29.10.2004, 13:34
Zitat:Turin posteteKleiner Nachtrag:
Zitat:Er wurde auch nur gedultet weil er ein verlängerter Arm der Amerikaner war und nicht weil er ein Diktator war.Jetzt haben die einen anderen Diktator der Isoliert ist, da wäre eine Diktatur mit Beziehungen zur USA besser gewesen.Oh, also wenn die USA Diktaturen dulden, ist das völlig legitim, aber wenn Diktaturen ohne Duldung der USA existieren, nicht? Denn die USA können sich ja erlauben, die moralische Oberhoheit über die ganze Welt zu haben, nicht wahr?
Batista war ein Diktator, es ist völlig irrelevant, dass er ein verlängerter Arm der Amerikaner war, deswegen hat er trotzdem sein Volk geknechtet und Tausende umgebracht. Die USA entscheiden über Unterstützung oder Bekämpfung eines Staates nicht aus humanitären Gründen, sondern aus reinem Selbstzweck. So eine blauäugige Annahme ist irrwitzig und ist genau das Gegenteil von dem, was Neorealisten auszeichnet und worüber sie sich königlich amüsieren.
Zitat:Zitat:Der einzige totale Krieg, den die USA am eigenen Leib erfahren haben, der 200 Jahre zurückliegt und an dessen Leiden sich heute kein einziger lebender Amerikaner erinnern kann. Während Europa in mindestens einem Krieg mehr oder weniger komplett in Schutt und Asche gelegt wurde. Und komischerweise haben die US-Soldaten, die heute im Ausland kämpfen, nach ihrer Rückkehr auch eine bestechend andere Meinung vom Krieg und sind überrascht, warum ihre tollen Ideale sie nicht vor Verstümmelung und dem Hass der lokalen Bevölkerung schützen. Selbst ein Krieg in einem gewissen südostasiatischen Land, der gar nicht US-Territorium berührt hat, hat einfach nur aufgrund seiner Verluste die Amerikaner plötzlich erkennen lassen, dass Krieg doch nicht so toll ist, egal weswegen er geführt wird.
Was die Kriegserfahrung der Europäer angeht, könnten die Amerikaner blass werden. Der Unterschied ist nur, dass man hier auch tatsächlich das volle Ausmaß eines Krieges kennt bzw. kannte (denn die Generation stirbt bekanntlich aus), während die Kenntnis sich bei den meisten Amerikanern auf bunte Bildchen in CNN beschränkt.
Bürgerkrieg USA.
Zitat:Die einzelnen Soldaten Represäntieren nicht die US Regierung und wenn ein SOldat nicht weiss wo er für Demokratie und Interessen der Amerikaner gekämpft hat ist es trotzdem nicht weiter schlimm.Denn auch ein ungebildeter Mensch kann für sein Vaterland kämpfenDoch, das ist schon schlimm, denn eigentlich muss die Regierung eben ihr Volk repräsentieren. Es zeigt, dass sich die Bevölkerung, zu der der Soldat schliesslich gehört und für deren Wohlergehen eine Regierung in erster Linie zu sorgen hat, sich nicht mit diesem Krieg identifiziert und der Krieg daher nicht die echte Unterstützung dieses Volkes geniesst. Und wenn dieser Mensch zu ungebildet ist, um das nachzuvollziehen, ist das ebenfalls ein Versämnis dieser "demokratischen" Regierung und nicht des Menschen oder willst du behaupten, die Amerikaner sind nicht in der Lage, selbst zu entscheiden, was richtig oder falsch für sie ist? Dann kann man ja sowas wie Wahlen und den ganzen anderen demokratischen "Unsinn" gleich ganz weglassen und wieder zum Kaisertum von Gottes Gnaden zurückkehren.
Wenn das lokale Volk mit Steinen nach US-Soldaten wirft und sie an jeder denkbaren Ecke in die Luft sprengt, kämpfen die Soldaten nicht für die Freiheit dieses Volkes. Wenn der US-Soldat auch nicht weiss, wo er überhaupt für sein Land kämpft, ihm und seinen Kameraden von Vorgesetzten Zettelchen gegeben werden müssen, auf denen Wort für Wort steht, was sie Journalisten zu antworten haben, wofür dieser Krieg geführt wird, dann kämpfen die Soldaten auch nicht für ihr Land, dessen Teil sie sind, sondern für die Interessen einer Autorität, die ihnen gedanklich offenbar nicht einmal nahe steht und damit nicht demokratisch ist.
Zitat:Und wer garantiert das?Du?Und wer garantiert, dass der Irak sich zu einem Ort der demokratischen Glückseligkeit verwandelt, der von jauchzenden Menschen bewohnt wird, die jeden Tag den USA dafür danken, dass sie sie vom Joch befreit haben? Die USA etwa?