05.07.2004, 22:25
Deine Argumentation könnte aus der Zeit der Kreuzzüge stammen. Um Konflikte zu vermeiden, müssen die Kulturen aufeinander zugehen und nicht abgrenzen und Feindbilder aufbauen. Mit dieser Abgrenzungsstrategie würde Europa den Islamisten zuspielen, es würde einer feindlichen radikalen Minderheit helfen, die das Bild des Islams verfälscht. Im 21. Jahrhundert sollten die Menschen nicht mit den religiösen Argumenten des Mittelalters wappnen, das gilt sowohl für die Europäer als auch die fanatischen Islamisten. Europa ist zurecht auf die Aufklärung stolz, eine der größten europäischen Errungenschaften, aber sie werden dann unglaubwürdig, wenn sie dann mit religiös gegen den Beitritt der Türkei argumentieren, damit fallen sie wieder zur Zeit des Mittelalters zurück. Entweder ist man aufgeklärt und akzeptiert ein laizistisches Volk, das auch diese Aufklärung achtet oder die Aufklärung ist wohl an der konservativen europäischen Minderheit ohne Einflüsse vorbeigegangen.
Abgesehen davon stimmen Deine Argumente nicht. Die Türkei hat sich während ihrer ganzen Geschichte nach Europa orientiert, am Anfang aggressiv und feindlich. Aber seit dem 18. Jahrhundert hat sich das Bild gewandelt. Wie Von Dir erwähnt, als die Türkei vor Wien scheiterte, haben die Türken eingesehen, dass sie militärisch unterlegen waren und dass sie von europa lernen müssen. Man kann sagen, dass seitdem die Europäisierung der Türkei dauert, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, aber wir reden von 3 Jahrhunderten. Ich will Dich nur daran erinnern, dass es am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts gerade Deutschland war, das das Bündnis mit der Türkei suchte und fand.
Auch mit den Bräuchen und Sitten stimmen deine Behauptungen nicht ganz! Die Türkei ist ein Land der grossen Gegensätze. Besonders in den grossen Städten der Türkei gelten westeuropäische Standards und die Leute leben danach. Je gebildeter die Leute sind, desto mehr trifft das zu. Zudem stammen viele der heute in der Westtürkei lebenden Menschen aus Flüchtlingen, die in der Zeit der Balkankriege und des ersten Weltkrieges nach Anatolien geflohen sind. Sie haben die Türkei im westeuropäischen Sinne beeinflusst. Die Türkei hat während ihrer langen Geschicht verstanden, diese Gegensätze unter einen Hut zu bringen und sie irgendwie zu vereinen bzw. zu versöhnen. Davon kann auch die große Europäische Gemeinschaft lernen. Ausserdem siehst Du die Sache aus stark-westeuropäischer Brille. Die Bräuche und Sitten der Türkei unterscheiden sich kaum von den balkanischen Bräuchen und Sitten oder von denen der Mittelmeerländer. Hier gehen Bräuche und Sitten fliessend über.
Zuletzt will ich Dich daran erinnern, dass die westeuropäischen Staaten vor 40 Jahren der Türkei für den Beitritt ihr Wort gegeben haben und in Kopenhagen haben sie dann die Kriterien festgelegt. Versprechungen sind auch für Westeuropäer und Christen gültig und nicht nur für die Orientalen und Muslime. Und als die Türken 40 Jahre lang Westeuropa gegen den Kommunismus mitverteidigt haben, vetrat kein Konservativer diese hanebüchernen abgestandenen veralteten Argumente und waren für den Beistand dankbar, da kam die Größe und das Volksreichtum gerade recht. Nachdem die Bedrohung weg war, vergass man dann schnell die Weggefährtschaft und fiel in die Argumente von vorvorgestern zurück.
Abgesehen davon stimmen Deine Argumente nicht. Die Türkei hat sich während ihrer ganzen Geschichte nach Europa orientiert, am Anfang aggressiv und feindlich. Aber seit dem 18. Jahrhundert hat sich das Bild gewandelt. Wie Von Dir erwähnt, als die Türkei vor Wien scheiterte, haben die Türken eingesehen, dass sie militärisch unterlegen waren und dass sie von europa lernen müssen. Man kann sagen, dass seitdem die Europäisierung der Türkei dauert, mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, aber wir reden von 3 Jahrhunderten. Ich will Dich nur daran erinnern, dass es am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts gerade Deutschland war, das das Bündnis mit der Türkei suchte und fand.
Auch mit den Bräuchen und Sitten stimmen deine Behauptungen nicht ganz! Die Türkei ist ein Land der grossen Gegensätze. Besonders in den grossen Städten der Türkei gelten westeuropäische Standards und die Leute leben danach. Je gebildeter die Leute sind, desto mehr trifft das zu. Zudem stammen viele der heute in der Westtürkei lebenden Menschen aus Flüchtlingen, die in der Zeit der Balkankriege und des ersten Weltkrieges nach Anatolien geflohen sind. Sie haben die Türkei im westeuropäischen Sinne beeinflusst. Die Türkei hat während ihrer langen Geschicht verstanden, diese Gegensätze unter einen Hut zu bringen und sie irgendwie zu vereinen bzw. zu versöhnen. Davon kann auch die große Europäische Gemeinschaft lernen. Ausserdem siehst Du die Sache aus stark-westeuropäischer Brille. Die Bräuche und Sitten der Türkei unterscheiden sich kaum von den balkanischen Bräuchen und Sitten oder von denen der Mittelmeerländer. Hier gehen Bräuche und Sitten fliessend über.
Zuletzt will ich Dich daran erinnern, dass die westeuropäischen Staaten vor 40 Jahren der Türkei für den Beitritt ihr Wort gegeben haben und in Kopenhagen haben sie dann die Kriterien festgelegt. Versprechungen sind auch für Westeuropäer und Christen gültig und nicht nur für die Orientalen und Muslime. Und als die Türken 40 Jahre lang Westeuropa gegen den Kommunismus mitverteidigt haben, vetrat kein Konservativer diese hanebüchernen abgestandenen veralteten Argumente und waren für den Beistand dankbar, da kam die Größe und das Volksreichtum gerade recht. Nachdem die Bedrohung weg war, vergass man dann schnell die Weggefährtschaft und fiel in die Argumente von vorvorgestern zurück.