25.04.2005, 21:50
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Zitat:Novorossiysk Shipyard hat den Auftrag zur Grundinstandsetzung des FK-Kreuzers KERCH erhalten.
Das 8.600 ts große Schiff der KARA-Klasse war Anfang der 70er Jahre bei der Kommuna-Werft in Nikolayev (heute Ukraine) gebaut und anschließend bei der Schwarzmeerflotte stationiert worden. Der Kreuzer war zwar in 2001 noch einmal instand gesetzt worden (Antriebsanlage), fuhr in den letzten Jahren aber kaum mehr zur See, so dass bisweilen auch schon über Ausmusterung und Verschrottung spekuliert wurde.
Mit der KERCH wird erstmals ein Großkampfschiff der russischen Marine in Novorossiysk repariert. Die dortige Werft war bisher auf die Instandsetzung von zivilen Handelsschiffen spezialisiert. Die jetzt erfolgte Auftragsvergabe durch die russische Marine darf durchaus auch als Signal verstanden werden, Novorossiysk und die dort vorhandene Infrastruktur künftig verstärkt militärisch zu nutzen.
Schon seit 1997 ist Russland bemüht, hier eine Alternative zum Sewastopol zu schaffen, wo die mit der Ukraine geschlossenen Pachtverträge möglicherweise in 2017 auslaufen. In 2003 hatte Präsident Putin den Bau einer Flottenbasis in Novorossiysk "mit Priorität" gebilligt. Noch in diesem Jahr sollen dort Bauarbeiten beginnen. Der neue Stützpunkt soll zunächst vor allem Einheiten aufnehmen, die seit 1991 ohne eigenen Heimathafen an der Schwarzmeer-Ostküste und im Asowschen Meer aufliegen.
Novorossiysk, das als "Russlands südliches Tor zum Meer" vor allem Bedeutung für den zivilen Seeverkehr hat, beheimatet schon seit einigen Jahren Einheiten des russischen Seegrenzschutzes. Mit nur zwei Piers ist allerdings die Anzahl der Liegeplätze sehr begrenzt. Überdies fehlen Molen und Wellenbrecher, so dass Schiffe bei ungünstigen Wetterlagen sogar auslaufen müssen, um nicht im Schwell an der Pier beschädigt zu werden. Der Ausbau des Handelshafens zu einer Flottenbasis erfordert also größeren Aufwand.