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Idee der Menschenrechte, ein europäisches Phänomen?
#13
Zitat:In dem unterscheidet sich die aristotelische Weltsicht nicht viel von der mittelalterlichen Weltsicht, nur um Nuancen
Sicherlich, das liegt aber schon allein daran, weil sich die mittelalterliche Scholastik zum großen Teil gerade eben auf Aristoteles aufbaut.

Zitat:Also so weit wie ich mich belesen habe, lag der Quantensprung eben in der Säkulariserung des Denkens und damit auch in der Betrachtung des Menschens.
Säkularisierung ja, wenn man damit die Abwendung von dem Machtanspruch der Kirche und den Kirchlichen Dogmen meint. Aber nicht Säkularisation wenn man damit die Abwendung von Gott oder dem Gedanken einer göttlichen Herleitung der besonderen Stellung des Menschen meint. Und diese ist eben erst durch das Christentum oder im Fall des Iran durch den Zoroastrismus geschaffen worden.

Zudem unterscheidet sich das Frühchristentum und die katholische Kirche wie wir sie kennen drastisch.

Noch im Mittelalter heirateten Priester und vieles was wir als finsteres „Mittelalter“ in der Religion bezeichnen war erst eine Folge der Neuzeit und entstand auch erst in der Neuzeit.

Die Abwendung von der Kirche der Neuzeit als Grundlage der Menschenrechte ja, aber nicht die Abwendung von Gott oder von der christlichen Idee der Menschrechte, es geht mir dabei eben um die Frage wer diese Idee von einer besonderen Stellung des Menschen zuerst aufgestellt hat und woraus man dann die Rechte des Menschen überhaupt ableitete. Der Humanismus und dieser ganze Gedanke entstand in einer Epoche, in der man die Antike wieder entdeckte und zugleich die Kirche zeitweilig völlig verweltlichte, was dann auch zur Reformation führte. Aber man macht daher mMn leicht den Fehler, daß mit einer Abwendung vom Christentum oder dem christlichen Denken gleichzusetzen, was mWn nicht richtig ist.

Im Mittelalter gab es z.B. schon den Streit des Kaisers und der Kirche um den Vertretungsanspruch Gottes auf Erden. In der Spätantike war der Kaiser der Stellvertreter Gottes auf Erden und der Papst nur einer der Patriarchen.

Die Trennung säkulare staatliche Gewalt und Kirche war nicht gegeben und entwickelte sich eigentlich erst durch den zunehmenden Machtanspruch des Papstes. Um diesen durchzusetzen stellte sich der Papst außerhalb des Staates, auf Dauer aber führte das dann zur Säkularisation, als nach dem Ende der Staufer der päpstliche Weltmachtanspruch gescheitert war.
Das ist aber eben keine sozialkulturelle Abwendung von Gott oder der christlichen Kultur gewesen, sonder nur eine Abwendung vom Papst und dessen Kirche.

In der Spätantike war dagegen Staat und Religion eins, und dies verlor sich erst durch das Mittelalter. Im alten Iran nun, finden wir genau die Situation wieder, die die Römer in der Spätantike hatten. Und in der Spätantike waren es die christlichen Römer, die als erste im Abendland eben Menschenrechte propagierten.

Die Achaimeniden wiederum waren Zoroastrier und begründeten ihren Anspruch auf Macht ebenso religiös. Daher z.B. die außerordentliche Betonung der Lüge z.b. in den Texten von Darius d Großen (Darayavahush) oder das Berufen auf Gott gerade eben in dieser Menschenrechts“erklärung“ durch Kyros (Kurosh)

Von daher sehe ich eben den Ursprung der Idee der Menschenrechte in religiösem Denken, also in einem von der jeweiligen religiösen Kultur geprägten Umfeld.

Zitat:Das wirklich neue war dann, dass der Mensch als ein gesellschaftliches und soziales Wesen verstanden wurde, dass untereinander erst die Gesellschaft konstituiert
Das war aber auch das Selbstverständnis der Römer. Und es wurde dann durch die Völkerwanderung verschüttet, ging aber nicht verloren und wurde so in der Renecainsse wiederbelebt.
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