16.11.2003, 15:46
Zitat:Merowig: Die EU ist in meinen Augen mehr als nur ein Wirtschaftsverein...Natürlich ist sie das nicht mehr, das geht unweigerlich aus meiner ersten und dritten Stellungnahme hier um Forum hervor. Selbstverständlich ist die EU zu einer Wertegemeinschaft angewachsen, die eine Zielharmonie im Bezug auf ihre Zukunftsvision verfolgt!
Was deine konträre Haltung betrifft, gibst mir schon etwas zu überlegen. Die EU ist keine Institution, die eine Standardisierung von Menschen und ihrer Lebensformen hinwirken möchte. Die EU will auch keine genormten Menschen beherbergen, die identisch bezüglich ihres Denk- und Artikulierfähigkeit sind. Die Türkei ist genauso unterschiedlich wie all die anderen Völker, die der EU beiwohnen. Auch die Türkei hat ihre Geflogenheiten, ihre Sitten, ihre Moralvorstellungen, ihre Bräuche, ihre Geschichte, ihre Kultur, ihre Religion: eben so wie all die anderen Staaten der EU. Warum schürt die Tatsache das die Türkei ist islamisch gesinnt ist soviele Ängste? Kann man das ihr verübeln oder zum Vorwurf machen? Kann man den Atheisten bekehren an einen Gott zu glauben, wenn er nur an sich glaubt? Oder würde man den Geisteskranken davon überzeugen können, an irgendwas zu glauben wenn er doch an nichts glauben kann?
Jedes Volk hat sich bislang seine Souveränität bewahrt, trotz Zugehörigkeit zur EU. Wovor hast du persönlich denn die größten Bedenken Merowig?
Du spielst unweigerlich auf die Regionalität der Türkei an mit deinem Beispiel der Mittelmeeranrainerstaaten. Wurde dieses Zitat nicht schon etliche Male angeführt in diesem Forum? In diesem Zusammenhang vielleicht eine kurze Info: Marokko, ist bekanntlich ein viel zitiertes Bewerberländer gewesen. Der Antrag 1987 mit der Begründung abgelehnt, da es sich laut der geografischen Lage nicht um ein europäisches Land handele.
Ein kleines aber bemerkenswertes Detail, das die Türkei im Vergleich zu Marokko europäischer ausstattet ist zweifelsohne das 3% ige Gebiet um Thrakien.
Wir haben sicherlich eine etwas differenzierte Auffassung in Bezug auf den türkischen EU-Beitritt. Die EU braucht einen verlässlichen Partner Türkei der als Sicherheitskorridor zum Nahen Osten fungiert. dass jeher politische Unstabilität gekennzeichnet ist. Die Türkei behält trotz weltweiter Abrüstung den wohl zentralsten Knotenpunkt im Dreieck der Kontinente Europa, Asien und Afrika inne. Es ist nicht anzuzweifeln, daß die Türkei in erster Linie aus sicherheitspolitischen Gründen an etlichen Mitgliedschaften in internationalen Organistationen beteiligt wurde ( z.B. die NATO seit 1952, in den darauf folgenden Jahren auch in der WHO, WTO, OECD, OSZE und der Weltbank um nur einige zu nennen) Und wie bereits im letzteren post dargelegt, hat die gestrige Gewaltwelle gezeigt: auch die Türkei benötigt uns.
Zur Bildung und Durchsetzung der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und individuellen Rechte eines Jeden. Zur Festigung ihrer Demokratie. Die politische Stabilität, die die Türkei bezeichnen würde, würde sich positiv auch auf die EU-Wirtschaft auswirken. Denn bekanntlich bildet die Türkei mit 67 Millionen Einwohnern den zweitgrößten Markt.....
So, hab weiterzuarbeiten.....:bonk:
Warte auf mehr Ladung in den folgenden Posts: Merowig s können sich sehen lassen

Schöne Grüsse
Sturkopf