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Historische / Antike Schlachten
#25
Textwüste voraus =

>>> Arminius (römischer Name) Dieser wurde als Kind nach Rom verschleppt und erhielt dort eine Offiziersausbildung. >>>

Sehr wichtig, entscheidend für das Verständnis der Schlacht ist da die Vorgeschichte. Arminius, dessen germanischer Name unbekannt ist (nicht! Herman) wurde durchaus nicht als Kind nach Rom verschleppt, er trat als Angehöriger des Hochadels der Cherusker als Junger Mann in Römische Dienste und diente in den Auxiliartruppen verschiedener römischer Armeen. Mit ihm kämpfte ein Großteil der Cherusker auf der Seite Roms, das Ziel der Cherusker, die vor den Römern von den anderen Stämmen kleingehalten worden waren, war die Vorherrschaft ihres Stammes über die umgebenden Stämme, inspiriert durch das von Maroboduus in Böhmen gegründete Markomannenreich. Die Cherusker sahen ihre Chance auf Macht und Einfluß gekommen, als die Römer in die rechtsrheinischen Gebiete einfielen und schlossen sich von Anfang an konsequent den Legionen Roms an.

Für ihre außerordentliche Treue und Loyalität wurden sie dann tatsächlich von Rom mit Waffen versorgt und ihre Stammeskrieger ausgebildet. Da sie sich als besonders Disziplinierte!! Auxiliartruppen erwiesen, erhielten viele ihrer Führer das römische Bürgerrecht und stiegen wegen ihrer Stellung und des damit einhergehenden Reichtums in den Ritterstand auf, einer dieser Truppenführer war Arminius.

In dieser Zeit, 12 vChr bis 7 vChr marschierten die Römer bis an die Elbe besetzten nach und nach das ganze Westgermanische Gebiet, wobei sie die Stämme gegeneinander ausspielten. Die Cherusker gingen dabei anfangs wohl davon aus, dass sie einen Teil der Eroberungen behalten dürften und als unabhängiger Staat und Verbündeter Roms weiter bestehen sollten. Hätten die Römer das dann auch so gemacht, wären sie nachhaltig erfolgreich gewesen, aber: die Legionen waren einfach Zu Erfolgreich in der kurzen Zeit, die Germanen versuchten zwar eine Guerilla wurden aber von den Römern trotzdem geschlagen. Vell 2,97,4 ..Er unterwarf Germanien so vollständig, dass er es zu einer tributpflichtigen Provinz machte. Der Wiederstand gegen die Römische Besteuerung konnte ohne Mühe unterdrückt werden, mit Hilfe der Cherusker, denen man dafür Anteile an den Steuern zusicherte.

Am 1. Januar 7 vChr feierte Tiberius in Rom einen glänzenden Triumph zu Ehren seines vollständigen Sieges über die Germanen. Danach änderte sich die Gesamtlage des Imperiums. Zur Erklärung: Rom war im Endeffekt bis hierhin ein Raubstaat gewesen, die Römer finanzierten ihr Militär durch die Beute aus ihren Feldzügen, dieses System war nun am Ende, den die Gebiete die man jetzt eroberte brachten außer einigen Sklaven keine weitere Beute mehr, die Sklaven aber reichten bei weitem nicht um die Kosten zu decken. Alle Reichen und Wohlhabenden Gebiete hatte Rom schon erobert, übrig war nur Wildnis und das Partherreich, letzteres war aber militärisch zu stark.

Daher wurde die Anzahl der Legionen von Augustus massiv reduziert, es gab dann nur noch 28 Legionen für das ganze Reich, wo sich in den Bürgerkriegen kurz zuvor noch über 100 Legionen gegenübergestanden waren. Aber das alte Militär der Bürgersoldaten (Wehrpflichtarmee) war nicht mehr, und die Proletarier Heere (Berufsarmee) waren zu teuer. Die geringere Anzahl von Legionen war aber nach Meinung der Römer immer noch leicht ausreichend, da man die Parther ja nicht angreifen wollte und in den Randgebieten keine ernsthaften Gegner standen. Die Friedenspolitik und die Mäßigung der Römischen Kultur führten zudem zu einer Entradikalisierung und im Vergleich zu früher Pazifizierung der römischen Militärpolitik, man beging einfach nicht mehr so bedenkenlos Völkermord um sein Ziel zu erreichen, die Römer wurden durch die griechische Kultur langsam weich.

