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(Land) Kroatien: M-95 Degman (MBT)
#41
Das mit dem Draufzahlgeschäft ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, da hat Erich durchaus recht. Das Projekt Degman sowie andere Rüstungsprogramme und Produktionsstätten wurde Anfang-Mitte der 90´ziger hauptsächlich wegen den schlechten Erfahrungen aus der Zeit des Waffenembargos in Gang gesetzt. Es war im Vorhinein klar, das ein Einkauf im Ausland billiger ist als der Aufbau und der Anlauf der Eigenproduktion, jedoch wollte man sich langfristig in Kernbereichen der militärischen "Hardware" und Munitionsversorgung unabhängiger machen und eine wenn auch nur kleine eigene Rüstungsindustrie aufbauen, da man nicht noch einmal das Risiko eingehen wollte einem waffenstarrenden Agressor und Besatzer dank eines den normalen Menschenverstand übersteigenden und nicht nachvollziehbaren Waffenembargos beinahe hilflos und fast unbewaffnet beim Marodieren, Brandschatzen, Plündern ,Zerstören, Vergewaltigen und Töten zuzusehen. Vor allem Bosnien und Kroatien mussten wegen diesem Waffenembargo das damals vor allem Dank der pro Jugoslawien Unterstützer England, Russland und Frankreich durchgesetzt wurde wegen anfänglicher hoffnungsloser militärischer Unterlegenheit einen sehr hohen Preis Finanziell und vor allem an Menschenleben und Kriegskrüppeln bezahlen, da es lange gedauert hat bis ausreichende Mengen an Waffen geschmuggelt oder selbst produziert wurden um sich der damals zahlenmäßig 4 stärksten Armee in Europa entgegenzustellen. Starken Panzerverbänden, der Marine und der jugoslavischen Luftwaffe standen anfangs nur Verteidiger mit Mauser Karabinern, aus Museen reaktivierten Waffen aus WWII und Jagdgewehren gegenüber, deren Munition auf Grund der Knappheit einzeln abgezählt wurde und eine Handgranate, eine AK oder gar ein MG, Raketenwerfer oder Panzerfaust ein sehr seltenes und unschätzbares Gut darstellte. Preise für eine teilweise gebrauchte AK von über 3.000 DEM, die dennoch anfangs kaum zu bekommen war sowie 2-3 DEM pro Schuss Munition wirken aus heutiger Sicht irreal, auch wenn es damalige Tatsachen darstellte. Schwerere Waffen waren weder vorhanden noch anfangs zu beschaffen, da auch die komplette Territorialverteidigung in Kroatien vor den ersten freien Wahlen und dem erwarteten Sieg der demokratischen Allianz durch die regierenden Kommunisten die sich in Jugoslawien Sozialisten nannten, entwaffnet und aufgelöst wurde. Die Lage besserte sich erst ein wenig als einige Kasernen der jugoslawischen Volksarmee gestürmt wurden und etwas schweren Geräts, einige Panzer, Geschütze und Flaks sowie Infanteriewaffen und Munition erbeutet wurde und als die Schmuggelkanäle besser funktionierten. Die Verteidiger konnten auch ihr Glück kaum fassen als sich nach der Belagerung und vollständiger Einkesselung und Isolation einer der grössten Panzerverbände in der Panzerkaserne von Varazdin, der mit einer kroatin verheiratete serbische Kommandeur unter der Bedingung des freien Abzugs aller seiner Männer ergab und dabei die komplette Bewaffnung einer ganzn Brigade incl. rd. 60 Panzer zurücklies. Themen wie EU und NATO waren damals noch in weiter Ferne und man war eher aufs nackte Überleben und die Heimatverteidigung konzentriert. Einiges hat sich in den letzten Jahren getan, vieles hin zum Positiven. Natürlich sind gleichwertige gebrauchte oder fast neue Panzer und andere Waffensysteme fürs gleiche Geld, oder sogar günstiger zu haben. Die Frage stellt sich eben ob es sinnvoll ist ein über Jahre hinweg mit zig