23.09.2004, 18:36
Zitat:Furcht vor brasilianischer AtombombeQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,319546,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 46,00.html</a><!-- m -->
Wie Iran bleibt derzeit auch Brasilien auf Konfrontationskurs mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Inspektoren der Organisation erhalten weiterhin keinen Zugang zu Zentrifugen für die Urananreicherung. Diplomaten fürchten, dass Brasilien den Bau einer Atombombe anstrebt.
Wien - Eduardo Campos, Brasiliens Minister für Wissenschaft und Technik, hat nach Angaben des Diplomaten der IAEA deutlich gemacht, sein Land habe dem Atomwaffensperrvertrag einst zugestimmt, um die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern. Allerdings sei dies auf der Grundlage geschehen, einen nuklearen Rüstungswettlauf zu verhindern und sämtliche Atomwaffen auf der Welt zu beseitigen. Die Selbstverpflichtung des Landes im Rahmen des Vertrages dauere nicht für alle Zeiten.
Die IAEA sei besorgt darüber, dass Brasilien in einem Atemzug von einer einst vorgesehenen kompletten nuklearen Abrüstung und seiner eigenen Verpflichtung im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages gesprochen habe, ergänzte der Diplomat.
Brasilien hat den Vertrag 1997 unterzeichnet und wiederholt festgestellt, sein Atomprogramm diene rein zivilen Zwecken. Die brasilianische Regierung bestätigte im Juni, den IAEA-Inspektoren im Februar und März den Zugang zu Zentrifugen in der Anlage von Resende verweigert zu haben. Brasilien verwies auf die Wahrung von Industriegeheimnissen. Die Zentrifugen dienen der Anreicherung von Uran. Angereichertes Uran kann sowohl als Brennstoff in Reaktoren, aber auch zur Herstellung von Atombomben verwendet werden.