24.12.2004, 00:26
Kadiasker postete
@Sahab3
Da muss man nicht lange suchen, um wirklich katastrophale Daten aufzudecken. Und das ist nicht lange her...
Dazu sei gesagt, daß es sich bei dem Beitritt von Portugal und Spanien um die Monanunion gehandelt hat. Nicht um die Eu und schon garnicht um die Eurozone.
Was die Wirtschaftswachstumszahlen anbelangt so muss ich Dir ebenfalls widersprechen. Die Daten sind alles andere als konstant, ein Wachstum ansich selbstverständlich zu erwarten. Alles unter 5% wäre ein Rückschritt für ein solches Land. Desweiteren sind kurzfristige Entwicklungen nicht ausschlaggebend. Ein wichtiges Kriterium ist Stabilität und Kontuität. Da kann die Türkei nicht mit aufwarten.
Quelle dazu :

In Polen liegt die Quote bei über 16%. Das sehe ich durchaus als großes Problem an !
...Nachdem das Hilfsprogramm über 19Mrd. im Februar ausläuft...
(Wird wohl Zeit fürn Friseurbesuch
)
Mit zweierlei Maß hat das nichts zu tun. Wenn die Türkei aber nur stolz Zahlen aus aus den letzten Monaten vorweisen kann und den Rest besser gerne unter den Tisch kehrt, dann bin ich doch eher der Meinung man sollte lieber mal ein paar jährchen abwarten. Da wäre ich doch sehr gespannt, wie sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert.
EDIT:
Die von mir genannten Zitate entstammen dieser Quelle :
<!-- m --><a class="postlink" href="http://europa.eu.int/scadplus/leg/de/lvb/e01113.htm">http://europa.eu.int/scadplus/leg/de/lvb/e01113.htm</a><!-- m -->
bzw..dem Länderlexikon des Spiegel
@Sahab3
Zitat:Die Türkei erfüllt die wirtschaftlichen Anforderungen aber natürlich ist sie nicht auf EU Standard.Nein. Das ist so einfach nicht richtig. Das will ich erstmal über einen gewissen Zeitraum bestätigt sehen.
Da muss man nicht lange suchen, um wirklich katastrophale Daten aufzudecken. Und das ist nicht lange her...
Zitat:Zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und EU Standard ist ein Unterschied, der berücksichtigt werden muss.Der Vergleich bezog sich ausschliesslich auf Polen und Bulgarien und diese erfüllen vielleicht die Anforderungen aber entsprechen aber bei Weitem nicht dem bisherigen EU-Standard ! Der Vorwurf ist mir daher nicht ersichtlich.
Zitat:Oder willst du etwa behaupten dass zum Beispiel Portugal auf Augenhöhe mit Deutschland war oder dass Griechenland auf Augenhöhe mit Frankreich war, als diese Länder aufgenommen wurden?Nein, natürlich nicht. Aber s.o. !
Dazu sei gesagt, daß es sich bei dem Beitritt von Portugal und Spanien um die Monanunion gehandelt hat. Nicht um die Eu und schon garnicht um die Eurozone.
Zitat:Oder waren diese Länder nicht doch eher strukturschwache Agrarstaaten, die im Zuge des EU Beitritts zu prosperieren hofften!?Doch völlig klar. Nur waren die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglchkeiten Spaniens durchaus gut. Portugal fiel nicht so ins Gewicht. Heute schaut die Situation anders aus und wenn Du mich fragst ist die EU mit den aktuellen Neu-Mitgliedern schon an den Grenzen der Belastung. Auch das war damals anders...
Zitat:Das ist eine Wahrnehmungssache, wenn für dich der einzig relevante Indikator das Pro-Kopf-Einkommen ist, dann mag deine Haltung ja noch annehmbar sein, aber es gibt nun mal mehrere Indikatoren - die Türkei ist ein großer Markt, ein prosperierender Markt, die Türkei hat seit 2001 satte Wirtschaftswachstumszahlen und wäre damit EU Spitze - natürlich ist dies wiederrum trügerisch wenn man nur das BSP Wachstum hernimmt - aber dennoch, die Türkei wächst schneller als Länder wie Polen oder Bulgarien.Das Pro-Kopf Einkommen ist nur ein Faktor, aber nicht das alleinige Kriterium. Da sind wir uns einig. Was die Einschätzung betrifft, daß die Türkei die anderen Kriterien zur genüge erfüllt, unterscheiden sich unsere Überzeugungen erheblich.
