12.02.2005, 02:53
So, jetzt mische ich noch etwas mit.
Stärke der nordkoreanischen Sprengköpfe
Also das ist wirklich ein sehr interessantes Thema. Nicht nur wenn es um die vermeintliche und allerhöchstens theoretisch relevante Bekämpfung einer amerikanischen Battle Group geht.
Dass Pakistan und Indien, so wie Master Blaster gepostet, gleich Fusionsbomben hergestellt haben, wäre mir sehr neu. Möglich ist aber viel.
Von daher kann man nicht wirklich zu 100% sicher sein, dass Nordkorea "nur" über einfache Spaltungswaffen verfügt. Trotzdem wäre der besitz von Fusionsbomben trotzdem aus meiner Sicht sehr, sehr unrealistisch.
Und desweiteren hat Nordkorea sicher aber nur einige wenige Atombomben fertig... daher wird man wohl kaum anfangen auf amerikanische Battle Groups zu feuern, insbesondere da das ein sehr lustiges Ratespiel ist für denjenigen, der die Zielkoordinaten eingeben darf *fg*.
Die jetzige politische Lage
So, auch wenn die Diskussion gerade eher militärisch eingefärbt war, möcht ich doch ein paar Worte zur politischen Lage verlieren. Insbesondere auch als Replik zu AGM und seinen politischen Analysen und auch zu CommanderRs erneutem Amerikabashing ( vgl. Threadseite 11).
Gerade auch weil CommanderR wiedermal die Amerikaner schelchtweg als die Bösen dargestellt hat und sie als primäres Hindernis für den Frieden ausgemacht hat.
Stimmen tut, dass diese Region geopolitisch von großer Bedeutung ist und dass deren Bedeutung mit der Zeit vermutlich noch zunehmen dürfte wegen Chinas weiterem Aufstieg.
Zukünftig dürfte dass die Region eines neuen Kalten Krieges zwischen der "alten" amerikanischen Hegomoniemacht und dem aufstrebenden Drachen sein. Vermutlich.
Dabei aber kann man die ganzen anderen Anrainer nicht vergessen und ihre ambivalente Haltung gegenüber den beiden rivalisierenden Großmächten.
Und so ist auch die koreanische Frage eine eigenständige Problematik, die aber im Kontext gesehen werden muss:
Natürlich legitimiert die innerkoreanische Spaltung die amerikanische Militärpräsenz in Korea nahe der chinesischen Grenze.
Aber dies ist nicht eine primäre Angelegenheit für die Amerikaner. Der geostrategische Gesichstpunkt ( also ob Truppen in Korea stehen nahe zu China) sollte da nicht überbewertet werden. In Zeiten, da die Amerikaner noch das Meer und die Luft beherrschen, sind die Basen in Japan wichtig, ein freundlich gesinntes Taiwan oder auch Truppenpräsenz in Innerasien und Afghanistan. Aber bei den Truppen in Südkorea geht es in erster Linie darum, schnelle Eingreiftruppen für den Fall der Fälle bereit zu haben, wenn das unberechenbare nordkoreanische Regime zuschlagen würde.
Denn eins sollte man wirklich nicht vergessen und da sollte man auch nicht relativieren:
Es gibt sicher viele schlimme Ecken in der Welt, aber Nordkorea ist wirklich wohl die Hölle auf Erden. Würde George Orwell heute noch leben, er würde wohl in Nordkorea noch am ehesten die Verwirklichung seines Schreckensszenarios erkennen, wie er es in seiner Antiutopie (Dystopie) "1984" skiziiert hat.
Ein so totalitäres Schreckensregime, so total, so absolut und mächtig über den Einzelnen hat es wohl nur sehr selten in der Menschheitsgeschichte gegeben. Jeder, der diese absoluten Schrecken relativiert, empfehle ich mal die wenigen spärlichen Informationen zu sondieren, die aus diesem so abgeschotteten und isolierten Lande kommen. Steinzeit in der Postmoderne sozusagen.
Daher, wenn ein Regime heutzutage das Verdikt der Tyrannei und der Barbarei verdient, dann ist es das nordkoreanische. Mir fällt selbst in Afrika kein Staat ein heutzutage, in dem die Menschen so sehr unterdrückt werden, in dem ein menschneleben so wenig zählt. Die Menschen verhungern dort und niemanden stört es in der Führung. Manager, die ihren Belegschaften Essen besorgen wollten während einer der zahlreichen Hungerkrisen - wie in einem Spiegelartikel geschildert - werden deswegen abgeholt und erschossen. Sie hatten nämlich heimlich Maschinen verkauft dafür nach China.
