31.05.2004, 21:12
Varus marschierte also wie hier weiter oben schon beschrieben los und ließ sich von Arminius und den cheruskischen Auxiliartruppen begleiten, diese fungierten auch als Führer. Zu diesem Zeitpunkt waren vermutlich erst wenige Stämme an dem Aufstand beteiligt, von einem Bündnis das Arminius geschlossen habe konnte da noch keine Rede sein. Während des Vormarsches sorgte Arminius, der den Troß bewachen sollte dafür, dass sich der Heereszug immer mehr in die Länge zog, in der Folge entstand eine viele Kilometer lange Marschkolone, die römischen Offiziere erkannten dies wohl und verlangsamten den Vormarsch der Spitze und versuchten im Wald die hinterher hängenden Truppen wieder heranzuholen, dabei setzten sich Arminius und seine germanischen Truppen ab. Kurz darauf gerieten die Römer mit der Spitze in das Gebiet, dass Arminius für den Hinterhalt vorgesehen hatte und wurden von der Partiell überlegenen germanischen Truppe heftig angegriffen. Mit einiger Mühe gelang es ihnen aber, sich den Weg zu einem bewaldeten Hügel durchzukämpfen, auf dem sie ihr Lager aufschlugen. In der ganzen Region mangelte es wohl an Trinkwasser, vielleicht hatte Arminius die verbleibenden Wasserquellen auch vergiften lassen, das ist hier zwar nicht explizit erwähnt, war aber eine klassische Taktik der germanischen Guerilla.
Am Morgen verbrannten die Römer, die bis dahin nur geringe Verluste hatten ihren Troß um ihre Mobilität zurückzugewinnen und zogen dann weiter, dabei griffen die Germanen nun fortwährend das Ende der Marschkolonne an, dass sich, um sich zu verteidigen immer wieder stehen bleiben musste und daher zog sich die Kolonne wieder auseinander, trotzdem ereichten die Römer dann waldfreies Terrain und auf diesem schlugen sie die Germanen, diese erlitten dort wohl auch einiges an Verlusten. Die Römer gingen dann davon aus, dass es das jetzt gewesen sein musste und beschlossen daher, wieder durch den Wald zu marschieren, um schnellstmöglich zurückzukehren, DAS war der Entscheidende Fehler, sie hätten mit Umwegen von dort auch weiter marschieren können, aber sie hielten die Germanen schon für geschlagen. Derweilen hatte Arminius die Anrainer Stämme mobilisieren können, jetzt zum Kampf zu stoßen, vermutlich hat er sie mit der Aussicht auf Beute gelockt und die Legionen schon als geschlagen ausgegeben, jedenfalls schlossen sich erst jetzt große Mengen von anderen Germanen den Cheruskern an. Die Römer wurden im Wald wieder ununterbrochen von hinten attackiert und wieder zog sich die Marschkolonne in die Länge, dann folgte überraschen der Angriff auf die Mitte der die Armee wohl teilte, die gleiche Taktik haben die Pannonier jedenfalls genauso einige Jahre zuvor so angewandt. Die Legionen erlitten erst jetzt dann massive Verluste, wozu wohl auch die Erschöpfung und der Nahrungs-Trinkwassermangel beigetragen hat. Vermutlich aus der Erfahrung, dass die Germanen nachts eher nicht kämpfen und weil die Angriffe am Abend aussetzten, beschloß man dann in der Nacht weiter zu marschieren, statt ein Lager aufzubauen. In der Nacht setzte aber dann ein Unwetter ein und es regnete stark, und die Germanen griffen während des Unwetters wieder an. Ihre Erfolge und die zu erwartende Beute führten dazu, dass in rascher Folge immer mehr und mehr Gruppen von Germanen sich dem Angriff anschlossen. Am Ende zog sich ein Teil der Germanen kämpfend zurück während man die Römer eingekesselt hatte und zog sie hinter sich her in ein bewaldetes Tal in dem man die Legionen dann vollständig vernichtete.
