31.03.2005, 14:02
Zitat:Dieses ewige totgesage jedenfalls finde ich diesem Flugzeug gegenüber jedenfalls ziemlich ungerecht.Jacks, ich wollte das Flugzeug nicht totreden oder schlechtmachen. Um ehrlich zu sein, ich kann mir selbst nicht so recht erklären, warum die Rafale so ein Ladenhüter ist. Sie ist ganz klar ein sehr gutes Mehrrollenflugzeug auf dem Level eines EF zu einem überzeugenden Preis. Ich habe allerdings einige Dinge aufzeigen wollen, die eben der Rafale (aus welchen Gründen auch immer) eine zunehmend schlechtere Perspektive insbesondere im Wettbewerb mit dem Eurofighter einräumen:
Wenn die Rafale wirklich keine Exportaufträge gewinnen sollte dann kann man dies tun aber nicht jetzt wo wir am Anfang der richtigen Einführung der Rafale in den Truppendienst und der Verfügbarkeit der zu exportierenden Versionen stehen.
Die Rafale jedenfalls ist besonders in der Version F3 ein absolut konkurenzfähiges
Flugzeug und ich bin überzeugt das die Exportaufträge kommen werden.
Der anfänglich starke Vorteil der bereits bestehenden Truppennutzung und somit bewiesene Praxistauglichkeit ist derzeit dabei, sich in Wohlgefallen aufzulösen. Ginge man nach diesem Argument (erprobt, fliegt, u.ä.), hätte die Rafale bereits Verkäufe vorweisen müssen. Nun befindet sich der EF in der Truppenerprobung, bald beginnt der routinemässige Schulungsbetrieb und in ein, zwei Jahren ist das Muster im Einsatz.
Auch in der Muster- und Package-Vielfalt läuft die Zeit gegen die Rafale. Bisher (und immer noch) konnte man für die Rafale einräumen, dass sie schon Fähigkeiten hat, die der EF erst haben wird (Tranche 3). Allerdings ist auch dieses Argument bald aufgebraucht, denn derzeitige Ausschreibungen für neue Jets haben eh den Zielzeitraum 2010-2015, eine Zeit, in der Tranche 3 also (hoffentlich) verfügbar ist.
Zuletzt schliesslich muss die französische Industrie den weiteren Aufwuchs der Rafale, der wichtig ist, wenn es um die langfristige Attraktivität geht, ganz alleine schultern, was schlicht und einfach wahnsinnig teuer ist (von der Rentabilität ganz zu schweigen). Dagegen hat man beim EF ein Konsortium, das die Kosten zumindest teilen kann. Zugegeben, durch den multinationalen Charakter hat es auch genug Bremser gegeben. Aber nun, wo der Jet erstmal fliegt, könnte eine Lastenverteilung weitere Ausbaustufen vielleicht erleichtern. Zumindest besteht ein substantielleres (weil breiteres) Interesse an der langfristigen Erhaltung des EF.