10.02.2005, 13:34
"Hamas" macht genau das was Israel von denen möchte.
Zitat:Israel sagt Sicherheitsgespräche nach neuer Gewalt ab
Nach dem von Israelis und Palästinensern vereinbarten Gewaltverzicht hat die Extremistengruppe Hamas eine jüdische Siedlung beschossen. Der Angriff könnte die Friedensbemühungen im Nahen Osten empfindlich schwächen.
Der Beschuss belastet die Verhandlungsergebnisse von Israels Ministerpräsident Ariel Scharon und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Sie hatten vor zwei Tagen eine Waffenruhe im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich vereinbart. Das Gipfeltreffen sollte am Donnerstag durch Unterhändler beider Seiten nachbereitet werden. Die israelische Regierung habe den Terminabgesagt, hieß es aus palästinensischen Regierungskreisen.
Der Angriff auf eine Siedlung und einen Armeeposten nahe der Grenze zum Gazastreifen hatte im Morgengrauen begonnen und dauerte zwei Stunden. 46 Mörsergranaten seien abgefeuert worden, erklärte die militante Palästinensergruppe Hamas am Donnerstag. Sie werde Angriffe dieser Art fortsetzten, bis der Feind von palästinensischem Gebiet vertrieben sei. Der Beschuss sei ein Vergeltungsschlag für einen am Vortag getöteten Palästinenser, hieß es weiter. Der 20-Jährige war erschossen worden, als er sich einem Sicherheitszaun nahe der jüdischen Siedlung genähert hatte. Aus Militärkreisen verlautete, die Soldaten hätten Warnschüsse abgegeben.
Diplomatische Bitte verhallt
Ein palästinensischer Repräsentant warf der libanesischen Hisbollah-Miliz erstmals offen vor, sie versuche die Waffenruhe-Vereinbarung in der Region systematisch zu untergraben. Die Hisbollah dränge "einige Leute dazu, die Vereinbarung von Scharm (el Scheich) zu untergraben". Man habe Israel gebeten, nicht auf den Mörserangriff zu reagieren. Israel hatte immer wieder betont, die Hisbollah unterstütze mit Rückendeckung von Iran und Syrien die palästinensischen Extremistengruppen im Gazastreifen.
Auf dem nun abgesagten Gespräch sollte die Vorgehensweise eines neu gegründeten Komitees besprochen werden, das die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen und den Abzug der israelischen Truppen aus fünf Städten im Westjordanland koordinieren sollte. Der israelische Ministerpräsident hatte erstmals die Freilassung palästinensischer Häftlinge angekündigt, die Israelis getötet haben.
Der israelischen Zeitung "Haaretz" sagte Scharon am Mittwoch, er habe dies dem Palästinenserpräsidenten zugesagt. Häftlinge mit "Blut an den Händen" sollten dann auf freien Fuß gesetzt werden, wenn der Abzug aus dem Gazastreifen ruhig verlaufe. Scharon sagte, die Freilassung seit langer Zeit inhaftierter Palästinenser, die Israelis getötet haben, sei für die andere Seite von entscheidender Bedeutung. Die Palästinenser fordern die Freilassung aller etwa 8000 Häftlinge, während Israel bislang nur etwa 900 innerhalb von drei Monaten auf freien Fuß setzen will.
Quelle: Financial Times Deutschland