Was die Wirtschaftswachstumszahlen anbelangt so muss ich Dir ebenfalls widersprechen. Die Daten sind alles andere als konstant, ein Wachstum ansich selbstverständlich zu erwarten. Alles unter 5% wäre ein Rückschritt für ein solches Land. Desweiteren sind kurzfristige Entwicklungen nicht ausschlaggebend. Ein wichtiges Kriterium ist Stabilität und Kontuität. Da kann die Türkei nicht mit aufwarten.
Quelle dazu :
Zitat:Was die Konjunkturdaten anbelangt, so ist das Wirtschaftswachstum nach der Rezession der Jahre 1994 und 1995 wieder in Gang gekommen und hat 1996 ein Niveau von über 7 % erreicht. Nach drei Jahren kräftigen Wachstums hat sich die Konjunktur jedoch ab Mitte 1998 wieder beträchtlich abgeschwächt. Im Jahresdurchschnitt belief sich das Wirtschaftswachstum auf 2,8 %, und 1999 fiel die türkische Wirtschaft mit einem Rückgang des BIP von real 5 % in eine tiefe Rezession. Diese konjunkturelle Abschwächung ist im wesentlichen auf die kombinierte Wirkung des Sanierungsprogramms von 1998, die Russland-Krise und das Erdbeben vom August 1999 zurückzuführen. Nach dem ausgeprägten Produktionsanstieg von 7,2 % des BIP im Jahr 2000 ist die konjunkturelle Entwicklung seit der Finanzkrise vom November 2000 wieder rückläufig. Im ersten Quartal 2002 verzeichnete das BIP gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von real 2,3 %. Dem Bericht von 2003 zufolge hatte die Irakkrise nur begrenzte Auswirkungen auf die türkische Wirtschaft. Das BIP stieg 2002 um 7,8 % an und erreichte den Stand vor der Krise. Im ersten Halbjahr 2003 wurde eine Produktionssteigerung um 5,8 % verzeichnet.
Zitat:Die Sache mit der Inflation ist da schon einfacher - man vertraue den türkischen Angaben, die vom IWF gedeckt sind und diese sagen 12-15% (maximal 18%).Sorry, aber offensichtlich schon :
Also keine Angst, du wirst nicht über den Tisch gezogen
Zitat:Zur Inflation wird im Bericht von 1999 festgestellt, dass die spürbare und anhaltende Abschwächung des Inflationsdrucks zu den markantesten Entwicklungen des Jahres 1998 zählt. Der Preisauftrieb gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, der sich noch im Januar 1998 auf 101,6 % belaufen hatte, hat sich seither kontinuierlich verringert und betrug im Juni 1999 64,3 %. Im September 2000 war er dann auf 49 % und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der 90er Jahre zurückgefallen. Dadurch ausgelöst stürzten die Zinssätze von 100 % Ende 1999 bis auf 35 % Mitte 2000. Dank des Programms zur Bekämpfung der Inflation wurde die Inflationsrate im Februar 2001 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 33 % zurückgeführt. Infolge eines starken Einbruchs des Wechselkurses im Anschluss an die Finanzkrise vom Februar 2001 hat sich der Inflationsdruck rasch wieder verschärft. Im Bericht von 2002 heißt es nun, dass die Regierung ihr Ziel einer Inflationsrate von 35 % zum Jahresende voraussichtlich erreichen dürfte. Nach dem Bericht von 2003 hat der Inflationsdruck einen historischen Tiefstand erreicht. 2002 betrug die durchschnittliche Inflationsrate der Verbraucherpreise 45 % gegenüber 54 % im Vorjahr. Ende des Jahres erreichte dieser Wert 29,8 %, womit das Ziel von 35 % deutlich unterschritten wurde. In den ersten acht Monaten des Jahres 2003 betrug die durchschnittliche Inflationsrate 28 %.Das sind Zahlen da sträuben sich mir ehrlich gesagt die Nackenhaare.
