02.12.2004, 15:21
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Suche nach Vermissten im bosnischen Krieg
- Leiter der Kommission für Vermisste der Bosnischen Föderation hegt Zweifel an den serbischen Angaben
Suche nach Vermissten im bosnischen Krieg
- Leiter der Kommission für Vermisste der Bosnischen Föderation hegt Zweifel an den serbischen Angaben
Zitat:Der Leiter der Kommission für Vermisste der Föderation Bosnien-Herzegowina, Jasmin Odobasic, hat erklärt, dass er an der Richtigkeit der Angaben über 5000 ermordete Serben während des Krieges in Sarajevo zweifele. Die Kommission für Vermiste in der Republika Srpska besitze keine Liste mit vermisten und ermordeten Menschen serbischer Nationalität. Deshalb betrachte er jede Angabe, die er von der serbischen Seite erhalte, mit äußerster Zurückhaltung, weil es sich in der Regel um falsche Angaben handele.
Der Leiter der Polizei in Ostsarajevo in der Republika Srpska, Dragomir Andan, sprach gestern (30.11.) über gefundene 5000 Aktenhefte mit Angaben über Opfer serbischer Nationalität im Bereich von Sarajevo.
Die frühere Kommission für Vermiste, gegründet von den Kroaten, Serben und den Bosniaken, sei 1996 von dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aufgefordert worden, alle Angaben über Ermordete unabhängig der Nationalität zu sammeln, erklärte Odobasic. Die Serben hätten bis heute keine einzige Liste mit Opfernamen geschickt.
"Das IKRK spricht offiziell von 17 000 vermissten Bosniaken, von 650 Kroaten und 2500 Serben. Im Bezirk von Sarajevo sind IKRK-Angaben zufolge 270 Serben vermisst. Über Hundert wurden in Massengräbern gefunden und exhumiert", erklärte Odobasic. Ein Großteil der Serben in Sarajevo sei durch Bombardierung der serbischen Truppen von den Hügeln um Sarajevo getötet worden. Damals lebten in der Hauptstadt sowohl Serben als auch Bosniaken und Kroaten. "Wir sind jeder Zeit bereit, bei der Suche nach vermissten und getöteten Serben zu helfen. Wie sollten wir aber erfolgreich helfen, wenn wir keine Liste über Vermiste haben?", so Odobasic. (...)
"Uns schockiert die Angabe, dass die Kommission der Republika Srpska zwei sterbliche Überreste von Soldaten der Österreich-Ungarischen Armee auf dem Friedhof "Lav" und Überreste von früher ermordeten Menschen auf dem Friedhof in Zenica ausgegraben haben. Durch die Analyse eines Londoner Instituts ist festgestellt werden, dass die Überreste von angeblich ermordeten Serben im letzten Krieg in Bosnien-Herzegowina über 80 Jahre alt sind. Auch dafür haben wir schriftliche Beweise", schlussfolgerte der Leiter der Kommission für Vermisste der Bosnischen Föderation, Odobasic. (fp)