08.05.2005, 09:19
Artikel aus dem Marineforum:
Zitat:CHINAGanzer Artikel, da nicht lange Online
Um den ehemals russischen Flugzeugträger VARYAG gibt es neue Spekulationen über eine militärische Nutzung durch die Volksbefreiungsmarine (PLAN).
Im April wurde das seit 2002 in Dalian an einer Pier liegende 67.000 ts große Schiff verholt und in ein Trockendock geschleppt, wo nun offenbar Arbeiten am Unterwasserschiff stattfinden sollen. Unklar ist allerdings, welcher Art diese Arbeiten sind. Zugleich wird in Internetforen auch über eine angeblich begonnene Restaurierung der Aufbauinsel - mit Installation neuer Elektronik - berichtet und daraus auf eine künftige militärische Nutzung (bis hin zur kompletten Fertigstellung) der VARYAG geschlossen. Neuere Fotos stützen diese Behauptungen allerdings bisher nicht.
Die VARYAG war 1985 als Schwesterschiff des russischen Flugzeugträgers KUZNETSOV in der Ukraine auf Kiel gelegt worden, konnte aber nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht mehr fertig gebaut werden. Anfang 1998 hatte eine chinesische Firma das halbfertige Schiff "als Schrott" erworben, um es zu einem schwimmenden Kasino für die Glücksspielmetropole Macao umzubauen. Eine solche zivile Endnutzung des 2002 nach Dalian geschleppten Flugzeugträgers scheint auch weiterhin wahrscheinlich. Sicher hat die PLAN das Schiff eingehend untersucht und seine konstruktiven Merkmale analysiert. Eine Fertigstellung der VARYAG für eine militärische Nutzung als Flugzeugträger dürfte allerdings zu aufwändig und auch mit zu hohen finanziellen Risiken behaftet sein. Immerhin sind seit ihrem Baubeginn schon 20 Jahre vergangen, und Wartungsarbeiten (bis hin zur Rostpflege) haben seitdem wohl nur eine nachgeordnete Rolle gespielt.
Es bleiben aber eine ganze Reihe von "Ungereimtheiten", die den Schluss nahe legen, dass der Erwerb der VARYAG nicht nur rein zivilen, kommerziellen Interessen diente. So soll die chinesische Regierung bei der Türkei bis zu 1 Mrd. US-Dollar als Garantie für die Bosporus-Passage hinterlegt haben. Solch massive staatliche finanzielle Unterstützung für den Bau eines rein privat betriebenen, schwimmenden Kasinos gibt zu denken. Auch soll die als chinesischer Käufer genannte Firma keinerlei Verbindung zu Kasino- und Spielerkreisen haben, wohl aber in militärische Beschaffungsprozesse eingebunden sein soll. So darf über den endgültigen Verwendungszweck der VARYAG denn auch kräftig weiter spekuliert werden.