24.09.2004, 14:51
Ein neuer Artikel aus Ria Nowosti zur Fianzierung des internationalen Terrors aus dem Westen.
Zitat:Banditenformationen aus dem Ausland finanziert
MOSKAU, 23. September. /von Generaloberst Leonid Iwaschow, Vizepräsident der Akademie für geopolitische Probleme, für RIA Nowosti/. Vor kurzem ist ein weiterer ausländischer Finanzierungskanal der tschetschenischen Terroristengruppierungen entlarvt worden. Russische Geheimdienstler nahmen die illegale Botin Natalja Chalkajewa fest, die für die Verbindung unter den Banditenformationen sorgte und regelmäßig ins Ausland reiste, um die von internationalen Terroristenorganisationen gesammelten Finanzmittel zu holen. Dies gab Ilja Schabalkin, Sprecher des regionalen operativen Anti-Terror-Stabes im Nordkaukasus, bekannt.
Die Devisen, die Chalkajewa nach Russland brachte, nutzten die Terroristenführer für die Finanzierung von Terroranschlägen und zur Anwerbung von Frauen, die dann als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt wurden. Kurz vor ihrer Verhaftung telefonierte Chalkajewa mit Gesprächspartnern in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Deutschland, Tschechien, Polen, Österreich, der Türkei und einigen anderen Ländern in Europa und im Nahen Osten. Nach Angaben der russischen Spionageabwehr wurde dabei über einen dringlichen Transfer von finanziellen und technischen Mitteln, die für die Banditenformationen im Ausland gesammelt wurden, nach Tschetschenien gesprochen.
Wer beschert denn die tschetschenischen Terroristen mit dem todbringenden Geld? Laut vorliegenden Angaben bekamen sie beträchtliche Finanzhilfe von der nordkaukasischen Diaspora in den USA (aus den Bundesstaaten New Jersey, Illinois und Maryland). Die Gelder flossen durch diverse "Wohltätigkeits-", religiöse und "Aufklärungsorganisationen". In Nordamerika gibt es heute laut offiziellen Angaben mehr als 50 proislamische gemeinnützige gesellschaftliche Organisationen, die Spenden für tschetschenische Scheinfirmen sammelten. Mehrere hunderttausend Dollar überwiesen die wenig bekannte Organisation "Hilfe Deutschlands", der Dänische Flüchtlingsrat sowie norwegische und polnische Helfer den tschetschenischen Terroristen. Die Geldströme der Organisationen "Help" und "Islamische Befreiung" überschritten die Millionmarke.
Wieviel Bargeld bereit gestellt wurde, kann man nur ahnen, denn die Herkunft der meisten dieser Organisationen liegt im Dunkeln. Ihre Finanzierungsquellen sind unbekannt: Die Einnahmen der belgischen Organisation NSB und der Norwegischen Kirchenhilfe bilden private Spenden. Eine dunkle Geschichte haben auch die niederländische NSF, "Salvation Army", "Kap Anamur" und viele andere Strukturen, die Geld nach Tschetschenien transferierten.
Es sei an den Skandal um die britische Organisation Halo Trust erinnert. Sie wurde in Großbritannien als gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation angeblich mit dem Ziel gegründet, Hilfe beim Entminen in ehemaligen Konfliktgebieten zu leisten. Statt dessen bildeten die Halo-Trust-Instrukteure seit 1997 laut Aussagen festgenommener tschetschenischer Terroristen, die vom Föderalen Sicherheitsdienst /FSB/ vernommen wurden, über 100 Sprengspezialisten aus. Finanziert wird diese Organisation bekanntlich durch die Regierungen von Irland, Kanada, Japan, Finnland und dem britischen Ministerium für internationale Entwicklung.
Ins Visier der russischen Sicherheitsbehörden geriet diese Organisation 1997, als Mitarbeiter von ihr - die Briten Charlie Emms, Thomas Dibb, Nicholas Nobbs - ohne Genehmigung der föderalen Behörden und lediglich mit Zustimmung Maschadows nach Tschetschenien kamen.
Die "Minenräumarbeiten" begannen sie mit einer umfassenden topographischen Vermessung des gesamten Territoriums der Tschetschenischen Republik mit der Anbindung der Ortschaften an das Koordinatensystem der Nato.
Anschließend fing man in der Halo Trust an, sich intensiv den Kopf darüber zu zerbrechen, wie verschiedene Ausrüstungen nach Tschetschenien geschmuggelt werden könnten. Im Mai 1998 berichtete der Koordinator dieser Organisation im Nordkaukasus, Richard Bayliss, seiner Leitung in London: "Da Halo Trust nicht registriert ist, darf sie keine Güter vom russischen Zoll verzollen lassen..." Angesichts dessen beschlossen die "friedliebenden" Briten, die Güter für die tschetschenischen Terroristen auf Schmuggelrouten zu verlegen. Im März 1998 informierte Emms seine Chefs in London: Er wolle Bassajew um Hilfe bei den Lieferungen von Ausrüstungen ersuchen. Und "Freund Schamil" half natürlich: Er kannte ja schon seit langem sichere Routen für den Schmuggel afghanischer Drogen über die Türkei und über das von den Türken besetzte Nordzypern nach Europa. In umgekehrter Richtung flossen die Waffen.
Die russische Spionageabwehr stellte zudem fest, dass die Mitarbeiter von Halo Trust in Tschetschenien aktiv sozial-politische und militärische Daten sammelten, wovon die ständig eingehenden Aufträge aus London zeugen. Der FSB deckte darüber hinaus ein ganzes Netz von einheimischen Agenten in Tschetschenien auf, die zur Sammlung und Übermittlung von Angaben über den Verlauf der Kampfhandlungen in Tschetschenien genutzt wurden. Bei ihnen wurden ausländische Spezialausrüstungen (Minensuchgeräte, Panzerwesten, Helme, Fahrzeuge, Schusswaffen, Sprengstoffe und Verbindungsgeräte) gefunden.
Organisationen wie Halo Trust gibt es viele in der Welt. Ohne die Hilfe, die sie den tschetschenischen Banditen leisten, hätte man dem Terrorismus im Nordkaukasus schon lange ein Ende gesetzt.