02.08.2004, 12:07
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2004/08/02/313198.html">http://www.welt.de/data/2004/08/02/313198.html</a><!-- m -->
Zitat:Iran verschärft den Atomkonflikt
Die Islamische Republik rüstet sich laut Geheimdiensten mit Nordkoreas Hilfe
von Manfred Pantförder
Berlin - Der Streit um die nuklearen Ambitionen des Iran geht in eine weitere Runde. Teheran droht jetzt damit, den Bau von Zentrifugen wieder aufzunehmen, die zur Urananreicherung dienen. Die US-Regierung geht davon aus, dass der Mullahstaat weiter nach der Atombombe strebt. Teheran hingegen behauptet, die Urananreicherung nur für sein ziviles Atomprogramm nutzen zu wollen.
Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste versorgt sich der Iran in Nordkorea mit einem weiteren Baustein für sein geheimes militärisches Nuklearprogramm. Demnach hat Teheran unlängst einen Vertrag abgeschlossen, der den Import von Fluorgas ermöglicht. Der Stoff, dessen Verbreitung internationaler Kontrolle unterliegen soll, ist für die Herstellung von Uranhexafluorid notwendig, das wiederum für die Urananreicherung benötigt wird. Eine Lieferung Fluorgas soll bereits am 20. Mai mit einer besonderen Frachtmaschine direkt von Nordkorea in den Iran geflogen worden sein, so die Geheimdienste. Beide Staaten sind nach US-Lesart Schurkenstaaten. Die Beförderung solch hochgefährlicher Fracht per Flugzeug legt laut Diensten den Schluss nahe, dass dies von höchster Stelle im Iran gebilligt sein muss. Die Nordkorea-Connection sei allerdings nur eine kurzfristige Lösung für Teheran. Weil große Mengen Fluorgas gebraucht würden, müsste der Iran später dazu übergehen, den Stoff selbst zu produzieren. Der Iran bezahlt das Fluorgas aus Nordkorea überwiegend bar, teils auch mit Öllieferungen. In jedem Fall zahlt Teheran bei dem Deal, so die Geheimdienste, einen Preis, der weit über dem Marktwert liegt. Der Iran versucht weiter beharrlich, Fakten zu schaffen und einen eigenen Brennstoffkreislauf aufzubauen, warnen die Geheimdienste. Teheran beabsichtige, sich heimlich mit Vorräten an Uranhexafluorid auszustatten.
...