15.10.2004, 22:59
Iwanow: Russland baut Militärpräsenz in Ländern des Vertrags über kollektive Sicherheit aus
Zitat:POIANA BRASOV (Rumänien), 14. Oktober (RIA Nowosti). Russland baut seine Militärpräsenz in den Ländern des Vertrags über kollektive Sicherheit (russ. Abkürzung: ODKB) aus. Das sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow nach einer informellen Sitzung des Nato-Russlands-Rats. Der ODKB gehören Russland, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan und Armenien an.http://de.rian.ru/rian/index.cfm?prd_id=...do_alert=0
„In letzter Zeit baut Russland seine Militärpräsenz vor allem auf dem Territorium der ODKB-Länder aus. Es ist kein Geheimnis, in welcher geographischen Zone wir das tun. Das erfolgt südlich von Russland, denn von dort aus kann potentiell eine Bedrohung ausgehen", so Iwanow. Die russischen Militärstützpunkte befänden sich dabei auf dem Territorium der russischen Verbündeten und könnten auch für die Gewährleitung der Sicherheit dieser Länder benutzt werden. „Wir sind durch keine Verpflichtungen gegenüber der Nato verbunden und handeln entsprechend unseren nationalen Interessen", sagte der Verteidigungsminister.
Zur Perspektiven der Gründung eines US-Militärstützpunktes in Rumänien erklärte Iwanow: „Die Gründung einer US-Basis in Rumänien wurde ziemlich offen bei unseren bilateralen Kontakten mit den USA erörtert. Ich glaube, Donald Rumsfeld, der mich davon informiert hat, war aufrichtig." Es komme aber darauf an, für welche Zwecke dieser Stützpunkt gegründet werde: „Der Widerstand gegen reale Bedrohungen ist eine Sache, und der gegen mythische Gefahren - eine ganz andere."
Iwanow kommentierte die Situation in Transnistrien, einer abtrünnigen Republik im Gebiet Moldawiens an der Grenze zu Rumänien. Es komme zu keinen Entwendungen von Waffen und Munition aus den Lagern der ehemaligen 14. Armee der sowjetischen Streitkräfte. „Die 14. Armee hat Transnistrien längst verlassen. Dort befinden sich rund 1.500 russische Friedenssoldaten, um die von dieser Armee hinterlassene Riesenzahl von Waffendepots zu bewachen", hieß es.
„Mit dieser Zahl der Soldaten ist es sehr schwierig, so viele Lager zu bewachen, und wir sind ihnen dankbar, dass sie keine Entwendungen zulassen," betonte der Minister.
Die Friedenskräfte werden laut Iwanow in Transnistrien bleiben, solange russische Waffen nicht abtransportiert sind. „Sie werden dort bleiben, bis wir das ganze Gerät abtransportiert haben werden. Seit sechs Monaten können wir aber nichts abtransportieren, und das liegt nicht an uns."
Die Friedenskräfte erfüllen erfolgreich ihre unmittelbare Friedensmission, indem sie verhindern, dass der Konflikt zwischen Moldawien und der nicht anerkannten Republik wieder entbrennt, betonte der russische Verteidigungsminister.