Dann brach in der Folge, völlig unvorhersehbar der Große Pannonische Aufstand los, eine militärische Katastrophe folgte der nächsten, Roms gerade reduziertes Militär wurde extrem beansprucht, es bestand sogar zeitweilig die Gefahr, dass die Barbarenheere vom Balkan (Illyrien) in Italien selbst einmarschieren, zugleich machten die Parther im Osten Druck, so dass man von dort keine Truppen abziehen konnte. In Germanien war man zu diesem Zeitpunkt gerade erfolgreich bei der Eroberung des Markomannenreiches gewesen und hatte auch rechtselbisches Gebiet besetzt, in der Folge musste man sich wieder zurückziehen.

Um die kritische Lage in den Griff zu kriegen beschloß man, mehr Auxiliartruppen einzusetzen, und zwar die schon bewährten Germanentruppen. Diese erhielten die bestmögliche Ausbildung und wurden im Pannonischen Krieg jahrelang im Gueriall und Gegenguerilla geschult und eingesetzt, das Gros der Truppen stellten die Cherusker, unter ihnen sicher auch Arminius. Es stimmt also ganz und gar nicht, die Germanen militärisch als Wilde darzustellen, nach zwei Jahrzehnten im permanenten Kriegseinsatz für Rom waren sie genau so gedrillt und ausgebildet wie die römischen Truppen auch, sie waren nur schlechter ausgerüstet.

Die Cherusker kehrten sehr ernüchtert aus den Kriegen für Rom heim, Pannonien hatte ihnen klar gezeigt, dass die Römer ihnen ihr Germanisches Reich das sie wollte nie lassen würden, dazu kam, dass sie von Rom für ihre Hilfe einen eigenen Groß-Cheruskischen Staat gewollt hatten, der wurde ihnen vorenthalten, gleichzeitig hatten sie ihn Pannonien gelernt, dass man die Römer sehr wohl schlagen konnte und noch schlimmer, sie lernten DORT auch wie!!

Arminius und Teile der Cheruskischen Nobilität fassten daher den Plan, sich ihr Groß-Cheruskisches Reich mit Gewalt zu holen, genau zu diesem Zeitpunkt kämpfte Rom noch mit den Folgen des Pannonischen Aufstandes und hatte zudem an mehreren anderen Fronten Druck. Um die Römer zu täuschen, und um zugleich die Nachbarstämme unter Kontrolle zu bekommen, setzten sich dann die Cherusker besonders für die römischen Interessen ein und erledigten für sie scheinbar völlig loyal den Gros der üblichen Kriegführung in der Region. Obwohl das Gebiet ja schon Provinz war, gärte es natürlich, auch war die Römische Besatzung mit 3 Legionen für die Größe des Areals im Vergleich nicht sehr groß. Zum Vergleich: nach römischer Standardvorgehensweise wären wohl eher 6-8 Legionen eingesetzt worden, aber man hatte schlicht und einfach nicht mehr.
Die Römer wussten auch um ihre Schwäche im Vergleich zu dem Potential der Germanenstämme und legten daher mehrere starke Befestigungsanlagen im germanischen Gebiet an. Sie rodeten auch den Wald und legten Schneisen an.

Den Cheruskern lief die Zeit davon, auch war zu Erwarten, dass die Römer ihre in Pannonien inzwischen überflüssigen Truppen bald nach Norden verlegen würden, daher entschieden sie sich zum Handeln, bevor die Römer ihre Positionen noch weiter ausbauen konnten. Zu dieser Zeit hatte Arminius und seine Fraktion wohl aber noch nicht die vollständige Kontrolle über seinen Stamm und auch die Gefolgschaft der von ihm unterworfenen! Stämme war ziemlich unsicher.

Über den konkreten Ablauf der Schlacht gibt es einen Bericht von Cassius Dio, den man als recht glaubhaft einstufen kann. Varus war mit seinen Truppen demzufolge bei den Cheruskern als Gast, die Warnungen von anderen Germanenstämmen und sogar von einigen cheruskischen Adligen der Opposition gegen Arminius schlug er in den Wind, er war überzeugt, dass Arminius loyal zu Rom stand, immerhin hatte dieser in mehren Kriegen sein Leben für Rom riskiert. Arminius berichtete ihm nun von einem Aufstand in einem Gebiet, dass den Römern zu dieser Zeit noch nicht vertraut war und in dem sie auch keine Lager oder Schneisen hatten. Er ersuchte nicht Varus um die Niederschlagung, er bot sie ihm an, und stellte die Sache so dar, dass man leicht und sicher siegen könnte.
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