Zitat:Was der Türkei als Manko angerechnet wird, der hohe Anteil des Agrarsektors, wird bei den Polen, bei denen er knapp 1/3 der Wirtschaftskraft ausmacht nicht als sonderlich hinderlich angesehen.Der Anteil des Agrarsektors am BIP ist in Polen deutlich geringer als in der Türkei. 3% zu 17% ...
Zitat:Offiziell beträgt die Arbeitslosenquote knapp 9,3% - natürlich gibt es noch zusätzlich eine versteckte Arbeitslosenquote aber die gibt es sogar in Amerika!Im Iran liegt sie "offiziell" bei unter 10%. Die Betonung liegt bei offiziell. Genauso wie bei den Daten die aus der Türkei kommen. Es ist eben eine Frage der Erhebung. Sprich : "Wer gilt als Arbeitslos". Ein Schuhputzer oder bei einem beliebigen Aushilfsjob zum Beispiel in der Türkei nicht. Wer meldet sich dort Arbeitslos ? Und wozu überhaupt ?
9,3% hört sich für ein Schwellenland ganz gut an (der Iran hat zum Beispiel weit über 16% OHNE versteckte Arbeitslosenquote)

In Polen liegt die Quote bei über 16%. Das sehe ich durchaus als großes Problem an !
Zitat:Ja verteilt auf die Jahre von 2005 bis 2009, ausserdem sind es nur 8-9 Milliarden :misstrauisch: (Stichwort: Halbwahrheit)Sorry ich hatte mich geirrt. Es sind "über 10Mrd." ( <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200013,200051,834497/SH/0/depot/0/">http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/rel ... 0/depot/0/</a><!-- m --> )
...Nachdem das Hilfsprogramm über 19Mrd. im Februar ausläuft...
Zitat:Hättest du dir die Links durchgesehen hättest du feststellen können, dass die Verschuldung am BIP nur noch 70% beträgt von ehemals 110% (im Jahre 2001).Jupp..die Hilfe zur Selbsthilfe muss aber nicht unbedingt aus Europa kommen. Bei den hier von Dir zitierten Daten sträuben sich ausserdem gleich nochmal meine Nackenhaare..
Sogar die Hälfte aller seit 2001 gewährten Kredite (32 Mia.$) des IWF wurden bereits wieder zurückgezahlt - die Türkei fährt nun mal nen eisernen Sparkurs.
Das war auch eine der Bedingungen des IWF, als der Türkei im Jahre 2001 der Staatsbankrott drohte.
Hilfe zur Selbsthilfe würde man sagen
(Wird wohl Zeit fürn Friseurbesuch

Zitat:Das die Türkei der neue und mit Abstand(!) größte Nettobezieher werden soll, halte ich zwar für ersichtlich, aber bei Leibe nicht für verständlich.Zitat:Die Türkei wäre, daß ist Fakt, mit Abstand der größte Nettobezieher von EU-Subventionen im Rahmen des EU-Haushaltsplans.Darum gings auch nicht, das das so sein wird/könnte ist ersichtlich und verständlich
Zitat:Wenn die Türkei nicht fit ist, dann waren es die Polen, Ungarn, Tschechen auch nicht und die Bulgaren und Rumänen werden es niemals sein. Ich sage nur zweierlei MaßWernn Du mich fragst sind einige der genannten Länder ebenfalls ungeeignet. Was im Einzelfall nicht so schlimm sein muss, siehe Portugal. In der Masse sehe ich das tatsächlich als erhebliches Problem. Die Türkei würde das Maß allerdings wirklich sprengen. Das Risiko ist in diesem Fall aufgrund des mangels an Koninuität ungleich größer.
Mit zweierlei Maß hat das nichts zu tun. Wenn die Türkei aber nur stolz Zahlen aus aus den letzten Monaten vorweisen kann und den Rest besser gerne unter den Tisch kehrt, dann bin ich doch eher der Meinung man sollte lieber mal ein paar jährchen abwarten. Da wäre ich doch sehr gespannt, wie sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert.
EDIT:
Die von mir genannten Zitate entstammen dieser Quelle :
<!-- m --><a class="postlink" href="http://europa.eu.int/scadplus/leg/de/lvb/e01113.htm">http://europa.eu.int/scadplus/leg/de/lvb/e01113.htm</a><!-- m -->
bzw..dem Länderlexikon des Spiegel