04.08.2004, 11:55
Zitat:Thomas Wach posteteUm dann gegen die gut ausgebildete und ausgerüstete zu kämfen? Ist immer wieder dasselbe, schon öfter passiert. Die USA und Briten bildeten schon welche aus, zur Zeiten der sowjetischen Invasion. SAS und CIA haben da schon einiges beigebracht und mehr oder weniger ausgerüstet. Jetzt müssen sie im Afgan die eigenen Stinger fürchten, oder deren Reexport nach USA. Auch der tschetschenischer Warlord Bassaew samt Kumpels wurde mal bei GRU ausgebildet. Später hat er dann ganze russische Ortschaften zu Geiseln genommen. Wohl gut gelernt. Man darf nicht das strategisches Wissen, ich rede gar nicht von Waffen dorthin liefern, von wo es zurück schlagen kann.
Tja, was könnte man den da nur tuen??
Mehr geld ins land und damit meine ich (...) geld um eine genügend große afghanische nationalarmee bzw. bundestruppen aufzubauen bzw. sagen wir mal besser anzuwerben und aufzustellenund dann entsprechend auszurüsten
Zitat:Üppige geldgeschenke an "überläufer" aus warlordformationen würden ein übriges tun...Sie nehmen Geschenke und kehren dann zurück zu ihren gewohnten Formationen, das ist ziemlich sicher. Zu den Zeiten des "sowjetischen" Krieges gab es dort auch "Die Grünen" (nach Uniform), also sowas wie jetzt Karzais Armee. Sie "kämpften" sozusagen zusammen mit den Sowjets. Wenn es brenzlich war, standen sie schon mal mitten im Gefecht auf und gingen ruhig einfach weg, wohlwissend dass ihre Brüder da drüben auf sie nicht schissen werden. Weil sie auch davor nur in die Luft geschossen haben. In vielen afganischen Grossfamilien waren einige Brüder in der Bande und einige bei der staatlichen Armee. Die "Überläufer" aus den Banden, die aus welchen auch immer Gründen zu den "Grünen" gingen, kehrten oft zurück zu den Banden. Einzig der HAD, eine Art afganisches KGB, konnte den Front nicht wechseln - sie hatten mit keiner Gnade zu rechnen.
Zitat:oder (...) truppen im großen still nach afghanisten..also nicht nur so ne kleine sache wie die sicherungstruppe der isaf in Kunduz von deutschen und niederländern, nein richtig viele truppen..1979 schickte Kreml Truppen nach Afgan. In den ersten Jahren war es auch einigermasen ruhig, entwikelte sich aber immer schlechter. Das verlustreichste Jahr war der fünfter. Das wird auch diesmal nicht viel anders. Momentan warten die Afganen noch auf das versprochenes grosses Bakschisch. Wenn der nicht weiter im Aussicht steht, wird die Lage schnell kippen. Und das Geld bekommt nur Karzaj, also werden die anderen (alles ausser Kabul) böse. Mehr Truppen dorthin bedeutet nur mehr eigene Verluste, weiter nichts. Man kann einem afganischen Bauer nicht übel nehmen, dass er, um seine Familie zu ernähren, ausser Feldarbeit am tage auch ab und zu einen Fugas in die Strasse verbuddelt, um irgend so ein Panzer der Unglaubigen in die Luft zu jagen und dafür nach Preisliste seine Prämie zu kassieren. Je mehr fremde Truppen, desto grösser die Chansen ein grosser Los zu ziehen - einen Panzer, einen Heli...
Zitat:also da unten wird es wohl noch dann köcheln, wenn es anderswo shon friedshofsstille herrschen wird..also sehr sehr lang....Genauer gesagt immer.
Zitat:hunter1 posteteMit Gewalt kann man die Bauern und Händler entweder ganz auslöschen, was einem Genozid ähnlich wäre oder bis in die Ewigkeit dort Truppen halten und kämpfen. A-la CCCP.
Dem Westen fehlt es an der Veranlagung, den Afghanen mit Gewalt zu nehmen, was uns hier Sorgen bereitet: den Terrorismus und die Mohnfelder.
(...)
Vielleicht würde es mehr bringen, wenn man einfach die Dostums, Aga Khans, Hekmatyars und wie sie allen heissen, mit Gewalt und wirtschaftlich legalen Lockangeboten dazu zwingen würde, die Waffen und das Opium aufzugeben.
Man könnte höhstens denen die Ernte abkaufen und dabei mehr als freier Markt bieten. Oder die Felder nach Vereinbarung abbrennen und dann bezahlen, was dasselbe wäre. Wenn irgendwann in den Nachrichten steht - die afganische Mohnfelder werden von den Westlern niedergebrannt und diese Truppen dabei nicht aufs schärfste bekämpft wurden, heisst das es wurde bezahlt. Wenn auch in Form von "Entwiklungshilfe".