Gestern, 00:12
(27.12.2025, 23:19)DopePopeUrban schrieb: @Kul14
Sowohl Großbritannien, wie auch Frankreich und Schweden entwickeln und bauen eigene nationale Flugzeuge. In Großbritannien ist es BAE Hawk, in die Frankreich die Rafale, in Schweden die Gripen.
Die deutsche Luftfahrtindustrie hingegen beschränkt sich weitgehend auf den Bau und die Instandhaltung multinationaler Kooperationsprodukte, sowie die geringfügige Anpassungen dieser in kontextuellen Versionen für die deutsche Luftwaffe.
In Deutschland ist seit Ende des zweiten Weltkrieges kein einziges domestisches Jagdflugzeug entstanden.
Auch die hierfür oft herangezogene VAK 191 war ein multinationales Projekt.
Das sind zwei völlig verschiedene Dimensionen von denen wir hier reden.
Airbus ist vielleicht einer der Top 5 Player im weltweiten militärischen Luftfahrtbereich, obwohl man das durchaus anzweifeln kann. Deutsche Unternehmen machen einen nicht geringen Teil daran aus, das katapultiert uns aber nicht in die Top 5 Luftfahrtnationen dieses Planeten.
Und wen meinst du denn mit den "wissenschaftlichen Insitutionen", wusste gar nicht, dass wir hier eine Hochschule der angewandten Jagdflugzeugentwicklung haben
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@Bairbus
Was erlaubst du dir hier, sinnvolle und durchdachte sicherheitspolitische Entscheidungen zu bewerben wenn die deutsche Industrie dabei nicht ihren Willen bekommt?
GCAP können wir knicken. Die haben ihre Triade aus Großbritannien, Italien und Japan bereits. Das schon dazu geführt, dass kleine GCAP-Partner wie Schweden abgesprungen sind, unter anderem weil die Anteile an den nationalen Industrien immer kleiner wurden.
Wenn Deutschland dabei mitmachen würde, käme für die deutsche Luftfahrtindustrie vermutlich noch weniger bei rum als beim FCAS.
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@Polyphem
Korrekt, aber gehen die Vorstellungen entsprechend auseinander.
Entweder betreibt man ein Kampflugzeug als Teil der Verbringungskette, oder eben nicht. Und das ist genau die Frage, die ich mir bezüglich der Remote Carrier stelle, weil die Existenz dieser eine entsprechende Befähigung des NGF (zumindest im luftleeren Raum) infragestellt.
Sollte der NGF eine Plattform sein, die Wirkung und Führung gleichsam übernimmt, oder sollte eher nur als Führungsplattform dienen um unabhängig gegenüber Releestationen zu sein?
Und Abseits von Prestige und meinetwegen Redundanz, fallen mir ehrlich gesagt wenig Gründe ein, die für die Universalplattform sprechen. Das Wirkspektrum dürfte ungefähr das gleiche sein, es ist nicht der günstigere Ansatz, es ist nicht der unkompliziertere Ansatz.
Im Gegenteil, es bringt allerlei Nachteile mit sich. Wenn wir wirklich davon ausgehen, dass der NGF im Idealfall von der IRIS-T über GBUs bis zu Taurus alles selbst verbringen muss, wird das ein ganz schön happiges Unterfangen. Wenn die Stealthfähigkeiten erhalten bleiben sollen, muss das alles in Mission Bay passen. Das muss dafür erstmal groß genug sein, ebenfalls muss das MTOW entsprechend großzügig ausgelegt sein. Dafür brauch es im Idealfall zwei Triebwerke, das beißt sich aber wiederum mit der Größe des Mission Bays. Erst recht, wenn man selber noch UAV mitführen will.
Dass man eine gewisse Redundanz haben möchte um den operativen Betrieb nicht von Remote Carriers abhängig zu machen, ist einleuchtend, aber technisch kaum Machbar. Entweder wird es ein Mehrzweckjäger der einen Teil der Fähigkeiten selber stellen kann, oder ein überdimensionierter Bomber, der alles kann, der aber auch mit entsprechenden aerodynamischen Einschränkungen kommt.
Das ist zumindest die logische Konsequenz, aber danke für die Info.
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@Fox1
Zumindest wenn man der Industriebeteiligung einen hohen Stellenwert einräumt, durchaus.
Mit Schweden hat man noch am ehesten die Chance, signifikante Teile vom Kuchen abzukriegen. Der Zug dürfte beim GCAP abgefahren sein, in den USA wären wir vermutlich ebenfalls nur Kunde.
Das steht meiner Aussage ja auch nicht zuwider. Aber ein domestisches Flugzeug brauch eben nicht nur einen Teil der relevanten Fähigkeiten in hoher Qualität, sondern alle Fähigkeiten in irgendeiner Qualität. Wie gesagt, von A bis Z.
Und das kann die deutsche Industrie so wie sie jetzt gerade ist, nie im Leben. Deshalb sagt ich ja auch, dass es nicht unmöglich sein wird, ein Flugzeug hier zu bauen, alle dafür erforderlichen Änderungen und die daraus resultierenden Faktoren aber den Aufwand für diese Art Projekt nicht rechtfertigen. Wir sprechen hier ja nicht über einen Jet Trainer der meinetwegen Kinderkrankheiten haben darf, sondern über das Arbeitspferd der Luftfahrt für einen nicht kleinen Teil des 21. Jhr.
Nur weil du viel schreibst wird es nicht richtiger. Welche Nation besitzt den eine klar größere Luftfahrtindustrie als wir. Klar die der USA ist größer, Frankreich ist auf Augenhöhe und China glänzt im militärischem Bereich mit Stückzahlen, aber bereits bei Russland ist das eine schwierige Frage. In Finkenwerder laufen monatlich über 50 Passagierflugzeuge vom Band, das schafft Russland nicht einmal in einem Jahr selbst wenn man die militärischen Flugzeuge dazuzählt. Wir haben gerade im Süden sehr viele Zulieferer (Liebherr, Premium Aerotec, PFW Aerospace, Diehl etc.) die international tätig sind und wir sind tatsächlich der größte Hubschrauberproduzent in Europa. GBR hat ein paar wichtige Zulieferer aber ein wirklich eigenes Flugzeug haben sie schon lange nicht gebaut. Die BAE Hawk ist ein Trainer aus den 70ern...

