08.01.2005, 23:48
Ich hab den Film auch schon mal gesehen, das dürfte jetzt aber bestimmt schon ein bis zwei Jahre her sein. Ich verlasse mich jetzt also ganz auf die Inhaltsangabe von Hawkeye. 
Ich denke, der Film beginnt ganz gut. Die Ausgangslage ist nachvollziehbar, die Nerven waren hüben wir drüben angespannt, um nicht zu sagen lagen blank. Auch ein Putsch gegen Gorbatschow ist nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen, immerhin trat er im Laufe seiner Amtszeit durch seine Reformen nicht gerade wenigen auf die Füße. Es gab sicherlich viele, die das Ende der Sowjetunion nicht wahrhaben wollten, und dafür (fast) alles getan hätten.
Auch dass die Aufstände in der DDR durch die Rote Armee niedergeschlagen werden, was wiederum zu einer Verstärkung der Soldaten in Westberlin führt, halte ich für absolut plausibel. Selbst gegen die Abriegelung der Stadt sage ich noch nichts. Immerhin war es Guido Knopps Absicht zu zeigen, wie ein alternatives, nicht glücklich verlaufenes Ende des Kalten Krieges ausgesehen hätte.
Nun aber zum Krieg: Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Sowjetunion eine Blockade des Atlantiks überhaupt versucht hätte, zumindest nicht in der genannten Form. Dafür hatten sie einfach nicht die Ressourcen. Gegen eine Verlegung ihrer U-Boote in den Atlantik spricht ja nichts, und auch ein paar hochseetaugliche Lenkwaffen-Zerstörer/Kreuzer hätten dort einzeln operierend ganz schön wüten können, bis sie versenkt worden wären, aber ein Großteil der Nordflotte war für solche Unternehmungen weder gebaut noch konzipiert. Eine Blockade wäre von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
Zu der Schacht mit der US-Flotte: Meiner Meinung nach purer Humbug! :wall: Fangen wir vorne an: Woher nehmen die USA 8 (!!) Flugzeugträger?! Es ist ja nicht gerade so, dass die alle in New York rumdümpeln, bis sie was zu tun bekommen. Soweit ich weiß verfügten die USA über 12-13 Träger, von denen 1-2 immer (general)überholt werden, also de fakto nicht zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch die im Pazifik, Indischen Ozean und an der Westküste stationierten Träger, die auch nicht so schnell hätten verlegt werden können, und natürlich die 1-2 Träger der 6.Flotte im Mittelmeer. Die Zahl 8 Träger ist also viel zu hoch gegriffen.
Aber selbst eine geringere Zahl, imho 3-4 Carrier wäre, mit adäquatem Begleitschutz aus Fregatten, Zerstörern und (AEGIS)-Kreuzern wohl mit einer (zusammengezogenen) Nordflotte fertig geworden, bzw. hätte zumindest deren Atlantik-Abenteur beenden können, wenn auch mit Verlusten. Wie aber wollen die Sowjets ihre Flotte zusammenziehen, wenn sie einen so breiten Seeraum überwachen wollen?! :frag:
Einzeln angreifen wäre Selbstmord gewesen.
Zudem wären da noch die anderen nicht zusammenpassenden Dinge, die Hawkeye schon genannt hat. (Punkte 1 und 2)
Bei Punkt 3 stimme ich bedingt dem Film zu. Ich halte es schon für möglich, dass die Sowjets eine amphibische Landung versucht hätten, und ich halte es auch für möglich, dass sie erfolgreich gewesen wäre. Allerdings nicht so, wie im Film. Ob ein Überraschungseffekt überhaupt möglich gewesen wäre, bleibt fraglich, zumindest aber hätte die 6.PzGrenDiv stark durch Luftangriffe u.o. einen Vorstoß an Land beschäftigt werden müssen. 1 gegen 1 sind 12000 WP-Marineinfanteristen einer deutschen Div. sowohl von der Ausrüstung als auch zahlenmäßig weit unterlegen. Zudem gab es auch noch andere Einheiten in Schleßwig-Holstein.
Dass dieser Angriff aber so stark ist, dass die Nato deswegen aus ganz Deutschland Truppen abziehen muss, halte ich für sehr gewagt, um nicht zu sagen grob falsch. Auch verstehe ich nicht, wie der WP eine großangelegte Offensive bei Fulde geheimhalten kann. Man kann doch keine ganze Armeen verstecken! Nicht an der Grenze!
Nächste Ungereimtheit:
Wieso greift die Nato nicht gleich nach den ersten Schüssen bei der Landoperation mit ihren Flugzeugen Ziele in der DDR u. der Tschechoslovakei an, sondern wartet erst, bis eben jene Flugzeuge am Boden zu Schrott gebombt werden?! Die SU hat doch einen offensichtlich feindseligen Akt begangen. Also ich würde eine Landung so interpretieren.
Von da an wird der Film imho realistischer und ich habe nichts mehr zu bemängeln.
