Blutbad in Thailand-93 tote Separatisten
#20
Zitat:Die Polarisierung geht weiter. An der zentralen Moschee von Pattani ist das Freitagsgebet zuende. Die Mehrheit der Moslems im Süden Thailands hat auch heute noch mit Separatismus und Terrorismus nichts im Sinn. Die Zentralregierung in Bangkok hat in der Vergangenheit einiges getan für die Moslemische Minderheit. Etwa Moscheen gebaut. "Ich bin froh dass wir Thailänder sind", sagt der Korangelehrte Haji Yakob Raimanee. "Hier haben wir Religionsfreiheit. Mehr als anderswo". Er spricht übrigens makelloses Thailändisch.
Ist sonstjemanden aufgefallen, dass seit dem WTC Anschlag die Medienwelt insgesamt ärmer, eintöniger wurde? Da wird Separatimus mit Terrorismus gleichgesetzt, da werden so ziemlich alle bekennende islamische Organisationen über einen Kamm geschert. Für alles Böse und Schlechte auf der Welt gibt es nun die Al Qaida der man die Schuld geben kann.
Gibt es auf der Welt irgendwo religiöse/ethnische Spannungen - Al Qaida war es. Gibt es Anschläge, Gewalt und Gegengewalt so vermutet man Osama hinter der nächsten Ecke.
Und was das Schlimmste ist - kritische, differenzierte Berichterstattung ist nicht mehr. Man übernimmt vorbehaltlos Zahlen und Fakten von der Neocon Regierung in den USA - dabei weiß man doch, dass die Neokonservativen für Manipulation der Medien und Öffentlichkeit plädieren, natürlich würde dies alles für das Wohl Amerikas und damit der ganzen Welt (?) geschehen, so schreiben es wenigstens führende Verfechter des Neokonservatismus wie
Robert D. Kaplan (Atlantic Monthly).

Als Negativbeispiel zu kritikloser, vorbehaltloser Berichterstattung ist die in Faluja zu nennen. Verschiedene Zahlen, die fatal voneinander weichen. Verschiedene Quellen, viele Zahlen.
Wenn es zu anfangs noch 80 angeblich getötete Kämpfer waren, so schnellt diese wenig später, auf über 1200 an. Bei den Gefangenen gehen die Zahlen ebenso ausseinander - waren es zu anfangs praktisch gar keine so werden es baldigst 2000 Gefangene nur um später wieder auf 1200 revidiert zu werden.
Weiter geht es mit den Prozentzahlen, die Amerikaner würden 50% kontrollieren, dann steigert sich dies in Kürze auf 60% und 70% nur um sich ne Zeitlang bei 75% einzupendeln. Dann prescht die Quisling Regierung unter Allawi vor und verkündet vorzeitig die Einnahme Falujas.
Aber die Kämpfe dauern fort, es werden sogar wieder Luftangriffe auf Faluja geflogen, wie in den Wochen vor dem Angriff.
Wo ist Sarkawi? Wo ist das Gros der Kämpfer, die aus Faluja geflohen sind?
In Mosul? Aber wie kamen hunderte schwerbewaffnete Kämpfer ins 600 Kilometer entfernte Mosul? Wie kamen sie durch den Belagerungsring?

Bekommt da nicht unweigerlich das Gefühl von gezielter Desinformation? :misstrauisch:

Tut mir leid, war ein wenig offtopic. Aber ich komme nun zu Thailand.
Die religiösen und ethnischen Unruhen gibt es nicht erst seit dem Vorfall mit den 80 Toten. Nur fallen die neuerlichen Unruhen und Spannungen unter ein neues Licht, denn der Westen wittert Al Qaida.
Harmonie und Frieden herrschte dort nie.
Samuel Huntington würde diese Art Konflikte 'Bruchlinienkonflikte' nennen.
Wie auch immer, der Konflikt ist alt und bedurfte keines neuinterpretierten Jihadismus um den Muslimen Thailands kämpferische Inspiration zu verleihen.
Öl ins Feuer gießen sowohl Extremisten auf der einen wie auch drakonische Polizeimethoden auf der anderen Seite.
Offiziell genießt der Islam in Thailand Staatsschutz aber dies ist bloße Makulatur wenn man sich die Bilder und Videos der Polizeiaktion gegen die muslimischen Demonstranten ansieht.
Die Folgen sind, wie bekannt, allein 80 Tote während des Transports ins Gefängnis! Irgendetwas stimt da nicht, ohne Frage. Aber der Westen schweigt. Wieso eigentlich? War es nicht jeher der Westen der sich zum Anwalt der Entrechteten gemacht hatte? Nun, vielleicht weißt der Westen auch, dass in der islamischen Resurgenz der 'Feind' von morgen heranwächst, also schweigt man lieber und applaudiert leise dem rigiden Vorgehen der thailändischen Behörden...

Aber was ebenfalls schwer wiegt ist die westliche Berichterstattung, denn mittlerweile orientiert sie sich nicht mehr an Fakten und Tatsachen sondern an Wünschen und Wunschvorstellungen.
Zitat:Noch haben Islamistische Aktivisten keine Mehrheit unter den Moslems von Süd- Thailand. Aber Angst und Gewalt werfen die Region zunehmend aus der Balance.
Natürlich tun sie das nicht. Das tun sie doch nie.
Nicht in Saudi-Arabien, nicht in Indonesien, nirgends. Aber dann stellt sich doch die Frage. Woher kommen diese Leute? Warum können sie nicht oder kaum gefasst werden? Wer sind ihre Helfer und Fürsprecher? Wieso werden sie nicht verraten?
Leider kommt keiner in den klimatisierten Büros westlicher Nachrichtenagenturen auf die Idee, dass es einigen Unmut unter den Muslimen (Thailands) gibt und das ihr Widerwille, religiös gefärbt ist.

Ähnliche Beispiele für surreale Berichterstattung gibt es auch in Tschetschenien, Palästina, Irak,...
Der Westen mag die Religion in die Kirchen und in die Private verwiesen haben, aber er ist damit allein. Das sollte jemand den Journalisten vielleicht mal mitteilen Wink
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