Massive Abrüstung in Serbien-Monetnegro
#11
Sehe ich auch so, denn z.B. auch der Irak hatte vor dem ersten Golfkrieg eine der größten Panzerarmeen der Welt, war damals sogar auf Platz 5 weltweit, nur war dies wie man sah wenig nützlich, da davon die Masse T-55 und T-62 waren und man chancenlos gegen die M1 unterging, selbst gegen M60 und die paar hundert T-72 konnten wenig ausrichten da damals schon aufgrund fehlender Modernisierungen und Upgrades veraltet, vor allem die Munition.

Bevor die serbische Armee an Neuanschaffungen denken kann, muß vorher erst mal eine massive Abrüstung am besten der kompletten Bestände veralteter Waffensysteme vorgenommen werden und wenn man sich die serbischen Bestände anschaut, dann ist das gut 80% der Hardware. Ebenso ist der derzeitige Personalstand, obwohl schon seit Jahren abnehmend, mit derzeit noch rund 74.000 Mann immer noch viel zu hoch für den Rüstungsetat und wirtschaftliche Verkraftbarkeit Serbiens.

Die serbische Luftwaffe, wenn man diese überhaupt noch so nennen kann, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst im Vergleich zu Vorkriegszeiten. 3,5 Flugstunden pro Jahr zeigen das Drama deutlich auf, was in erster Linie auf fehlendes Geld für Ersatzteile, Treibstoff und Munition zurückzuführen sind, ebenso sind Manöver, Simulationen und Schiessübungen ähnlich häufig wie Weihnachten und selbst die wenigen voll gewarteten einsatzbereiten Maschinen hällt man so gut wie es geht in Gang, aber Modernisierungen haben sie lange nicht mehr gesehen.

Auch bei der Luftwaffe sind selbst nach den massiven Verlusten nach den NATO Bombardierungen immer noch dutzende Flugzeuge in den Beständen die total veraltet sind und abgerüstet werden sollten, wie z.B. alle Galeb, Orao und die meißten MIG21. Danach könnte man daran gehen die verbliebenen 5 MIG29 und rd. zwei Dutzend MIG21 z.B. in Russland oder Rumänien Modernisiern zu lassen und man hätte zwar eine um 2/3 kleinere, aber wesentlich modernere und einsatzfähigere Luftwaffe als heute und auch bei den Flugstunden könnte man locker eine Null an die letzte genannte Zahl an Flugstunden hinzufügen.

Die Pläne bis 2010 sind eine weitere drastsische Abrüstung der veralteten Waffensysteme quer durch alle Truppenteile mit einer Zielgröße der Armee von 40.000 Mann aktiv. Das man auch versucht das meißte Material der Marine zu verkaufen ist auch klar, denn die Marine hat nur Schiffe die mehrere Jahrzehnte alt sind, kaum modernisiert wurden, veraltet sidn und insgesamt in mäßiger Verfassung sind, die meißten seit Kriegsende am Balkan auch die Boka kotorska ( montenegrinischen Militärhafen ) nicht mehr verlassen haben und vor sich hin rosten, auch muß man sich fragen was man überhaupt mit einer derartigen großen Marine noch will, bei mittler weile nur noch rd. 50 Km Adriaküste und nur kleinen Territorialgewässern, ca. 50X120 Km, man aber als Überbleibsel der meißten ex. JRM ( ehem. jugosl. Kriegsmarine ) Schiffe immer noch mehr Schiffe hat als die kroatische Marine, obwohl Kroatien mehr als 80% der Küste und Territorialgewässer der östlichen Adriaseite gehören. Bei einer möglichen Unabhängigkeitserklärung Montenegros hätte sich das Thema Marine ohnehin völlig erledigt, da Serbien dann keinen eigenen Ausgang mehr zum Meer hätte und zur Kontrolle dieses kleinen Bereiches würden ohnehin nur wenige Schnellboote und ein Paar SSM völlig reichen, mehr dürfte sich ein unabhängiges Montenegro auch kaum leisten können.

Kroatien hat es vorgemacht und ist trotz schon fast 10 Jahre andauernden Reformen und Militärumbaus noch lange nicht am Ziel, aber die massive Verkleinerung der Armme und Ausmusterung alter Systeme schafft Jahr für Jahr wieder mehr freie Mittel für die nötigen Moderniserungen und Umstellungen auf NATO Standards als Vorbereitung des anstehenden NATO Beitritts in den nächsten Jahren, größere Neuanschaffungen sind nach Abschluss des Umbaus ab 2006 geplant ( neue Schützenpanzer und Schnellboote ).

Somit bleibt für Serbien wohl nur ein ähnlicher Weg, denn große konventionelle Feldheere gehören lange schon der Vergangenheit an, ein Weg der aber unvermeidbar sein dürfte, will man die Armee modernisieren und eines Tages wieder Neuanschaffungen finanzieren können, ohne dabei die Rüstungsausgaben auf ein der Wirtschaftsleistung unangemessenens Maß zu erhöhen, denn würde man alles so lassen wie es ist, würde man immer weiter zurückfallen und somit kontinuierlich die Verteidigungsfähigkeit sinken.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: