24.06.2005, 22:33
Ok, werter Quintus Fabius:
Ich stimme mit dir überein, dass wir hier in grundlegenden Punkten Meinungsverschiedenheiten haben, die sich wohl nicht vollständig beseitigen lassen. Wie ich oben schon in anderem Zusammenhang sagte, sind Söldner bzw. ihre Verwendung keinswegs meine Idealvorstellung einer wehrfähigen Gesellschaft. Sie sind allerdings jetzt, unter den heutigen Umständen, ein nützliches Werkzeug, verantwortungsbewußten Gebrauch vorausgesetzt. Das Dilemma, was heute nun einmal vorliegt ist das, was dir als Ideal vorschwebt, bzw. die Nichtexistenz davon:
Eins noch:
Es wurde hier der 30-jährige Krieg angeführt als "Beleg" für die Grausamkeit von Söldnern. Leider wurde vergessen, zu erwähnen, dass Staaten und Souveräne diesen Krieg geführt haben, staatliche Macht also, die im Religions- und Machtwahn keine Grenzen kannte. Auch und gerade der 30-jährige Krieg ist ein Beleg dafür, wohin Dinge, die aus "Glaubensgründen, aus Ideologie" begangen werden, führen können.
Ich stimme mit dir überein, dass wir hier in grundlegenden Punkten Meinungsverschiedenheiten haben, die sich wohl nicht vollständig beseitigen lassen. Wie ich oben schon in anderem Zusammenhang sagte, sind Söldner bzw. ihre Verwendung keinswegs meine Idealvorstellung einer wehrfähigen Gesellschaft. Sie sind allerdings jetzt, unter den heutigen Umständen, ein nützliches Werkzeug, verantwortungsbewußten Gebrauch vorausgesetzt. Das Dilemma, was heute nun einmal vorliegt ist das, was dir als Ideal vorschwebt, bzw. die Nichtexistenz davon:
Zitat:Und die Milizarmee ist mein Ideal.Ich denke, du wirst mir zustimmen, wenn ich sage, dass wir heute von einem Milizsystem oder sonstigen System bürgerlichen Militärs weiter entfernt sind als je zuvor (die Berufsarmee ist ein weiteres Symptom dafür). Aber dieser Zustand lässt sich eben nicht ohne weiteres beseitigen, auch wenn man das gerne hätte. Aber das soll nun der Endpunkt meiner Stellungnahme zu dieser rein ideologischen und normativen Frage sein.
Eins noch:
Zitat:Ich heiße nicht alles gut. Aber ich kann Dinge die aus Glaubensgründen, Aus Ideologie begangen werden eher verzeihen als Dinge die aus Geldgier und Kommerz begangen werden. Truppen die für eine höhere Idee Verbrechen begehen sind weniger Schuldig als Truppen die aus niederen Motiven Verbrechen begehen wie Geldgier.Wie ich schon sagte, eine höchst fragwürdige Einstellung. Die Geschichte hat bewiesen, dass durch Ideologie und Glaubensgründe die erheblich schlimmeren Verbrechen begangen worden sind und immer noch werden. Es ist auch von der Logik her völlig absurd: Verbrechen, die aus Kommerz begangen werden, werden niemals eine derartige Dimension erreichen, wie die, welche aus Ideologie begangen werden. Der Grund dafür liegt m.E. darin, dass Ideologie bzw. Religion (ohne dass ich jetzt über Religion allgemein diskutieren will, da verbotenes Thema) keine rationalen Grenzen kennen, an denen die Tat der Sache nicht mehr dienlich ist (so wie das bei kommerziell motiviertem Verhalten eindeutig der Fall ist). Wer das bezweifelt, der muss sich nur mal fragen, in welchen Konflikten wirklich Millionen und Abermillionen von Menschen ums Leben gekommen sind und aus welchen Gründen diese Konflikte vom Zaun gebrochen wurden.
Es wurde hier der 30-jährige Krieg angeführt als "Beleg" für die Grausamkeit von Söldnern. Leider wurde vergessen, zu erwähnen, dass Staaten und Souveräne diesen Krieg geführt haben, staatliche Macht also, die im Religions- und Machtwahn keine Grenzen kannte. Auch und gerade der 30-jährige Krieg ist ein Beleg dafür, wohin Dinge, die aus "Glaubensgründen, aus Ideologie" begangen werden, führen können.