Die nordkoreanische Führung und hier der Zirkel um Kim Jong- Il geht es allein um ihre Macht und jeder Funktionär sucht dem absolutischtisch regierenden Staatschef mehr zu schmeicheln. Aus Sorge um Position und Macht und auch Leben.
Straflager und Arbeitslager gibt es zahlreiche und Insassen ebenso. Deren Zahl soll angeblich in die Millionen gehen und über deren menschenunwürdige Behandlung möchte ich lieber nichts sagen.
Desweiteren muss man sich nur mal die Person des nordkoreanischen Führers anschauen.
Viele hier im Forum ziehen gerne und teilweise zu recht über Herrn Bush her. Nur KIm-Jong-Il ist noch ne Prise schärfer. Um an ne Geliebte ranzukommen, entführte er in den 80ger Jahren eine japanische Filmschauspielerin. da er auch ganz versessen auf Filme ist
Im westen würde wohl so jemand im Irrenhaus sitzen. In Noirdkorea ist er der Herr über Leben und Tod, und das umumschränkt und nun ist er auch der herr über die Atombombe.
keine guten Aussichten.
Daher nochmals, wenn man wirklich ein Werturteil bringen kann über ein Regime, dann über Nordkorea: Jenes würde wirklich gestürzt gehören!
Das Problem ist eben hier die Mehrebigkeit des Konflikts. Denn jener ist und bleibt primär eine innere koreanische Angelegenheit.
Aber wie ja CommanderR ausführte, ist die Wiedervereinigung die einzige denkbare friedliche Lösung. Nur er schlußfolgerte vollkommen falsch, dass die USA dies hintertreiben würden.
Eine Wiedervereinigung mit einem Kim-Long-Il in Pjöngjang ist einfach nicht gangbar. Unter welchen Konditionen denn? Nicht emhr nur Nordkorea, sondern auch der südliche teil unterwirft sich ihm? Unwahrscheinlich. Auch im Süden will man dies nicht.
Die Amerikafeindlichkeit dort resultiert aus ganz anderen Dinge: einer negativen Wahrnehmung der gesamten amerik. Außenpolitik, einer an sich leicht xenophoben Grundstimmung, verstärkt durch den umstand, dass die koreaner immer unter fremdherrschaft leiden mußten, eine lange dauer des "aufenthalts" der amerikaner wie auch einer allgemienen verunsicherung aufgrund der unübersichtlichen lage, die einfach mal den amerikanern angelastet wird.
Was nun China angeht, so wird man dort die ganze Entwicklung mit viel besorgnis ansehen. Sicher man freut sich, wenn der amerik. Riese strauchelt und jemand ihn ärgert. gerade vor ihrer Huastür. denn es macht sich nicht gut, wenn die Amerikaner von einer drittklassigen macht einfach so erpreßt werden mit der Atombombe. Das schwächt naturgemäß ihre Stellung.
VOrallem auch daher, da die Ameriknaer viel zu sehr sich auf den Iran fokussiert haben und nun ein wenig wie die begossenen Pudel aus der Wäsche gucken - zumindest in der "diplomatischen PR-Abteilung".
Von daher sind die Amerikaner hier beschäftigt. Aber auch den Chinesen wird nicht entgangen sein, dass Pjöngjangs Steinzeitkommunisten kein relibler Partner auf dauer ist und sehr, sehr unberechenbar ist.
Auf lange Sicht könnte man sogar mit der stillschweigenden Duldung des nordkoreanischen Atomprogramms einen Pyrrhussieg errungen haben. Zwar haben nun die Amerikaner erstmal die probleme und werden wohl Sicherheitsgarantien geben und ähnliches, aber längerfristig komplioziert diese wendung die eh schon schwierigen Verhältnisse:
Denn weder sind sich die amerik. Verbündeten dort in der Region sehr grün, noch die Amerikaner mit "ihrern Schutzbefohlenen" , denn dies sind reine Zweckbündnisse. Ebenso wie die Beziehung Peking Pjöngjang, die sich schon merklich abgekühlt hat.
Fazit
Ein sterbendes labiles nur auf Angst gebautes Regime, das die Bombe hat - ein echtes Schreckensszenario ist wahr geworden.
Ein Regime will sich außenpolitisch das Überleben erkaufen, nicht zuletzt da es im Vergleich mit seinem konkurrienden Counterpart aus dem Süden so schlecht abschneidet. Aber im Moment ist wohl wenig zu tun. Die Amerikaner werden durch die Chinesen blockiert, die ihrerseits nicht daran denken werden ofen einzuschreiten um Nordkorea effektiv zu zügeln ( ob sie es denn überhaupt könnten, ich denke nicht).
