Folgende Warnungen sind aufgetreten:
Warning [2] Undefined array key 0 - Line: 1670 - File: showthread.php PHP 8.4.8 (Linux)
File Line Function
/inc/class_error.php 157 errorHandler->error
/showthread.php 1670 errorHandler->error_callback
/showthread.php 916 buildtree




Trafalgar 1805
#10
Tiger aus diesem Teil dieses textes kann man die psychische Haltung Villneuves und dadurch taktisch strategischen fehler resultieren.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://homepages.compuserve.de/leontxa/trafalgar.html">http://homepages.compuserve.de/leontxa/trafalgar.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach einigem Zögern unternahm Villeneuve am 18. Januar 1805 seinen ersten Ausbruchsversuch, da das Blockadegeschwader unter Nelson zur Versorgung nach Sardinien abgezogen war. Die zwei verbliebenen britischen Fregatten konnten aber schon am nächsten Tag Nelson melden, daß die Franzosen umgehend nach Toulon zurückkehrten: Das Geschwader geriet in einen Sturm, der vier Schiffe stark beschädigte.

Einem kleinen Geschwader aus Rochefort unter Vize Admiral Missiessy dagegen gelang bereits im Januar 1805 der Durchbruch. Nach einigen Irrfahrten erreichte Missiessy schließlich Martinique, doch er traf Villeneuve nicht an und segelte schließlich wieder nach Rochefort zurück.

Villeneuve beklagte sich inzwischen bei Marineminister Decres bitter über den desolaten Ausbildungsstand der Crews und die schlechte Versorgung in Toulon, mehr noch, er äußerte bei dieser Gelegenheit bereits hier, daß selbst eine zahlenmäßig weit überlegenen französische Flotte gegen die britischen Seestreitkräfte keine Chance hätte, eine Attitüde, die in Villeneuves Korrespondenz gerade im Kontext mit Nelsons Name immer wieder auftaucht. Obwohl Villeneuve in vielerlei Hinsicht die Mängel der französischen Marine richtig benannte, ist das psychologische Moment dieser Äußerung sehr bezeichnend. Einige Historiker diagnostizieren bei dem französischen Admiral sogar eine Art Aboukir- oder Nelson-Syndrom.

Nach dem erfolglosen Versuch infolge ungünstiger Winde gelang es dem weiterhin zögernden Villeneuve schließlich am 30. März 1805, der Blockade durch das britische Mittelmeergeschwader zu entkommen. Mit 11 Schiffen und 6 Fregatten steuerte er südwestlichen Kurs und erreichte schließlich Cadiz, wo er sich mit dem starken spanischen Geschwader von 8 Linienschiffen und 2 Fregatten unter Admiral Gravina vereinigte. Das Verhältnis zwischen Spaniern und Franzosen stellte sich jedoch von Beginn an als gespannt heraus, Dissonanzen ergaben sich in der Folge nicht nur aus dem Gebrauch unterschiedlicher Signalbücher, sondern auch aus einer wenig konstruktiven Mißachtung auf beiden Seiten.

Am 10. April verließ die alliierte Flotte Cadiz mit Kurs auf Martinique, wo sie rund 12000 Soldaten als Verstärkung der karibischen Streitkräfte absetzen sollte. Die französisch-spanische Flotte profitierte dabei davon, daß sich der britische Admiral Orde mit seinem Blockadegeschwader wegen ungünstigen Windes nicht hatte vor Cadiz halten können.
Lord Nelson, ärgerlich darüber, daß ihm die Franzosen in Toulon entkommen waren, vermutete zunächst, daß Ziel Villeneuves sei - wie schon einmal 1798 - Ägypten. In diese Richtung beorderte er nun seine Fregatten zu Aufklärungszwecken. Als ihm sein Irrtum schließlich klar wurde, stand der Wind zur Ansteuerung der Meeresenge von Gibraltar bereits ungünstig.

Erst am 4.Mai gelangte Nelson nach Gibraltar, verzögerte dann jedoch überraschend die Verfolgung, indem er am 7. Mai einen Konvoi nach Lagos Bay (Portugal) begleitete. Das alliierte Geschwader von Villeneuve und Gravina hatte inzwischen Kurs auf die Karibik genommen und kam am 15. Mai in Martinique an, der erste Teil des kaiserlichen Plans schien gelungen.

Inzwischen deutete jedoch vieles daraufhin, daß zumindest führende Mitglieder der Admiralität die Absichten Napoleons durchschauten. Namentlich der erste Lord der Admiralität, Barham, äußerte sich in diesem Sinne. Mit lediglich 9 Linienschiffen und 2 Fregatten nahm Nelson mit bemerkenswerter Muße erst am 18.Mai von Portugal aus die Verfolgung über den Atlantik auf und erreichte Barbados bereits am 7. Juni.

Villeneuve war inzwischen auf Martinique ebenso bemerkenswert untätig geblieben. Weder nützte er seine temporale Seeherrschaft im karibischen Seegebiet, um englische Besitzungen anzugreifen noch landete er die 12000 Mann zur Verstärkung der französischen Besitzungen. Einen kleinen Felsen mit Namen Diamond Rock , besetzt von rund 120 englischen Seeleuten, war alles, was Villeneuves Flotte als Beute davontrug. Alles spricht dafür, daß der französische Admiral jeden Augenblick die Nachricht vom Eintreffen einer großen Flotte unter Nelson erwartete. War es die Furcht vor dem Sieger von Aboukir, die Villeneuve in permanente Fluchtbereitschaft versetzte und damit untätig bleiben ließ ?

Am 11. Juni erfuhr Villeneuve von Nelsons Ankunft auf Barbados, wie auch von der Größe der britischen Flotte. Obwohl 2:1 überlegen, verließ der französische Admiral nun in derartiger Eile die Karibik - ohne z.B. die 12000 Soldaten noch zu landen - daß man diese überstürzte Abreise durchaus auch als Flucht deuten kann.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: