15.11.2004, 23:33
@ Hawkeye87:
Ich finde, Libyen kommt schon eine bedeutende Rolle zu. Immerhin verfügt es über große Vorräte an Öl (wichtig, falls der mittlere Osten unter sowjetischen Druck gerät), das auch verhältnismäßig einfach nach Europa verschifft werden kann. Das Öl aus Saudi-Arabien, Kuwait, den VAE und den anderen Golfstaaten muss dagegen erst viele Engpässse passieren, bevor es in Europa ankommen kann. (Bsp: Die Pipelines in SA werden durch sowjetische Kommandounternehmen unterbrochen, dann müssten die Tanker durch den Persischen Golf, durch das Rote Meer und schließlich durch den Suezkanal; also durch drei Engstellen, die leicht ausgeschaltet werden können.)
Problematisch ist natürlich, dass Libyen gute Beziehungen zu den Sowjets unterhielt, und das an strategisch günstiger Position, also an einer zentralen Stelle des Mittelmeeres, von der theoretisch Italien (und auch Frankreich) angegriffen werden könnten. Außerdem diente es als Basis für sowjetische Flotteneinheiten.
Damit könnte es unter Umständen für die Nato erforderlich werden, Libyen zu neutralisieren, bevor es schlimmeres anrichtet (evt. durch Frankreich, Italien und Spanien + 6. US-Flotte). Gleichzeitig könnte man so wertvolle Ölquellen annektieren, die auch vergleichsweise sicher gelegen sind, sofern sie die Libyer nicht zerstört haben.
(Kleine Anmerkung: Würde natürlich nur in einem länger dauernden Krieg Sinn machen!)
Noch was: Die Schifffahrtsroute um Südafrika herum ist keinesfalls so unbedeutend, wie du dir vorstellst. Dort verläuft einer der wichtigsten Seewege der Erde, der vor allem von sehr großen Schiffen in Anspruch genommen wird, die für den Suezkanal zu groß sind. Das sind insbesondere Supertanker, aber auch viele andere Frachter.
Und bei einer Verminung/Sperrung/Schließung der Suez-Kanal-Roten Meeres Route, was wie gesagt leicht durchzuführen ist, wäre die Route um Südafrika der einzige verbliebene Seeweg.
Dass vor allem das Verhalten Japans von eminenter Bedeutung für den Ausgang eines Krieges verantwortlich war, da stimme ich dir voll und ganz zu, Australien sehe ich als nicht ganz so wichtig an. Auch Südamerika wäre höchstwahrscheinlich peripher gewesen. Allerdings würde ich als Faustformel behaupten, dass, je länger der Krieg dauern würde, den abseits liegenden Staaten immer mehr Bedeutung zukäme.
Zu den südeuropäischen Ländern:
Ich glaube nicht, dass Portugal, Spanien und Italien allzu große Kontingente ihrer Armee nach Mitteleuropa (Deutschland) detachiert hätten. Wenn schon, dann eher Luftstreitkräfte. Ihre Hauptaufgabe sehe ich in der Sicherung der Südflanke Europas, evtl. auch als Verstärkung der Türkei u.o. Griechenlands, auf die bis jetzt noch überhaupt nicht eingegangen wurde. Diese beide Staaten grenzen auch an den WP an, und falls sie fallen würden, würde damit das gesamte östliche Mittelmeer an die SU fallen, was die Passage durch den Suezkanal unmöglich machen würde. Gleichzeitig könnte Ägypten unter starken sowjetischen Druck geraten (sie waren mit der SU ja auch mal gut befreundet!)
Zu den sowjetischen Stützpunken in Angola: Welcher Hafen diente der SU als Stützpunkt und bis wann war das? Kenne mich da nicht so genau aus.
@ Wolf, Cyprinide: Heutige Frachter erreichen durchaus Geschwindigkeiten bis 20 Knoten, wobei Tanker gewöhnlich etwas langsamer sind. Die 7-10 Knoten treffen eher auf die SC und HX Geleitzüge des WK2 zu.
Edit: Es kommt darauf an, was mit den Konvois transportiert wird. Militärgut würde (soweit möglich) auf schnellere Schiffe verladen, die eher allgemeinen Güter, die im Krieg auch wichtig sind, eher auf langsamere. Von daher ist es wohl auch nicht ratsam, die Geschwindigkeit von Geleitzügen pauschal festzulegen (so wie ich das vor 5 Minuten auch gemacht habe...