Auf jeden fall viel vertrakter alles als man denkt.
Stärke der nordkoreanischen Sprengköpfe
Also das ist wirklich ein sehr interessantes Thema. Nicht nur wenn es um die vermeintliche und allerhöchstens theoretisch relevante Bekämpfung einer amerikanischen Battle Group geht.
Dass Pakistan und Indien, so wie Master Blaster gepostet, gleich Fusionsbomben hergestellt haben, wäre mir sehr neu. Möglich ist aber viel.
Von daher kann man nicht wirklich zu 100% sicher sein, dass Nordkorea "nur" über einfache Spaltungswaffen verfügt. Trotzdem wäre der besitz von Fusionsbomben trotzdem aus meiner Sicht sehr, sehr unrealistisch.
Und desweiteren hat Nordkorea sicher aber nur einige wenige Atombomben fertig... daher wird man wohl kaum anfangen auf amerikanische Battle Groups zu feuern, insbesondere da das ein sehr lustiges Ratespiel ist für denjenigen, der die Zielkoordinaten eingeben darf *fg*.
Die jetzige politische Lage
So, auch wenn die Diskussion gerade eher militärisch eingefärbt war, möcht ich doch ein paar Worte zur politischen Lage verlieren. Insbesondere auch als Replik zu AGM und seinen politischen Analysen und auch zu CommanderRs erneutem Amerikabashing ( vgl. Threadseite 11).
Gerade auch weil CommanderR wiedermal die Amerikaner schelchtweg als die Bösen dargestellt hat und sie als primäres Hindernis für den Frieden ausgemacht hat.
Stimmen tut, dass diese Region geopolitisch von großer Bedeutung ist und dass deren Bedeutung mit der Zeit vermutlich noch zunehmen dürfte wegen Chinas weiterem Aufstieg.
Zukünftig dürfte dass die Region eines neuen Kalten Krieges zwischen der "alten" amerikanischen Hegomoniemacht und dem aufstrebenden Drachen sein. Vermutlich.
Dabei aber kann man die ganzen anderen Anrainer nicht vergessen und ihre ambivalente Haltung gegenüber den beiden rivalisierenden Großmächten.
Und so ist auch die koreanische Frage eine eigenständige Problematik, die aber im Kontext gesehen werden muss:
Natürlich legitimiert die innerkoreanische Spaltung die amerikanische Militärpräsenz in Korea nahe der chinesischen Grenze.
Aber dies ist nicht eine primäre Angelegenheit für die Amerikaner. Der geostrategische Gesichstpunkt ( also ob Truppen in Korea stehen nahe zu China) sollte da nicht überbewertet werden. In Zeiten, da die Amerikaner noch das Meer und die Luft beherrschen, sind die Basen in Japan wichtig, ein freundlich gesinntes Taiwan oder auch Truppenpräsenz in Innerasien und Afghanistan. Aber bei den Truppen in Südkorea geht es in erster Linie darum, schnelle Eingreiftruppen für den Fall der Fälle bereit zu haben, wenn das unberechenbare nordkoreanische Regime zuschlagen würde.
Denn eins sollte man wirklich nicht vergessen und da sollte man auch nicht relativieren:
Es gibt sicher viele schlimme Ecken in der Welt, aber Nordkorea ist wirklich wohl die Hölle auf Erden. Würde George Orwell heute noch leben, er würde wohl in Nordkorea noch am ehesten die Verwirklichung seines Schreckensszenarios erkennen, wie er es in seiner Antiutopie (Dystopie) "1984" skiziiert hat.
Ein so totalitäres Schreckensregime, so total, so absolut und mächtig über den Einzelnen hat es wohl nur sehr selten in der Menschheitsgeschichte gegeben. Jeder, der diese absoluten Schrecken relativiert, empfehle ich mal die wenigen spärlichen Informationen zu sondieren, die aus diesem so abgeschotteten und isolierten Lande kommen. Steinzeit in der Postmoderne sozusagen.
Daher, wenn ein Regime heutzutage das Verdikt der Tyrannei und der Barbarei verdient, dann ist es das nordkoreanische. Mir fällt selbst in Afrika kein Staat ein heutzutage, in dem die Menschen so sehr unterdrückt werden, in dem ein menschneleben so wenig zählt. Die Menschen verhungern dort und niemanden stört es in der Führung. Manager, die ihren Belegschaften Essen besorgen wollten während einer der zahlreichen Hungerkrisen - wie in einem Spiegelartikel geschildert - werden deswegen abgeholt und erschossen. Sie hatten nämlich heimlich Maschinen verkauft dafür nach China.
