16.04.2004, 09:23
Zitat:Tom posteteKleine Korrektur(en).
Die römischen Strategien sahen ein Vorrücken in Phalanxen vor, ähnlich der griechischen Kriegsführung. Die Schilde waren hoch und breit genug um daraus einen Schutzwall aufzubauen aus dessen Schutz die hinteren Reihen ihre Wurfspieße gegen den Feind einsetzen konnten. Selbst im Nahkampf wurde versucht diese Formation aufrecht zu erhalten. Fiel der Vordermann rückte der Nachfolgende auf um die Lücke zu schließen.
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Eine wirkliche Kampftaktik gab es bei den Germanen nicht. Mit lautem Geschrei und teilweise angemalten Gesichtern stürmten sie los. Der Tod auf dem Schlachtfeld war die größte Ehre.
Die Römer vernichteten die Phalanxen der makedonischen Armee am 22.06.168 B.C. eben weil ihre Formation flexibel war und ihre Soldaten beide Taktiken beherrschten. Als die Formationen verkeilt waren drangen einzelne römische Legionäre vor und schlugen eine winzige Bresche in die Phalanx. Die Hauptwaffe der Römer war das Schwert und nicht das Pilum, das als Wurfspiess konstruiert war und sich wenig zum Nahkampf eignete (nicht stabil genug).
Bei den römischen Legionen der Warusschlacht handelte es sich um Elitetruppen. Kampferfahren, Marscherprobt und sehr dizipliniert. Wie bei den meisten römischen Truppen dieser Zeit waren die Kampffähigkeiten und Diziplin der Soldaten und Unterführer so gross, dass sie i.d.R. auch dann siegten wenn sie von einem unfähigen Kommandeur (z.T. Adelige ohne Erfahrung oder taktischen Verstand) in eine strategisch ungünstige Situation mannövriert wurden. Man kann also davon ausgehen, dass der Einbruch der Germanen in die römischen Linien an sich noch keine kopflose Panik auslöste. Die Überfalltaktik ihrer Gegner war den germanischen Legionen ja schliesslich auch nicht fremd und die beeindruckende Statur der Gegner auch nicht neu. (Hermann/Arminius war der römischen Führung durch seinen Aufenthalt in Rom sogar selbst bekannt). [Quelle: wildes Durcheinander von Büchern, bitte bei Fragen dazu den spez. Sachverhalt angeben]
Korrektur zur Kampftaktik: Auf dem, und in der Nähe des Schlachtfeldes bei Kalkriese wurden germanische Feldbefestigungen (Gräben und Wälle) gefunden. Ganz so kopflos waren sie denn wohl doch nicht. [Fernsehdoku und Museeumsbesuch vor Ort]