>>>So wirkt es zumindest wenn man die Fundstücke am Ort des Geschehens betrachtet.>>>
Wobei der Ort der Schlacht immer noch, vielmehr wieder unbekannt ist. Man nahm jetzt einige Zeit an, dass Kalkriese ein Ort war, wo die Schlacht stattgefunden hat, aber inzwischen rückt man schon wieder davon ab. Wahrscheinlich haben die Funde bei Kalkriese und die Varusschlacht nichts miteinander zu tun. Gründe:
Die Kalkrieser-Niewedder Senke war damals die zentrale Ost-West Verbindung in Norddeutschland und den Römern ein bekanntes Terrain, außerdem gab es da wohl Schneisen und entwaldetes Gebiet, durch das man sich direkt hätte zurückziehen können, kurz und einfach, die geographische Lage lässt sich nicht mit der Schlachtbeschreibung in Übereinklang bringen. Vor allem aber wissen wir eigentlich, was dann das bei Kalkriese war, dort fand nämlich im 15 nChr !! mit großer Sicherheit ein Kampf zwischen Germanen und zwei römischen Legionen unter dem Befehl des Legaten Aulus Caecina statt, die diese OstWestVerbindung aus Nachschubgründen freikämpfen sollten. Wie man also sieht, waren auch noch Jahre nach dem Teutoburger Wald Römische Legionen in Germanien, nur gelang es ihnen aus Mangel an Zahl, also aus quantitativen Gründen nie mehr, diese Provinz ganz unter Kontrolle zu bringen.
Noch schlimmer: Während man also enorme Kosten für den Kampf dort hatte, brachte Germanien nichts ein, DAHER, aus rein fiskalischen Gründen gab man diese Gebiete auf, entgegen der Deutschen Darstellung nahm man das aber nicht als wichtig war, der gegensätzliche Bericht von Tacitus wurde ja erst zwei Jahrhunderte später verfasst, als die Germanen längst viel wichtiger geworden waren. 9 nChr war diese Schlacht zwar eine schlimme Niederlage, aber nur wegen ihrer numerischen Verluste, strategisch war sie unbedeutend und wurde auch nicht als wichtiger Rückschlag von irgendwas betrachtet, erst Jahrhunderte später maß man ihr dann Bedeutung zu, weil die Nachfahren der Völker die damals siegten dann zu einer Gefahr geworden waren. Das ist so vergleichbar, wenn in 200 Jahren dann ein gewaltig größeres und mächtigeres Vietnam Amerika bedrohen würden, rein theoretisch, dann würde man den verlorenen Vietnam Krieg ähnlich aufwerten.
Vergleich zu anderen Verlusten: Hier also drei Legionen, insgesamt ca 20 000 Mann, gegen die Parther hat man in einer Schlacht 8 Legionen verloren, auch gegen die Teutonen und Kimbern zuerst 4 und dann noch mal 8 Legionen, allein in Pannonien schon 4 Legionen, trotzdem wurde der Pannonische Aufstand niedergeschlagen und das Land besetzt und dauerhaft romanisiert. Das hätte man also auch mit Germanien machen können, wenn man es gewollt hätte.
