17.02.2005, 13:04
Zitat:17. Februar 2005Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,342257,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m -->
NORDKOREAKONFLIKT
Chinesischer Gesandter soll vermitteln
Die chinesische Regierung bemüht sich im Konflikt zwischen Nordkorea und den USA um Entschärfung. In diesen Tagen will sie einen Gesandten nach Nordkorea schicken. Gleichzeitig beunruhigen neue Erkenntnisse über das Waffenarsenal Pjöngjangs.
Peking - Ein Sprecher des Außenministeriums gab heute in Peking die geplante Reise bekannt. Ein genaues Datum für die Reise des Funktionärs der Kommunistischen Partei, Wang Jiarui, wurde nicht genannt.
Unterdessen reisten Vertreter der USA und Südkoreas zu Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm nach China. Bei den Beratungen geht es um Möglichkeiten zur Wiederaufnahme der multinationalen Verhandlungen, mit denen der Konflikt beigelegt werden soll. Nordkorea hatte vergangene Woche erklärt, es sei im Besitz von Atomwaffen und werde bis auf weiteres nicht mehr an den so genannten Sechs-Parteien-Gesprächen mit Südkorea, den USA, Russland, China und Japan teilnehmen. Zur Begründung verwies Pjöngjang auf die Politik der USA.
Der neue US-Unterhändler Christopher Hill traf heute zu einem eintägigen Besuch in Peking ein. Er sei hier, um sich mit seinem chinesischen Kollegen zu treffen, sagte Hill. Auch der südkoreanische Vizeaußenminister Song Min Soon wurde in Peking erwartet.
Nordkorea arbeitet nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes CIA an biologischen und chemischen Waffenprogrammen. Möglicherweise seien diese Waffen bereits einsatzbereit, sagte CIA-Direktor Porter Goss gestern bei einer Anhörung im Geheimdienstkomitee des US-Senats. Danach könnte auch die nordkoreanische Rakete Taepo Dong-2 US-Territorium erreichen.
Goss sagte weiter, es sei nur eine Frage der Zeit, bis das Terror-Netzwerk al-Qaida oder andere Gruppen chemische, biologische oder atomare Waffen einsetzen wollen. Auch eine mögliche Gefangennahme von Terrorchef Osama Bin Laden oder seiner Stellvertreter würde die Terrorgefahr gegen die USA nicht beseitigen. Der CIA-Chef räumte ein, dass die Aufständischen einen Teil ihrer Ziele im Irak erreicht hätten. Goss nannte dabei die niedrige Wahlbeteiligung in den Sunniten-Gebieten im Irak und die Fortsetzung von Anschlägen nach den Wahlen.