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Volksrepublik China
#71
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3869082_NAV_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m -->
Von Stefan Niemann, ehem. ARD-Korrespondent in China
(Vortrag, gehalten beim Frankfurter Tag des Online-Journalismus 2004)

Zitat:Medien in China

Das Internet als Nachrichtenquelle
"Ein Gefängnis für Journalisten" - so lautet das Urteil der Journalisten-Organisation "Reporter ohne Grenzen" zu China im Umgang mit den Medien. In der Rangliste zur Pressefreiheit landet China regelmäßig ganz hinten. Das Internet bietet hier eine Chance: als virtuelles Tor zum Westen. Doch der Staat versucht mit allen Mitteln, das Internet unter seine Kontrolle zu bringen und so mögliche Demokratisierungs-Prozesse zu stoppen.
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Das Reich der Drachen im Online-FieberDie Zahl der Internet-Nutzer in China ist in Rekordzeit auf 80 Millionen Menschen empor geschnellt, das sind immerhin knapp sieben Prozent der Bevölkerung, die Wachstumsraten sind gewaltig. Und auch inhaltlich setzt sich das Reich der Mitte durch, Chinesisch wird zur Websprache und die Vorherrschaft der englischen Sprache scheint zumindest bedroht. Internetcafes machen einen Milliarden-Umsatz, Milliarden Euro wohlbemerkt!

Allerdings sind es vor allem Pekinger und Bewohner der reichen Metropolen an der Ostküste, die über einen Netzzugang verfügen. Das gewaltige Hinterland, vor allem Hunderte Millionen Bauern bilden gleichsam das "Tal der Ahnungslosen". Eine doppelte "digitale Spaltung" des riesigen Landes hat sich da entwickelt, eine Spaltung zwischen Stadt und Land, auch zwischen alt und jung. Denn es ist vor allem Chinas Jugend, die das Netz für sich entdeckt - nicht weiter verwunderlich. Dennoch, die Zahlen sind bemerkenswert: 82 Prozent der Nutzer sind unter 35 Jahren, 53 Prozent unter 24 Jahren alt. Für sie ist das Internet inzwischen die wichtigste Informationsquelle. Dies ist natürlich vor allem für die allmächtigen, argwöhnischen und kontrollsüchtigen Kader der KP enorm problematisch.
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zweiter Teil: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3869410,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... 10,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Zentralregierung unter Zugzwang

Noch vor zehn Jahren hatten die staatlichen Medien das Nachrichtenmonopol. Am kurzen Zügel der Partei durfte nur veröffentlicht werden, was die Polit-Kommissare der KP abgenickt hatten. Heutzutage kommt es immer häufiger vor, dass das Internet eine sensible story verbreitet und die klassischen Medien so in Zugzwang bringt. Selbst die Zentralregierung, namentlich Zhu Rongji, geriet schon peinlich unter Druck. Chinas Ministerpräsident musste sich im März 2001 live im Staatsfernsehen dafür entschuldigen, dass nach der Explosion in einer Schule, in der Pennäler Feuerwerkskörper basteln mussten, die verheerende Katastrophe nicht gründlicher aufgearbeitet worden ist. 38 Kinder waren ums Leben gekommen. Korrupte Lehrer, kommunistische Funktionäre und skrupellose Geschäftsleute hatten die Schüler gezwungen, Knallkörper zu fertigen. So kam es zur Katastrophe. Die Bilder verzweifelter Eltern kursierten binnen Stunden im Netz. Xinhua, die staatliche Nachrichtenagentur kam mit ihrer beschönigten offiziellen Version des Unglücks erstens zu spät und zweitens nicht mehr gegen die Wahrheit an: Chinas Internet erwies sich als kaum noch zu zügeln.
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Trotz Einschüchterung, Kontrolle und Zensur: das Internet hat sich selbst in China zur wichtigsten Quelle alternativer Informationen entwickelt und einen (unumkehrbaren?) Demokratisierungsprozess in Gang gesetzt. Als Kommunikations-Plattform der illegalen Opposition bietet das Netz neue Nischen, bei vergleichsweise (!) geringerem Risiko. Gleichzeitig verwischen die Grenzen zwischen den als notorisch geltenden Bürgerrechtlern und "normalen" Internet-Nutzern.

Aussichtsloser Krieg gegen das Internet
Das Netz zersetzt langsam aber sicher das Informationsmonopol der staatlich kontrollierten Medien in China. Private Newsportale wollen als erste mit heißen Neuigkeiten aufmachen (mehr Nutzer, mehr Werbung, höhere Profite).
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Stand: 11.12.2004 17:26 Uhr
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