)
Ich finde, Libyen kommt schon eine bedeutende Rolle zu. Immerhin verfügt es über große Vorräte an Öl (wichtig, falls der mittlere Osten unter sowjetischen Druck gerät), das auch verhältnismäßig einfach nach Europa verschifft werden kann. Das Öl aus Saudi-Arabien, Kuwait, den VAE und den anderen Golfstaaten muss dagegen erst viele Engpässse passieren, bevor es in Europa ankommen kann. (Bsp: Die Pipelines in SA werden durch sowjetische Kommandounternehmen unterbrochen, dann müssten die Tanker durch den Persischen Golf, durch das Rote Meer und schließlich durch den Suezkanal; also durch drei Engstellen, die leicht ausgeschaltet werden können.)
Problematisch ist natürlich, dass Libyen gute Beziehungen zu den Sowjets unterhielt, und das an strategisch günstiger Position, also an einer zentralen Stelle des Mittelmeeres, von der theoretisch Italien (und auch Frankreich) angegriffen werden könnten. Außerdem diente es als Basis für sowjetische Flotteneinheiten.
Damit könnte es unter Umständen für die Nato erforderlich werden, Libyen zu neutralisieren, bevor es schlimmeres anrichtet (evt. durch Frankreich, Italien und Spanien + 6. US-Flotte). Gleichzeitig könnte man so wertvolle Ölquellen annektieren, die auch vergleichsweise sicher gelegen sind, sofern sie die Libyer nicht zerstört haben.
(Kleine Anmerkung: Würde natürlich nur in einem länger dauernden Krieg Sinn machen!)
Noch was: Die Schifffahrtsroute um Südafrika herum ist keinesfalls so unbedeutend, wie du dir vorstellst. Dort verläuft einer der wichtigsten Seewege der Erde, der vor allem von sehr großen Schiffen in Anspruch genommen wird, die für den Suezkanal zu groß sind. Das sind insbesondere Supertanker, aber auch viele andere Frachter.
Und bei einer Verminung/Sperrung/Schließung der Suez-Kanal-Roten Meeres Route, was wie gesagt leicht durchzuführen ist, wäre die Route um Südafrika der einzige verbliebene Seeweg.
Dass vor allem das Verhalten Japans von eminenter Bedeutung für den Ausgang eines Krieges verantwortlich war, da stimme ich dir voll und ganz zu, Australien sehe ich als nicht ganz so wichtig an. Auch Südamerika wäre höchstwahrscheinlich peripher gewesen. Allerdings würde ich als Faustformel behaupten, dass, je länger der Krieg dauern würde, den abseits liegenden Staaten immer mehr Bedeutung zukäme.
Zu den südeuropäischen Ländern:
Ich glaube nicht, dass Portugal, Spanien und Italien allzu große Kontingente ihrer Armee nach Mitteleuropa (Deutschland) detachiert hätten. Wenn schon, dann eher Luftstreitkräfte. Ihre Hauptaufgabe sehe ich in der Sicherung der Südflanke Europas, evtl. auch als Verstärkung der Türkei u.o. Griechenlands, auf die bis jetzt noch überhaupt nicht eingegangen wurde. Diese beide Staaten grenzen auch an den WP an, und falls sie fallen würden, würde damit das gesamte östliche Mittelmeer an die SU fallen, was die Passage durch den Suezkanal unmöglich machen würde. Gleichzeitig könnte Ägypten unter starken sowjetischen Druck geraten (sie waren mit der SU ja auch mal gut befreundet!)
Zu den sowjetischen Stützpunken in Angola: Welcher Hafen diente der SU als Stützpunkt und bis wann war das? Kenne mich da nicht so genau aus.
@ Wolf, Cyprinide: Heutige Frachter erreichen durchaus Geschwindigkeiten bis 20 Knoten, wobei Tanker gewöhnlich etwas langsamer sind. Die 7-10 Knoten treffen eher auf die SC und HX Geleitzüge des WK2 zu.

Edit: Es kommt darauf an, was mit den Konvois transportiert wird. Militärgut würde (soweit möglich) auf schnellere Schiffe verladen, die eher allgemeinen Güter, die im Krieg auch wichtig sind, eher auf langsamere. Von daher ist es wohl auch nicht ratsam, die Geschwindigkeit von Geleitzügen pauschal festzulegen (so wie ich das vor 5 Minuten auch gemacht habe...