Das die Germanen durchaus geschlagen werden konnten, auch bei ihrer Guerilla Fechtweise bewiesen dann Tiberius und noch mehr der Sohn von Drusus der daher seinen Namen Germanicus erhielt. Schon 11 nChr waren wieder Teile Germaniens bis an die Elbe in römischer Hand, die Nordseeküste war schon im vorigen Jahr wieder gesichert worden. Der Stamm der Brukterer wurde isoliert und vernichtet, auch Arminius und seine Cherusker wurden gestellt und zweimal geschlagen, bei Idistaviso und am Angrivarierwall (Wall!) Dann fiel auch die schwangere Frau von Arminius in die Hände der Römer und er selbst wurde auf (vermutlich römisches) Bestreben hin getötet. 17 nChr stellten die Römer aber ihre Angriffe ein, dennoch blieben einige rechtsrheinische Gebiete auch danach noch unter ihrer Kontrolle, so erhoben sich z.B. die Friesen wegen der zu hohen Steuern die sie nicht mehr bezahlen wollten 28 nChr, manche Stämme wie die Bataver blieben auch noch weitere 100 Jahre treu bei Rom und stellten Truppen. Nur war Germania Magna nach 17 nChr kein reguläre Provinz mehr, und wurde auch nie mehr eine, darin liegt das Entscheidende was diese Schlacht als Folge hatte, der Grund dafür lag in der sich genau zu diesem Zeitpunkt geänderten Gesellschaft, Kultur und Politik Roms.
Am Morgen verbrannten die Römer, die bis dahin nur geringe Verluste hatten ihren Troß um ihre Mobilität zurückzugewinnen und zogen dann weiter, dabei griffen die Germanen nun fortwährend das Ende der Marschkolonne an, dass sich, um sich zu verteidigen immer wieder stehen bleiben musste und daher zog sich die Kolonne wieder auseinander, trotzdem ereichten die Römer dann waldfreies Terrain und auf diesem schlugen sie die Germanen, diese erlitten dort wohl auch einiges an Verlusten. Die Römer gingen dann davon aus, dass es das jetzt gewesen sein musste und beschlossen daher, wieder durch den Wald zu marschieren, um schnellstmöglich zurückzukehren, DAS war der Entscheidende Fehler, sie hätten mit Umwegen von dort auch weiter marschieren können, aber sie hielten die Germanen schon für geschlagen. Derweilen hatte Arminius die Anrainer Stämme mobilisieren können, jetzt zum Kampf zu stoßen, vermutlich hat er sie mit der Aussicht auf Beute gelockt und die Legionen schon als geschlagen ausgegeben, jedenfalls schlossen sich erst jetzt große Mengen von anderen Germanen den Cheruskern an. Die Römer wurden im Wald wieder ununterbrochen von hinten attackiert und wieder zog sich die Marschkolonne in die Länge, dann folgte überraschen der Angriff auf die Mitte der die Armee wohl teilte, die gleiche Taktik haben die Pannonier jedenfalls genauso einige Jahre zuvor so angewandt. Die Legionen erlitten erst jetzt dann massive Verluste, wozu wohl auch die Erschöpfung und der Nahrungs-Trinkwassermangel beigetragen hat. Vermutlich aus der Erfahrung, dass die Germanen nachts eher nicht kämpfen und weil die Angriffe am Abend aussetzten, beschloß man dann in der Nacht weiter zu marschieren, statt ein Lager aufzubauen. In der Nacht setzte aber dann ein Unwetter ein und es regnete stark, und die Germanen griffen während des Unwetters wieder an. Ihre Erfolge und die zu erwartende Beute führten dazu, dass in rascher Folge immer mehr und mehr Gruppen von Germanen sich dem Angriff anschlossen. Am Ende zog sich ein Teil der Germanen kämpfend zurück während man die Römer eingekesselt hatte und zog sie hinter sich her in ein bewaldetes Tal in dem man die Legionen dann vollständig vernichtete.
