.B. nicht dazu (oder vielleicht doch mit Thrazien?)

Ob sie aus kultureller Sicht zu Europa zu zählen ist, das ist auch meiner Meinung nach fragwürdig. Die gegenseitige kulturelle Beeinflussung mit den „wirklichen“ Europäern, von der Quintus Fabius spricht ist wahr, aber macht das die Türkei zu einem Stück Europas? Die osmanische Kultur stand ja auch genauso viel im gegenseitigen Einfluss mit den Arabern und mit dem Iran aber auch das macht die Türken weder zu Arabern noch zu Iranern. Aber dennoch gehört die Türkei auch zum Nahen Osten. Wenn man das auch so sieht wie „manche“ Europäer, dann kann die Türkei auch nicht zum Nahen Osten gehören weil sie nicht arabisch ist.

Ein weiterer Kategorisierungsaspekt wäre vielleicht die ethnische Zusammensetzung des türkischen Volkes. Die sehr große Mehrheit sind Türken, dann kommen Kurden, Araber, Bosnier, sehr viele unterschiedliche Kaukasier wie Tscherkesen, Georgier, Abhazen, usw. und in geringeren Zahlen Albaner, Griechen, Armenier, Juden und andere Volksgruppen.

Auch die Türken stammen nicht alle aus Anatolien, sondern kommen teilweise aus dem Balkan (Albanien, Griechenland+ Inseln, Bulgarien, Rumänien), dem Irak und Syrien.

Das Volk der Türkei ist eben ein gut vermischtes Überbleibsel eines einst großen Reiches. Die Zusammensetzung ist ein kleines Modell der einstigen imperialen Bevölkerung. Also ist auch die Volkszugehörigkeit kein Maasstab. Dies als Maasstab zu nehmen würde auch das Risiko rassistischer Klassifizierungen mit sich bringen.

Deshalb muss das alles beiseite gestellt und die Sache ganz rationell angepackt werden. Und das genau wir die EU nämlich auch tun. Falls die Vorteile ein Aufnahme schwerer wiegen als die Nachteile, dann wird man die Türkei aufnehmen; wenn dies aber umgekehrt ist dann wird man versuchen dass ganze so weit wie möglich hinauszuschieben um auf eine passende Gelegenheit zu warten mit der man der Türkei mit Recht eine konkrete Absage zuwenden kann.

Aber leicht wird das auf keinen Fall. Und die, die jetzt groß reden, (Merkel, Chiraq & Co.) nutzen dass ganze nur als innenpolitisches Material und werden nie den Mut aufbringen der Türkei offen und ehrlich eine Absage zu geben ohne dass ein wirklich rechtfertigender Grund vorhanden ist.
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