Historische / Antike Schlachten
Zitat:wie zum Beispiel das sofortige einführen des Langschwertes "Spatha"
Die Spatha war aber für die klassische Kampfweise der Legionäre schlechter als der ursprüngliche Gladius, es hat sich zudem ja nicht nur das Schwert sondern auch der Schild und die Fechtweise verändert. Die Spatha kam 1 wegen der vielen Germanen im spätantiken Heer und 2 wegen der lockereren Aufstellung und veränderten Fechtweise

Im Nahkampf unterliegt ein Spätantiker Soldat einem Legionär der Republik oder frühen Kaiserzeit. Das System Gladius und Scutum ist überlegen. Deshalb haben die Römer ja auch die Kelten ebenso besiegt. Die Kelten kämpften ja mit Langschwertern und leichteren Ovalschilden, also exakt mit den gleichen Waffen wie sie die spätere spätantike Infanterie hatte.

Und auch die Spatha wandelte sich, die spätantiken Spatha haben mit den frühantiken gar nicht viel gemeinsam. Die frühe Spatha war ein langes Stichschwert für den primären Einsatz als Kavalleriewaffe, dann kamen die Langen Ausführungen der sogenannten Ringknaufschwerter und dann wurden die neuen, stark germanisch geprägten Langschwerter wieder Spatha genannt, das waren aber Hiebwaffen.

Zitat:und vielleicht das ersetzten der Wurfspeere durch Bogen,damit wären die Legionäre auch gleichzeitig Bogenschützen.
Es gab ja Bogenschützen in der römischen Armee. Sogar später dann in der Legion. Da man keinen Schild halten kann und Bogenschießen kann, bräuchte man Pavesen oder Schildträger und tatsächlich gab es Sondertruppen die so bewaffnet waren. Aber Pfeile hatten gegen die alten schweren Schildwälle und schwer gerüsteten !! Infanteristen der klassischen Antike nur wenig Wirkung. Das Pilum als Schild und Rüstungsbrecher gegen Bogen einzutauschen, wäre eine schlechte Idee. Das Pilum ist weit überlegen.

Die Pfeile hatten damals noch keine Federn in Europa, die kamen erst mit den Sarmaten und Parthern. Die Bögen waren keine Kompositbögen und die Zugkraft folglich geringer.

Zitat:Mein Vorschlag wäre normal bewaffnete Legionäre mit Bogenschützen und Kavallerie zu ergänzen.
Genau so hat man es gemacht. Diese Ergänzungs- also Hilfstruppen hießen Auxiliartruppen und stellten numerisch ca die Hälfte aller römischen Verbände.

Zitat:Zudem habe ich noch eine wahnsinnige Idee und ich weiss nicht ob das was bringen würde. Wie wäre es mit einer Art Panzer (Fahrzeug, nicht Körperschutz) aus Holz mit einer Metallverkleidung. Als Antrieb würde ich ebenalls mit dem gleichen Materiall gepanzerte Pferde einsetzen. Zur Bewaffnung gehört eine Ballista und Bogenschützen.
Es gab Versuche damit zu verschiedenen Zeiten. Wegen der geringen Feuerdichte einer Ballista und der geringeren Wirkung setzte man aber mehr auf Bogenschützen. Schon die Perser haben unter Kyros mit so etwas experimentiert (die berühmten fahrenden Türme des Kyros) und auch die Römer haben damit Versuche gemacht.

Der Fakt daß sich solche Fahrzeuge nie durchsetzten und stets experimentelle Versuche blieben, zeigt klar, daß sie nichts getaugt haben.

Zitat:Der Bogen ist Vorteilhaft größere Reichweite,höhere Feuerzahl und dichterer Angriff.Wenn jeder Legionär vor dem Sturm einen Pfeilhagel aus 200 Meter Entfernung legt wäre das immens jeder Legionär wäre ausgestattet mit 20 Pfeilen im Köcher und somit könnte eine Legion 100.000 Pfeile in einigen Minuten abfeuern oder diese taktisch besser nutzen.Ein Teil der Truppe feuert während die anderen an den Feind näherrücken.
50 % alle römischen Truppen waren Auxiliartruppen und davon waren sehr viele mit Bögen bewaffnet. Die Auxiliartruppen plänkelten vor den Legionären und zogen sich dann hinter diese zurück und machten genau das, über die Legionäre ballistisch nach vorne schießen.

Aber der Effekt war gegen andere schwere Infanterie damals sehr gering. 100 000 Pfeile klingt enorm eindrucksvoll, aber kein Pfeil konnte damals die schweren Schilde durchschlagen und kein Pfeil kam durch die Körperpanzerung. Von daher war der Effekt primär ein psychologischer und verlangsamte den Gegner, einige wenige Tote und ein paar Verletzte dürfte es natürlich auch gegeben haben.

Bogen und Pilum geht nicht. Das Pilum war aber derart immanent wichtig und überlegen um Schilde wie Rüstungen zu durchschlagen, daß eine Aufgabe des Pilums die Nahkampfkraft der Legionen massivst geschwächt hätte. Nur Schwert und Schild wäre nicht derart überlegen gewesen.

