05.11.2004, 15:58
Zitat:Saddam könnte ins Exil gehen, aber er wollte lieber das seine Söhne erschossen werden und das er sich unter der Erde verkriechen und verstecken musste um erfasst und dann hinter Gittern zu kommen.Hussein hätte tun können, was er wollte (als Oberhaupt der Regierung im Irak), die Forderungen der USA für den dritten Irak-Krieg waren konstruiert und man interessierte sich gar nicht dafür, dass selbige erfüllt werden. Sowas nennt man Scheinheiligkeit. Aber für dich ist es ja ok, dass andere Staaten einfach mal so ihre Regierung abschaffen, weil die den USA grad nicht mehr in den Kram passt. Mit deiner Argumentation könnten sich auch Geißelnehmer prima identifizieren.
Zitat:Na und wo liegt das Problem?Och, wenn man in Texas aufwächst, würde ich das nicht mal so sehr ausschliessen.
Lieber die Amis als Europäer, Russen oder Chinesen.Die hätten auch schon alle gerne nur haben sie nicht die möglichkeiten.Oder glaubst du daran das die Amerikaner von der Geburt an Automatisch nach Öl suchen.Vielleicht liegts ja an der Gene wer weiss?
Die Europäer haben durchaus die Möglichkeiten, anscheinend bist du nicht ganz darüber informiert, wo BP oder TotalfinaELf so überall tätig sind. Die brauchen nur keine JDAMs, um ihre Ansprüche durchzusetzen. Die Russen brauchen sich traditionsgemäß nicht so sehr darum kümmern und bei den Chinesen fliesst das Öl bisher noch ganz gut, auch wenn ihr Bedarf steigt.
Zitat:Naja, die langjährigen Kriege, zum Beispiel die Kreuzzüge, der 1. und 2. Weltkrieg und auch das Balkan Problem beweisen was anderes.Wenn du bei deiner Argumentation die Geschichte gleich ganz ignorierst, kannst du es eigentlich auch lassen. Gerade der 1. und 2. WK wren schließlich prägend dafür, dass man heute in Europa eine etwas andere Auffassung von Machtpolitik hat als in den USA. Nur mal so am Rande...
Zitat:Aha, sehr Interessant.Wenn einem die Argumente ausgehen, klopft die Polemik an die Tür oder was?
Dann hätte man Hitler in Ruhe lassen sollen und Saddams Truppen kännte man auch ruhig in Kuwait lassen.
Die Taliban in Afghanistan waren eigentlich auch sehr gute Menschen.
Milosevic hat auch alles richtig gemacht.
Diese Beispiele zeigen alle das manchmal die Militärische Lösung das einzig richtige ist!
Saddams Truppen hätte man durchaus in Kuwait lassen können. Ein autokratisches Regime hat das andere überfallen. Die einzigen, die da befreit worden sind, waren kuwaitische Ölscheichs. Abgesehen davon hätte man in dieser Hinsicht ja mal die Araber selbst zu Wort kommen lassen können. Wenn die nichts mit Saddam zu tun haben wollten, hätten sie ja auch was dagegen machen können (und komm mir jetzt nicht mit dem Mythos von den Irakis als "drittstärkster Armee weltweit" damals).
Was für gute Menschen die Taliban waren, hat die USA auch nie interessiert, ansonsten hätte man ja schon bei weitem vorher was unternehmen können, aber das wurde hier auch schon angerissen.
Und wer sagt, dass Milosevic alles richtig gemacht hat?
Zitat:Diese Kriege wurde auch gegen Terroristen geführt.Terroristen auf politischer Führungsebene.Was qualifiziert denn einen Politiker deiner Meinung nach als Terrorist?
Zitat:Deutschland und andere Staaten würden auch gerne überall ihre Interessen durchsetzen, nur haben sie die Grenzen erkannt.Nö. In Europa hat man eine andere Auffassung von Außenpolitik als in den USA. Klar setzt jeder gern überall seine Interessen durch, wenn es geht, trotzdem geht es um die Wahl der Mittel, mit denen man diese durchsetzen will und da besteht der Unterschied. Und genau diesen Unterschied macht es auch aus, dass man etwa mit China besseren Umgang pflegt als die Amerikaner. Das ist eine Frage der Verhältnismässigkeit. Schliesslich glaubt man durch das Wechselspiel von Arrangements, Unterstützung und Opposition in Europa, besser mit "Problemstaaten" zurechtzukommen als die USA. Dass dies nicht überall zieht, ist genauso offensichtlich, wie die umgekehrte Schlussfolgerung, dass die Politik der USA, wie sie derzeit betrieben wird, nicht überall zieht. Rauchende Colts vor jeder Unterredung sind genausowenig einigungsfördernd wie leere Worthülsen.
Das liegt in der Natur des Menschen.
Zitat:Wohl nichts von den baldigen Wahlen gehört?Ach ja, die Wahlen...die nach dem Willen von Rumsfeld am besten gar nicht im gesamten Irak abgehalten werden sollen, damit nicht ein etwas unliebsames Ergebnis rauskommt? Diese Wahlen?
Zitat:Ein Man der gegen den Iran einen langjährigen Krieg geführt hat, ohne zu siegen, Kuwait überfiel und erst ausgetrieben werden musste, Kurden mit Giftgas bekämpfte, mit Goldenen Pferdekutschen durch Bagdad rumfuhr als sein Volk vor Armut sich nicht erholte kann nur ins Exil gehen!Och, die USA verhandeln noch mit ganz anderen Menschen. Nimm mal die rosa Brille ab und befass dich z.B. mit der Geschichte der Philippinen!
Mit so einem Menschen verhandelt die USA nicht!
Zitat:Europas möglichkeiten mit den der Amerikaner zu vergleichen ist auch etwas absurd.Es gibt kein vereintes Europa.Italien und GB waren für den Krieg, Frankreich und Deutschland nicht.Brauch ich wohl nicht weiter auszudehnen jetzt...Brauchst nicht oder kannst nicht? Komischerweise war die Bevölkerung in Italien gegen den Krieg und in England gabs auch keine einhellige Kriegsbegeisterung. Dass Tony Blair deswegen beinahe gestürzt wäre, sollte inzwischen ein offenes Geheimnis sein.
Ist ja nur gut, dass du nicht Spanien erwähnt hast...aber die hätten auch nicht so ganz in deine Sicht der Dinge gepasst von wegen für den Krieg sein und so...
Zitat:Typisch Europäisch.Fakt ist das Saddams Regime abgesetzt wurde und das dass Öl bald ohne Probleme fließen wird.Vorher ist das Öl auch ohne Probleme geflossen. Bring mal nen Beleg, dass das nicht so war. Und ja, ich bin sicher, dass es bald "ohne Probleme" fliesst. Abgesehen natürlich von dem minimalen Problem eines astronomisch hohen Ölpreises, der aber ganz bestimmt über Nacht verschwinden wird...man denke nur an die Wahlen und so.