@ Hawkeye: Beziehst du Punkt 6 auf den Einsatz von Kampfhubschraubern oder auf die Lufthoheit? Punkt 7 hast du übrigens vergessen

Ich denke, der Film beginnt ganz gut. Die Ausgangslage ist nachvollziehbar, die Nerven waren hüben wir drüben angespannt, um nicht zu sagen lagen blank. Auch ein Putsch gegen Gorbatschow ist nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen, immerhin trat er im Laufe seiner Amtszeit durch seine Reformen nicht gerade wenigen auf die Füße. Es gab sicherlich viele, die das Ende der Sowjetunion nicht wahrhaben wollten, und dafür (fast) alles getan hätten.
Auch dass die Aufstände in der DDR durch die Rote Armee niedergeschlagen werden, was wiederum zu einer Verstärkung der Soldaten in Westberlin führt, halte ich für absolut plausibel. Selbst gegen die Abriegelung der Stadt sage ich noch nichts. Immerhin war es Guido Knopps Absicht zu zeigen, wie ein alternatives, nicht glücklich verlaufenes Ende des Kalten Krieges ausgesehen hätte.
Nun aber zum Krieg: Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Sowjetunion eine Blockade des Atlantiks überhaupt versucht hätte, zumindest nicht in der genannten Form. Dafür hatten sie einfach nicht die Ressourcen. Gegen eine Verlegung ihrer U-Boote in den Atlantik spricht ja nichts, und auch ein paar hochseetaugliche Lenkwaffen-Zerstörer/Kreuzer hätten dort einzeln operierend ganz schön wüten können, bis sie versenkt worden wären, aber ein Großteil der Nordflotte war für solche Unternehmungen weder gebaut noch konzipiert. Eine Blockade wäre von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen.
Zu der Schacht mit der US-Flotte: Meiner Meinung nach purer Humbug! :wall: Fangen wir vorne an: Woher nehmen die USA 8 (!!) Flugzeugträger?! Es ist ja nicht gerade so, dass die alle in New York rumdümpeln, bis sie was zu tun bekommen. Soweit ich weiß verfügten die USA über 12-13 Träger, von denen 1-2 immer (general)überholt werden, also de fakto nicht zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch die im Pazifik, Indischen Ozean und an der Westküste stationierten Träger, die auch nicht so schnell hätten verlegt werden können, und natürlich die 1-2 Träger der 6.Flotte im Mittelmeer. Die Zahl 8 Träger ist also viel zu hoch gegriffen.
Aber selbst eine geringere Zahl, imho 3-4 Carrier wäre, mit adäquatem Begleitschutz aus Fregatten, Zerstörern und (AEGIS)-Kreuzern wohl mit einer (zusammengezogenen) Nordflotte fertig geworden, bzw. hätte zumindest deren Atlantik-Abenteur beenden können, wenn auch mit Verlusten. Wie aber wollen die Sowjets ihre Flotte zusammenziehen, wenn sie einen so breiten Seeraum überwachen wollen?! :frag:
Einzeln angreifen wäre Selbstmord gewesen.
Zudem wären da noch die anderen nicht zusammenpassenden Dinge, die Hawkeye schon genannt hat. (Punkte 1 und 2)
Bei Punkt 3 stimme ich bedingt dem Film zu. Ich halte es schon für möglich, dass die Sowjets eine amphibische Landung versucht hätten, und ich halte es auch für möglich, dass sie erfolgreich gewesen wäre. Allerdings nicht so, wie im Film. Ob ein Überraschungseffekt überhaupt möglich gewesen wäre, bleibt fraglich, zumindest aber hätte die 6.PzGrenDiv stark durch Luftangriffe u.o. einen Vorstoß an Land beschäftigt werden müssen. 1 gegen 1 sind 12000 WP-Marineinfanteristen einer deutschen Div. sowohl von der Ausrüstung als auch zahlenmäßig weit unterlegen. Zudem gab es auch noch andere Einheiten in Schleßwig-Holstein.
Dass dieser Angriff aber so stark ist, dass die Nato deswegen aus ganz Deutschland Truppen abziehen muss, halte ich für sehr gewagt, um nicht zu sagen grob falsch. Auch verstehe ich nicht, wie der WP eine großangelegte Offensive bei Fulde geheimhalten kann. Man kann doch keine ganze Armeen verstecken! Nicht an der Grenze!
Nächste Ungereimtheit:
Wieso greift die Nato nicht gleich nach den ersten Schüssen bei der Landoperation mit ihren Flugzeugen Ziele in der DDR u. der Tschechoslovakei an, sondern wartet erst, bis eben jene Flugzeuge am Boden zu Schrott gebombt werden?! Die SU hat doch einen offensichtlich feindseligen Akt begangen. Also ich würde eine Landung so interpretieren.
Von da an wird der Film imho realistischer und ich habe nichts mehr zu bemängeln.
@ Hawkeye: Beziehst du Punkt 6 auf den Einsatz von Kampfhubschraubern oder auf die Lufthoheit? Punkt 7 hast du übrigens vergessen
