25.09.2004, 22:38
Naja, dass der Irak schon lange auf der Abschussliste von Bush stand, ist glaube ich relativ unumstritten, siehe auch das ganze Gewese um die sehr konstruierten Massenvernichtungswaffen.
Hinzu kommt, dass gegenüber "nichtbenötigten" autoritären Regimen seitens des Bush-Kreises sowieso eine härtere Gangart bevorzugt wurde und wird (anders etwa als bei Clinton, wo es mehr um Eindämmung ging). Daraus ergab sich im wesentlichen IMO die Handlungslogik auch für Afghanistan, insbesondere mit der breiten Unterstützung der Bevölkerung durch 9/11.
Nun macht man sich aber immer weitergehende Gedanken, und das wird wohl auch für den Fall des Iraks so gewesen sein, Ich denke schon, dass in einigen neorealistischen Köpfen in Washington die Vorstellung kreiste, den Irak als Quelle einer Demokratisierungsbewegung für den ganzen Mittleren und Nahen Osten zu etablieren. Etwas besseres kann man sich ja für die USA nicht vorstellen: Eine freundlich gesinnte Region mit demokratisch gewählten Regierungen (sofern sie im Einklang mit den Vorstellungen der US-Regierung stehen) = ein Konfliktherd weniger und gleichzeitig eine langfristig gesicherte/krisenfreie Rohstoffquelle.
Die Umsetzung ist natürlich zu beträchtlichen Teilen nach hinten losgegangen: Osama läuft immer noch frei rum (falls er noch lebt), der Irak nicht befriedet, die "Koalition der Willigen" hat als Gegengewicht zu den Zögerlingen und der UNO nicht funktioniert und besteht ausser den USA und GB nur noch aus recht marginalen Staaten und solchen, die Geld aus dem US-Fördertopf immer gut gebrauchen können, die Propagierung des "Kriegs gegen den Terror" wurde so inflationär betrieben, dass selbst die US-Medien inzwischen des Begriffs müde werden.
Dazu gab es weitere Fehler wie das zu frühzeitige Einschiessen auf den Iran und Nordkorea. Ich denke, die lokalisierte und begrenzte Vorgehensweise hat ganz gut zu den vielleicht vorhandenen Vorstellungen gepasst. Nur leider wurde das ganze von einer viel zu breit angelegten PR-Kampagne begleitet, die auch Bereiche betraf, an denen man sich hätte zusätzlichen Ärger und Aufwand sparen können ("Achse des Bösen", "Altes Europa").
Hinzu kommt, dass gegenüber "nichtbenötigten" autoritären Regimen seitens des Bush-Kreises sowieso eine härtere Gangart bevorzugt wurde und wird (anders etwa als bei Clinton, wo es mehr um Eindämmung ging). Daraus ergab sich im wesentlichen IMO die Handlungslogik auch für Afghanistan, insbesondere mit der breiten Unterstützung der Bevölkerung durch 9/11.
Nun macht man sich aber immer weitergehende Gedanken, und das wird wohl auch für den Fall des Iraks so gewesen sein, Ich denke schon, dass in einigen neorealistischen Köpfen in Washington die Vorstellung kreiste, den Irak als Quelle einer Demokratisierungsbewegung für den ganzen Mittleren und Nahen Osten zu etablieren. Etwas besseres kann man sich ja für die USA nicht vorstellen: Eine freundlich gesinnte Region mit demokratisch gewählten Regierungen (sofern sie im Einklang mit den Vorstellungen der US-Regierung stehen) = ein Konfliktherd weniger und gleichzeitig eine langfristig gesicherte/krisenfreie Rohstoffquelle.
Die Umsetzung ist natürlich zu beträchtlichen Teilen nach hinten losgegangen: Osama läuft immer noch frei rum (falls er noch lebt), der Irak nicht befriedet, die "Koalition der Willigen" hat als Gegengewicht zu den Zögerlingen und der UNO nicht funktioniert und besteht ausser den USA und GB nur noch aus recht marginalen Staaten und solchen, die Geld aus dem US-Fördertopf immer gut gebrauchen können, die Propagierung des "Kriegs gegen den Terror" wurde so inflationär betrieben, dass selbst die US-Medien inzwischen des Begriffs müde werden.
Dazu gab es weitere Fehler wie das zu frühzeitige Einschiessen auf den Iran und Nordkorea. Ich denke, die lokalisierte und begrenzte Vorgehensweise hat ganz gut zu den vielleicht vorhandenen Vorstellungen gepasst. Nur leider wurde das ganze von einer viel zu breit angelegten PR-Kampagne begleitet, die auch Bereiche betraf, an denen man sich hätte zusätzlichen Ärger und Aufwand sparen können ("Achse des Bösen", "Altes Europa").