07.11.2003, 16:37
Seit einigen Monaten bin ich mit der Thematik eines möglichen EU-Beitritt der Türkei beschäftigt - im Rahmen meiner Diplomarbeit-.
Mir ist es durchaus bekannt gewesen, daß die subjektiven Bewertungen hinsichtlich der der Eingliederung der Türkei in der Institution der europäischen Länder derart kontrovers erscheint.
Die Meinungen sind so verschieden wie die Argumentationsketten, die ich im Rahmen meiner Recherchen durchforste...
Die Kopenhagener Kriterien, die 1993 im Rahmen des EU-Gipfels in Kopenhagen vereinbart worden sind, stellen bekannterweise eine Art Schema der Beitrittsbedingungen dar, die von dem jeweiligen Bewerberland zu erfüllen sind. Zielsetung dieser Standardisierung war es in erster Linie dem steigenden Nachfrage aus der Riege der mittel- und osteuropäischen Länder (MOE-Länder), die sich erfolgreich aus den Fesseln des Kommunismus lösen konnten, gerecht zu werden. Natürlich sind sie auch im Rahmen der Beitrittspartnerschaft von türkischer Seite zu erfüllen ehe ein Beitritt in Betracht kommen kann.
Mit der Türkei wurde bereits 1963 das sogenannte "Assoziationsverhältnis" eingegangen, das eine spätere Option zum Beitritt in die heute existierende Form der Europäischen Integration der EU ermöglichen könnte. Wie ich hier im Forum bereits an einer Vielzahl von Kommentaren entnehmen konnte haben sicherlich einige sehr brauchbare Einwände dargebracht die eine ablehnende Haltung gegenüber der türkischen Kandidatschaft begründen würden. Es gab aber auch eine Reihe von sehr überhobenen und teilweise falsch dargelegten Stellungnahmen, die scheinbar aus der Luft gegriffen worden sind. Ohne an dieser Stelle jemanden persönlich nahezutreten.
Aber auch die Türkei ist seit Begründung der Republik ständig dem Einfluss des Militärs ausgesetzt, wie einst die heutigen EU-Partner Griechenland, Portugal und Spanien. Auch diese Länder verzeichneten vor ihrer Integration in die EU, langjährige höchst labile politische Strukturen unter der Militärjunta oder der Diktatur von Franco u.a.. Den Beitritt zur EU eröffnete vordergründig diese Tatsache, dass die Mitgliedsstaaten der EU nur in der Vollmtgliedschaft der vorstehend genannten Länder, eine stabile Basis zur Stärkung bzw. Erhalt der Demokratie in diesen Ländern gewährleistet sahen. Obwohl der Stärkung der rückständigen Wirtschaften in Griechenland, Portugal und Spanien bereits seit fast zwei Jahrzehnten denEU-Etat in beträchtlicher Höhe belasten.
Auch die Türkei ist ein Land das im Schatten der Militärmacht steht, daß vergeblich versucht ihre Demokratie zu festigen. Leider ist es nur bei diesem Versuch geblieben, trotz der jüngsten Beschneidungen der Rechte des Militärs ist ihre Position ungebrochen.
Die Türkei hätte trotz der momentanen unzureichenden Erfüllung des politischen und ökonomischen Kriteriums verdient, eine Chance zur Festigung ihrer demokratischen Strukturen zu bekommen....
(Fortsetzung folgt.....)
Habe zu arbeiten :bonk:
Viele Grüße
Sturkopf76
Mir ist es durchaus bekannt gewesen, daß die subjektiven Bewertungen hinsichtlich der der Eingliederung der Türkei in der Institution der europäischen Länder derart kontrovers erscheint.
Die Meinungen sind so verschieden wie die Argumentationsketten, die ich im Rahmen meiner Recherchen durchforste...
Die Kopenhagener Kriterien, die 1993 im Rahmen des EU-Gipfels in Kopenhagen vereinbart worden sind, stellen bekannterweise eine Art Schema der Beitrittsbedingungen dar, die von dem jeweiligen Bewerberland zu erfüllen sind. Zielsetung dieser Standardisierung war es in erster Linie dem steigenden Nachfrage aus der Riege der mittel- und osteuropäischen Länder (MOE-Länder), die sich erfolgreich aus den Fesseln des Kommunismus lösen konnten, gerecht zu werden. Natürlich sind sie auch im Rahmen der Beitrittspartnerschaft von türkischer Seite zu erfüllen ehe ein Beitritt in Betracht kommen kann.
Mit der Türkei wurde bereits 1963 das sogenannte "Assoziationsverhältnis" eingegangen, das eine spätere Option zum Beitritt in die heute existierende Form der Europäischen Integration der EU ermöglichen könnte. Wie ich hier im Forum bereits an einer Vielzahl von Kommentaren entnehmen konnte haben sicherlich einige sehr brauchbare Einwände dargebracht die eine ablehnende Haltung gegenüber der türkischen Kandidatschaft begründen würden. Es gab aber auch eine Reihe von sehr überhobenen und teilweise falsch dargelegten Stellungnahmen, die scheinbar aus der Luft gegriffen worden sind. Ohne an dieser Stelle jemanden persönlich nahezutreten.
Aber auch die Türkei ist seit Begründung der Republik ständig dem Einfluss des Militärs ausgesetzt, wie einst die heutigen EU-Partner Griechenland, Portugal und Spanien. Auch diese Länder verzeichneten vor ihrer Integration in die EU, langjährige höchst labile politische Strukturen unter der Militärjunta oder der Diktatur von Franco u.a.. Den Beitritt zur EU eröffnete vordergründig diese Tatsache, dass die Mitgliedsstaaten der EU nur in der Vollmtgliedschaft der vorstehend genannten Länder, eine stabile Basis zur Stärkung bzw. Erhalt der Demokratie in diesen Ländern gewährleistet sahen. Obwohl der Stärkung der rückständigen Wirtschaften in Griechenland, Portugal und Spanien bereits seit fast zwei Jahrzehnten denEU-Etat in beträchtlicher Höhe belasten.
Auch die Türkei ist ein Land das im Schatten der Militärmacht steht, daß vergeblich versucht ihre Demokratie zu festigen. Leider ist es nur bei diesem Versuch geblieben, trotz der jüngsten Beschneidungen der Rechte des Militärs ist ihre Position ungebrochen.
Die Türkei hätte trotz der momentanen unzureichenden Erfüllung des politischen und ökonomischen Kriteriums verdient, eine Chance zur Festigung ihrer demokratischen Strukturen zu bekommen....
(Fortsetzung folgt.....)
Habe zu arbeiten :bonk:
Viele Grüße
Sturkopf76