>>>So wirkt es zumindest wenn man die Fundstücke am Ort des Geschehens betrachtet.>>>
Wobei der Ort der Schlacht immer noch, vielmehr wieder unbekannt ist. Man nahm jetzt einige Zeit an, dass Kalkriese ein Ort war, wo die Schlacht stattgefunden hat, aber inzwischen rückt man schon wieder davon ab. Wahrscheinlich haben die Funde bei Kalkriese und die Varusschlacht nichts miteinander zu tun. Gründe:
Die Kalkrieser-Niewedder Senke war damals die zentrale Ost-West Verbindung in Norddeutschland und den Römern ein bekanntes Terrain, außerdem gab es da wohl Schneisen und entwaldetes Gebiet, durch das man sich direkt hätte zurückziehen können, kurz und einfach, die geographische Lage lässt sich nicht mit der Schlachtbeschreibung in Übereinklang bringen. Vor allem aber wissen wir eigentlich, was dann das bei Kalkriese war, dort fand nämlich im 15 nChr !! mit großer Sicherheit ein Kampf zwischen Germanen und zwei römischen Legionen unter dem Befehl des Legaten Aulus Caecina statt, die diese OstWestVerbindung aus Nachschubgründen freikämpfen sollten. Wie man also sieht, waren auch noch Jahre nach dem Teutoburger Wald Römische Legionen in Germanien, nur gelang es ihnen aus Mangel an Zahl, also aus quantitativen Gründen nie mehr, diese Provinz ganz unter Kontrolle zu bringen.
Noch schlimmer: Während man also enorme Kosten für den Kampf dort hatte, brachte Germanien nichts ein, DAHER, aus rein fiskalischen Gründen gab man diese Gebiete auf, entgegen der Deutschen Darstellung nahm man das aber nicht als wichtig war, der gegensätzliche Bericht von Tacitus wurde ja erst zwei Jahrhunderte später verfasst, als die Germanen längst viel wichtiger geworden waren. 9 nChr war diese Schlacht zwar eine schlimme Niederlage, aber nur wegen ihrer numerischen Verluste, strategisch war sie unbedeutend und wurde auch nicht als wichtiger Rückschlag von irgendwas betrachtet, erst Jahrhunderte später maß man ihr dann Bedeutung zu, weil die Nachfahren der Völker die damals siegten dann zu einer Gefahr geworden waren. Das ist so vergleichbar, wenn in 200 Jahren dann ein gewaltig größeres und mächtigeres Vietnam Amerika bedrohen würden, rein theoretisch, dann würde man den verlorenen Vietnam Krieg ähnlich aufwerten.
Vergleich zu anderen Verlusten: Hier also drei Legionen, insgesamt ca 20 000 Mann, gegen die Parther hat man in einer Schlacht 8 Legionen verloren, auch gegen die Teutonen und Kimbern zuerst 4 und dann noch mal 8 Legionen, allein in Pannonien schon 4 Legionen, trotzdem wurde der Pannonische Aufstand niedergeschlagen und das Land besetzt und dauerhaft romanisiert. Das hätte man also auch mit Germanien machen können, wenn man es gewollt hätte.
Das die Germanen durchaus geschlagen werden konnten, auch bei ihrer Guerilla Fechtweise bewiesen dann Tiberius und noch mehr der Sohn von Drusus der daher seinen Namen Germanicus erhielt. Schon 11 nChr waren wieder Teile Germaniens bis an die Elbe in römischer Hand, die Nordseeküste war schon im vorigen Jahr wieder gesichert worden. Der Stamm der Brukterer wurde isoliert und vernichtet, auch Arminius und seine Cherusker wurden gestellt und zweimal geschlagen, bei Idistaviso und am Angrivarierwall (Wall!) Dann fiel auch die schwangere Frau von Arminius in die Hände der Römer und er selbst wurde auf (vermutlich römisches) Bestreben hin getötet. 17 nChr stellten die Römer aber ihre Angriffe ein, dennoch blieben einige rechtsrheinische Gebiete auch danach noch unter ihrer Kontrolle, so erhoben sich z.B. die Friesen wegen der zu hohen Steuern die sie nicht mehr bezahlen wollten 28 nChr, manche Stämme wie die Bataver blieben auch noch weitere 100 Jahre treu bei Rom und stellten Truppen. Nur war Germania Magna nach 17 nChr kein reguläre Provinz mehr, und wurde auch nie mehr eine, darin liegt das Entscheidende was diese Schlacht als Folge hatte, der Grund dafür lag in der sich genau zu diesem Zeitpunkt geänderten Gesellschaft, Kultur und Politik Roms.