Millionen finanziertes Projekt das nun zur Serienreife gebracht wurde einfach wieder einzustellen, da diese Entwicklungskosten sonst völlig verloren sind, deren Höhe auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt wird. Das Problem beim Projekt Degman war das damals niemand damit gerechnet hat das Kroatien in absehbarer Zeit die Chance hat unter den Schutzmantel der NATO zu kommen. Nun ist der Panzer serienreif und über dessen Schicksal wird heftig debattiert. Das Problem ist das ein Ausstieg somit wohl teurer kommt als wenn die zur Modernisierung geplante Produktion bzw. Beschaffung von rd. 100 neuen MBT´s selbst in die Hand genommen würde. Die Kampfkraft und Ausstattung des Degman würde dem Bedrohungspotential und dem Bedarf der kroatischen Armee noch einige Zeit völlig ausreichen, da kein potentieller Agressor aus der Nachbarschaft etwas kampfstärkeres aufzubieten hat, auch wenn der Degman nicht an einen T-90, M1 oder gar Leo 2 heranreicht. Fakt ist aber das auch nach einem NATO und EU Beitritt die derzeit veraltete Panzerflotte trotz geplanter Reduzierung deutlich modernisiert werden muß, da rd. 2/3 des Bestandes noch aus T-55 besteht die alle ausgemustert werden sollen. Die Messlatte wurde hierbei relativ hoch gestellt, da sowohl eine Natokompatibilität verlangt wird wie auch ein relativ modernes Waffensystem.
Falls der Degman doch nicht eingeführt wird, beschränkt sich die Auswahl wohl vor allem auf westliches Gerät, das auch gebraucht nicht ganz billig zu haben sein wird, ausser der ein oder andere Natopartner leistet in diesem Bereich "günstige" Militärhilfe, da noch einiges an guten und noch brauchbaren Panzern in den Kasernen eingemottet herumsteht. Ob es einen aufrechten Kroaten schmerzt das Kroatien erst nach Rumänien und Bulgarien in die EU und NATO kommt weiss ich nicht, frag doch einen ;-) ein wenig seltsam mutet es aber doch schon an, da Kroatien beiden Ländern sowohl wirtschaftlich wie auch im Bereich der Infrastruktur und dem Modernisierungsgrad deutlich voraus ist. Die Ursachen hierzu sind hauptsächlich im Stillstand der Vehandlungen und Zusammenarbeit mir der EU in der zweiten Hälfte der 90`ziger Jahre zu suchen, da seitens Tudjman eine harte und unbeugsame Linie gegenüber der EU gefahren wurde und ein autoritärer Regierungsstil herrschte, was das Land viele Jahre zur Annäherung an die EU gekostet hat. Die Haushaltssanierung und Privatisierung steht noch vor großen Aufgaben, vor allem der Schuldenabbau hat derzeit priorität da der Schuldenberg auf rd. 100% des BSP gewachsen ist. Wenn das derzeitige Wirtschgaftswachstum von rd. 4% in etwa beibehalten wird sind die Aussichten für das Land langfristig aber gar nicht so schlecht, vor allem der Tourismus wird als Wirtschaftsmotor angesehen. Bin mal gespannt was in einigen Jahren in den kroatischen Panzerverbänden und Kasernen herumsteht falls der Degman nicht eingeführt wird. 100 Leo2A4 würde sicher auch keine schlechte Figur machen, vor allem da ein paar davon in Ostslawonien bereits 1994/95 gegenüber massiven serbischen Panzerangriffen und Durchbruchsversuchen sehr tiefe "Eindrücke" hinterlassen hatten, sagt mann Big Grin :daumen: Damals hiessen sie aber nicht Leo2A4 sondern seltsamer weise "für Kroatien bestimmte Landwirtschaftliche Hilfsmaschinen" die nach hervorragend getaner Arbeit und ohne nennenswerte erlittene Beschädigungen durch ihren "Einsatz" auf wundersame Weise wieder verschwanden, Gerüchte besagen in ein befreundetes Land nördlich der Alpen :hand:Big Grin
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