Die nordkoreanische Führung und hier der Zirkel um Kim Jong- Il geht es allein um ihre Macht und jeder Funktionär sucht dem absolutischtisch regierenden Staatschef mehr zu schmeicheln. Aus Sorge um Position und Macht und auch Leben.
Straflager und Arbeitslager gibt es zahlreiche und Insassen ebenso. Deren Zahl soll angeblich in die Millionen gehen und über deren menschenunwürdige Behandlung möchte ich lieber nichts sagen.
Desweiteren muss man sich nur mal die Person des nordkoreanischen Führers anschauen.
Viele hier im Forum ziehen gerne und teilweise zu recht über Herrn Bush her. Nur KIm-Jong-Il ist noch ne Prise schärfer. Um an ne Geliebte ranzukommen, entführte er in den 80ger Jahren eine japanische Filmschauspielerin. da er auch ganz versessen auf Filme ist
Im westen würde wohl so jemand im Irrenhaus sitzen. In Noirdkorea ist er der Herr über Leben und Tod, und das umumschränkt und nun ist er auch der herr über die Atombombe.
keine guten Aussichten.
Daher nochmals, wenn man wirklich ein Werturteil bringen kann über ein Regime, dann über Nordkorea: Jenes würde wirklich gestürzt gehören!
Das Problem ist eben hier die Mehrebigkeit des Konflikts. Denn jener ist und bleibt primär eine innere koreanische Angelegenheit.
Aber wie ja CommanderR ausführte, ist die Wiedervereinigung die einzige denkbare friedliche Lösung. Nur er schlußfolgerte vollkommen falsch, dass die USA dies hintertreiben würden.
Eine Wiedervereinigung mit einem Kim-Long-Il in Pjöngjang ist einfach nicht gangbar. Unter welchen Konditionen denn? Nicht emhr nur Nordkorea, sondern auch der südliche teil unterwirft sich ihm? Unwahrscheinlich. Auch im Süden will man dies nicht.
Die Amerikafeindlichkeit dort resultiert aus ganz anderen Dinge: einer negativen Wahrnehmung der gesamten amerik. Außenpolitik, einer an sich leicht xenophoben Grundstimmung, verstärkt durch den umstand, dass die koreaner immer unter fremdherrschaft leiden mußten, eine lange dauer des "aufenthalts" der amerikaner wie auch einer allgemienen verunsicherung aufgrund der unübersichtlichen lage, die einfach mal den amerikanern angelastet wird.
Was nun China angeht, so wird man dort die ganze Entwicklung mit viel besorgnis ansehen. Sicher man freut sich, wenn der amerik. Riese strauchelt und jemand ihn ärgert. gerade vor ihrer Huastür. denn es macht sich nicht gut, wenn die Amerikaner von einer drittklassigen macht einfach so erpreßt werden mit der Atombombe. Das schwächt naturgemäß ihre Stellung.
VOrallem auch daher, da die Ameriknaer viel zu sehr sich auf den Iran fokussiert haben und nun ein wenig wie die begossenen Pudel aus der Wäsche gucken - zumindest in der "diplomatischen PR-Abteilung".
Von daher sind die Amerikaner hier beschäftigt. Aber auch den Chinesen wird nicht entgangen sein, dass Pjöngjangs Steinzeitkommunisten kein relibler Partner auf dauer ist und sehr, sehr unberechenbar ist.
Auf lange Sicht könnte man sogar mit der stillschweigenden Duldung des nordkoreanischen Atomprogramms einen Pyrrhussieg errungen haben. Zwar haben nun die Amerikaner erstmal die probleme und werden wohl Sicherheitsgarantien geben und ähnliches, aber längerfristig komplioziert diese wendung die eh schon schwierigen Verhältnisse:
Denn weder sind sich die amerik. Verbündeten dort in der Region sehr grün, noch die Amerikaner mit "ihrern Schutzbefohlenen" , denn dies sind reine Zweckbündnisse. Ebenso wie die Beziehung Peking Pjöngjang, die sich schon merklich abgekühlt hat.
Fazit
Ein sterbendes labiles nur auf Angst gebautes Regime, das die Bombe hat - ein echtes Schreckensszenario ist wahr geworden.
Ein Regime will sich außenpolitisch das Überleben erkaufen, nicht zuletzt da es im Vergleich mit seinem konkurrienden Counterpart aus dem Süden so schlecht abschneidet. Aber im Moment ist wohl wenig zu tun. Die Amerikaner werden durch die Chinesen blockiert, die ihrerseits nicht daran denken werden ofen einzuschreiten um Nordkorea effektiv zu zügeln ( ob sie es denn überhaupt könnten, ich denke nicht).
Auf jeden fall viel vertrakter alles als man denkt.