Die Perser kämpften ja auch mit Bögen und Lanzen in der Kombination. Also mit genau dem was du vorschlägst. Trotzdem verloren sie gegen die Makedonen und konnten mit 100 000 Bogenschützen bei Gaugamela die Millionen !! von Pfeilen auf die Makedonen schossen nichts erreichen !!

Das beweist klar daß dieses Konzept einer schweren Nahkampfinfanterie damals unterlegen war.

Zitat:Der Bogen ist eine Hauptwaffe die man nicht noch so nebenbei mitnimmt.
Bögen sind auch anfällig für das Wetter. Wenn es regnet und die Sehnen feucht wurden wars das. Darüber hinaus muß man mit dem Bogen erst mal Schießen lernen was aufwendig ist und ungezieltes Massenfeuer wie es z.B. die Perser und die Auxiliartruppen der Römer einsetzten hatte auf schwere Infanterie wie die Legionäre oder die Phalanx keinen größeren Effekt.

Zitat:Ich würde ein Heer aus Legionären, Bogenschützen und Kavallerie aufstellen. Vorne würde ich die Legionäre aufstellen und an den Flanken die Kavallerie. Die Bogenschützen kommen hinter die Legionäre und sind so vor der feindlichen Infanterie geschützt.
Das ist im Endeffekt die Standard Vorgehensweise exakt wie es damals auch gemacht wurde.

Zitat:Und übrigens sind mir keine Soldaten bekannt, die hauptsächlich für den Nahkampf da waren, auch mit Bogen ausgerüstet waren.
Gegenhalt: die Unsterblichen (Anausa oder Anusiya) der Perser waren so eine Truppe. Oder die Schwere Kavallerie der Mongolen die auch Bögen führte.

Zitat:Tja ich kann dir Gegenbeispiele bringen wie die Mongolen,Seldschuken,Osmanen und auch die Chinesen sogar 400 v.Chr.
Alles Reitervölker bis auf die Chinesen und dazu stimmt es nur für Teile der Mongolen und Osmanen und die Chinesen waren auch nicht mit Bögen sondern mit Armbrüsten ausgerüstet. Im übrigen in einem Verhältnis von 50 : 50 Armbrustschützen mit Schwert und Hellebardiere !! Die Hellebardiere standen in großen Blöcken mit Lücken dazwischen. Die Armbrustschützen vorne feuerten und zogen sich vor einem Nahkampfangriff zwischen und hinter die Hellbardiere zurück. An den Flanken dann Streitwägen.

Zitat:und vergessen wir die Bogenschützen Samurai der Japaner nicht die mit dem Schwert und Bogen ausgestattet waren.
Die Samurai sind ein Sonderfall und nur sehr schlecht vergleichbar. Die Hauptwaffe der Samurai war die Lanze. Dann kamen Bogen und Schwert ergänzend dazu. Daher ähneln die Samurai sehr stark von der Bewaffnung her den Unsterblichen der Perser. Die sind der Phalanx unterlegen. Die Samurai kämpften aber noch bis ins Hochmittelalter stark ritualisiert und von daher kann man ihre auf Duelle und rituelle Kämpfe ausgelegte Kampfweise mit der westlicher Heere nicht vergleichen. Später dann rüsteten die Samurai vor allem Bauern mit Lanzen und Musketen aus (Verhältnis 50 : 50) und mit diesen Truppen einigten Oda Nobunaga dann das Land. Da waren die Samurai aber schon wie in Europa nur noch ein Relikt und das das war schon in der Neuzeit.

Die Samurai des Tokugawa Shogunats sind aber wieder wegen der Isolation und Inzucht ihrer Kampfweise nicht vergleichbar bzw deutlich unterlegen. Die römischen Legionen wie auch die Phalanx hätten die Samurai weggefegt.

Zitat:Mongolen und Hunnen führten den Bogen als HAUPTBEWAFFNUNG und das Schwert wurde desshalb mitgeführt damit man nich Waffenlos ist, wenn die Pfeile alle verschossen sind.
Hunnen ja, Mongolen kommt darauf an. Ein Drittel aller Mongolen waren schwere Nahkampftruppen und der Bogen war hier Sekundärbewaffnung. Bei dieser schweren Kavallerie der Mongolen waren aber Lanzen und Äxte und Streitkolben und Kriegshämmer die Hauptwaffen.

Zitat:es gab nirgends auf der Welt Soldaten die neben einem Schwert und einem riesigen Schild als Hauptwaffe auch noch einen Bogen mitführten.
Doch, die Assyrer z.B. Aber der Schild wurde hier zum Schießen in der Art einer Pavise eingesetzt. Also abgestellt und mit einer Stütze schräg hingestellt so daß der Kämpfer von dieser Deckung aus schießen konnte. Das kam aber NIE !! gegen andere Nahkampftruppen zum Einsatz sondern bei Belagerungen hinter anderen Truppen oder gegen Reitervölker.
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