Vor 11 Stunden
das passt hierher:
Ich denke, Syrien wird nicht zur Ruhe kommen, wenn es nicht wie ein Bundesstaat mit autonomen Kantonen organisiert wird. Drusen und Kurden sowie die Alawiten bilden ethnisch und religiös zu unterschiedliche und in der Vergangenheit zu oft verfeindete Gruppen, als dass da ein Zentralstaat funktionieren würde.
Zitat: Israel hilft Drusen in Syrien offenbar mit Waffen und viel GeldKopie hier
Nächtliche Waffenlieferungen, geheime Militärtrainings und Millionen Dollar: Israel unterstützt laut einem Bericht der »Washington Post« Kämpfer der drusischen Minderheit in Syrien massiv. Hilfe sollen Armee und Mossad dabei wohl von den Kurden bekommen.
Israel hat im vergangenen Dezember schnell auf den Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad reagiert.
Bereits wenige Tage nachdem der Diktator aus Damaskus Richtung Russland geflohen war, vernichtete Israel die Marine und die Luftwaffe des alten Regimes wie auch dessen gefürchtete Chemiewaffenbestände. Soldaten errichteten neue Stellungen auf den besetzten Golanhöhen und Premier Benjamin Netanyahu genehmigte eine Spezialoperation. Nachts und heimlich flogen Armeehubschrauber fortan in das Nachbarland:
Bis August dieses Jahres soll Israel Waffen an Kämpfer geliefert haben, die einem der geistlichen Anführer der syrischen Drusen nahestehen. Sein Name: Hikmat al-Hijri. ...
- An Bord, so berichtet es nun die »Washington Post« in einer aufwendigen Recherche, waren neben Hilfsgütern auch Gewehre, Munition und Schutzwesten. Bestimmt waren die Lieferungen demnach für Kämpfer der Drusen.
Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam entstanden ist. Ihre Anhänger leben heute vorwiegend in Israel, Syrien und dem Libanon. Ihr Glauben gilt als Geheimreligion. Auf die neuen, sunnitischen Machthaber in Damaskus, von denen einige einstmals Dschihadisten waren, blicken viele Drusen skeptisch.
Israel lieferte den Drusenkämpfern laut »Washington Post« teilweise Waffen aus den Beständen der palästinensischen Terrororganisation Hamas und der libanesischen Schiitenmiliz. Diese Beutewaffen kamen vermutlich auch im Sommer zum Einsatz, als es zu schweren Kämpfen zwischen Drusen und Einheiten der neuen Machthaber kam (Hier erfahren Sie mehr zu den Hintergründen).
Zudem soll Israel die Drusenkämpfer zu Beginn mit großen Summen Geld unterstützt haben – über kurdische Mittelsmänner. Israels Auslandsgeheimdienst Mossad unterhält seit Jahrzehnten exzellente Kontakte zu den Kurden, die eine weitere Minderheit im Nahen Osten sind.
Sie leben in der Türkei, in Iran, im Irak und in Syrien; wie viele Drusen, so blicken auch viele Kurden skeptisch auf den Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa und dessen Traum von einem starken, sunnitisch geprägten Zentralstaat (Hier erfahren Sie mehr über ihn).
Einige Drusen, darunter auch Frauen, sollen zudem Kampfausbildungen bei den kurdisch geführten SDF-Streitkräften im Nordosten Syriens erhalten haben – und immer noch erhalten.
Ich denke, Syrien wird nicht zur Ruhe kommen, wenn es nicht wie ein Bundesstaat mit autonomen Kantonen organisiert wird. Drusen und Kurden sowie die Alawiten bilden ethnisch und religiös zu unterschiedliche und in der Vergangenheit zu oft verfeindete Gruppen, als dass da ein Zentralstaat funktionieren würde.
