22.12.2004, 15:42
Erdogans Rache
Es scheint so als ob man Erdogan in Europa unterschätzt hätte
chock:
Zitat:Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan pokerte hoch - und gewann. Die Verhandlungen mit dem EU-Rat über den Start des Beitrittsprozesses hingen zeitweise am seidenen Faden. Erdogan drohte mit Abreise. Am Ende nahm die EU ihr Zypern-Ultimatum zurück.Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,333402,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 02,00.html</a><!-- m -->
Erdogans Sieg, Merkels Niederlage
Erdogans Sieg ist zugleich die Niederlage der Konservativen, die unter Führung des österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel eine "besondere Lösung" für die Türkei garantieren wollten. Außer ein paar Phrasen wie dem "ergebnisoffenen Prozess ohne Garantien" haben sie jedoch keine konkreten Bedingungen im Abschlussdokument verankern können. Es ist auch die Niederlage Angela Merkels, deren Konzept der "privilegierten Partnerschaft" komplett ignoriert wurde.
Die türkischen Journalisten und Abgeordneten hingegen können mit ihrem Premier zufrieden sein. "Tayyip ist unser Held", sagt einer. Als Erdogan mit vierstündiger Verspätung im Hotel Conrad zur Pressekonferenz erscheint, wird er mit Applaus begrüßt. Das Conrad ist das beste Hotel der Stadt, Erdogan ist Stammkunde. Im Oktober hat er im selben Saal zusammen mit EU-Kommissar Günter Verheugen die Empfehlung für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen gefeiert.
Der Mann mit dem Pokerface wirkt erleichtert. Er hat das Ultimatum abgewendet, Zeit gewonnen. Jetzt kann die EU-kritische Opposition zuhause nicht sagen, er habe sich in Brüssel über den Tisch ziehen lassen. Er fühlt sich aber doch gezwungen anzumerken, die Unterzeichnung des Ankara-Protokolls sei nur eine Formsache. Eine Anerkennung Zyperns bedeute das noch lange nicht. "Das habe ich auch so im Gesprächsprotokoll festhalten lassen", betont er....
Es scheint so als ob man Erdogan in Europa unterschätzt hätte
