(See) Die deutsche Marine

[DopePopeUrban]

@Broensen

Wozu beschafft das KSK dann die MAMMOTH-Familie?

Ich gehe stark davon aus, dass diese für Aufgabenprofile beschafft werden, in denen kein unentdecktes Einsickern in feindliches Territorium erfolgt. Das KSK ist ja nicht bloß für Raids verantwortlich, die ebenfalls sind im Objektschutz, bei Geiselbefreiungen und in der Aufklärung tätig, oft auch als Teil eines symmetrischen Truppenverbandes.
Beim unentdeckten Einsickern greift man soweit ich das verstanden habe hauptsächlich auf Quads und Motorräder sowie ggf. auf Schneemobile zurück. Diese kleinen Buggys werden da das höchste der Gefühle sein.

Bei amphibisch ausgeführten Kommandoaktionen mit Fahrzeugen kann es eigentlich nur um solche gehen, bei denen die Landung weit ab des Ziels erfolgt. Und dann sind LCUs nicht groß problematischer als Kampfboote auch.

Ich glaube sowas fällt auf, selbst wenn man Dutzende Kilometer vom Ziel entfernt anlandet. Mit UAV muss letztendlich überall rechnen, auch werden seafloor sensors (die es vor allem in der Ostsee garantiert gibt) problematisch werden. Und da macht es natürlich schon einen großen Unterschied, ob du ein EDA-S mit 20kn oder ein CB90 mit 40kn bist.

Aber grundsätzlich sehe ich solche Fahrzeuge ja auch vor allem in IKM/MilEvac-Szenarios, während ich die großen LCUs in der Ostsee vor allem für die Verlegung von Küstenbatterien u.ä. erforderlich halte.

Mammoth (o. Äquivalente) oder LCU?
Denn Mammoth halte ich gerade aufgrund der mangelhaften Panzerung für IKM und MilEvac ungeeignet.

Mir erscheint es nicht sinnvoll, eine Handvoll schwerer Waffenträger dafür vorzuhalten. Ich bin dabei, wenn wir über mittlere UGCVs sprechen, die ohnehin für leichte Infanterie kommen sollten. Und für die wären LCUs ja ein passendes Verbringungsmittel. Das Verbringen von UxV könnte perspektivisch ohnehin noch ein umfangreicheres Betätigungsfeld des Seebataillons werden.

Gegen UGCVs habe ich erstmal nicht einzuwenden, auch wenn ich persönlich lieber eine Plattform sehen würde, in der Infanterie bei Bedarf selber Schutz suchen kann. Mag auch ein bisschen daher rühren, dass ich grundsätzlich ein Anhänger der durchmobilisierten Infanterie. Dem LCU ist es letztendlich egal.

Ausgehend von einer Operation, in der mehrere LCU und CB90 im Ostseeraum eine Landung durchführen, würde man sicher auch Geleitschutz fahren, aber mMn kann der nur den äußeren Layer abbilden, während jede Einheit selbst für die inneren Layer, insbesondere hinsichtlich C-UAS, zuständig wäre. Ein LCU könnte da evtl. sogar sinnvollerweise über SeaRAM verfügen, aber auf jedem Fall über ein MLG o.ä. zur Abwehr von UAV/USV.

Ein LCU mit SeaRAM wäre definitiv mal was neues.
Ich glaube aber, dass wir uns mit dem Rattenschwanz der daran hängt, sei es nun Stromversorgung, OPZ oder sonstiges, eher im LST Bereich bewegen. Das würde wenn in L-CAT Dimensionen funktionieren, aber die Kapazität von L-CAT würde eigentlich nur in der Logistik wirklich gebraucht werden. Da kann man jetzt diskutieren, ob man diese Systeme für die Strecke von Rostock nach Gotland braucht oder nicht. Zum Anlanden von UGCVs sind sie mMn jedoch Overkill.

Ja, das ist halt der Zielkonflikt. Nur kämen in der Rechnung bei dir noch entsprechend 3xIKM-MSC hinzu, denn das wären ja meine triphibischen Einheiten. (Erstmal unabhängig davon, ob deine MSC dedizierte IKM-Schiffe wären oder ASW-Schiffe in Zweitverwendung.)

Das beißt sich eben genau mit meinem Effiziensverständnis. Ein MSC ist in meiner Auffassung eine Einheit die eigenständig im IKM wie auch im LV/BV in kämpfenden dimensionalen Aufgabenprofilen wirkt. Dieser Definition würden weder mein JSS, noch dein Helikopterträger entsprechen, da beide letztendlich nur in einer unterstützenden Funktion im LV/BV wirken können.

Und weil sowohl ein JSS wie auch ein Helikopterträger aber vergleichsweise Besatzungskontingente wie ein MSC benötigen, eventuell sogar deutlich mehr, ist eine Singularbefähigung auf den IKM Bereich ausgelegt mMn ineffizient.

Ich könnte mir aber durchaus auch vorstellen, dass man ein niedrigeres und kürzeres zweites Deck unter dem Hangar vorsieht, das über den hinteren Aufzug mit erschlossen werden kann und nur die erforderliche Höhe für Fahrzeuge und Container aufweist, letztere dann mit Verfahrsystem. So hätte man etwas mehr Flexibilität und Transportkapazität, auch für Hardstores und Werkstätten, ohne gleich bei der Bauhöhe einer Mistral zu landen. Außerdem könnten im Regelbetrieb Fahrzeuge, Boote und Hubschrauber brandschutztechnisch voneinander getrennt werden, was nochmal eigene Vorteile mit sich brächte.

Das ist so auch ungefähr der relative Standard auf den meisten LHDs. So löse ich das ganze auch auf meinem Entwurf, der ein entsprechendes Deck vorsieht das je nach dem als Lagerdeck für Hard Stores, als Lazarett, als zusätzliche Unterkünfte oder als Fahrzeugdeck genutzt werden kann.
So ist vor allem das Hangardeck räumlich uneingeschränkt, womit Aufzüge usw deutlich günstiger platziert werden können.

Die Mistrals haben soweit ich weiß zwei von diesen Decks übereinander die per Rampe erschlossen werden, diese Schiffe sind aber ungewöhnlich fähig für die geringe Größe.

Die Übernahme zusätzlichen Personals muss ja nicht in direkter Nähe zum Einsatzort passieren. Das kann Hunderte Kilometer entfernt stattfinden, auf dem Weg ins Einsatzgebiet. Also bspw. bekommt das Schiff während einer Operation im Roten Meer den Einsatzbefehl für eine Evakuierung aus Mogadischu, dann können sie auf dem Weg z.B. in Dschibuti eingeflogenes Personal aufnehmen und sind viele Tage früher am Ziel, als wenn sie erst aus WHV anreisen müssten. Von Dschibuti aus ohne so ein Schiff zu operieren, würde hingegen ganz andere Herausforderungen mit sich bringen.

Die Idee verstehe ich, aber ich zweifle daran, ob das so operativ passiert. Das bedingt ja letztlich, dass eine Einheit keine (oder minimale) Vorwarnzeit für einen solchen Einsatz erhält, was ich persönlich nicht wirklich sehe. Sowas passiert ja nicht einfach über Nacht. Dass man ein Kontingent evakuieren muss, weiß man Wochen vorher und kann entsprechende Vorbereitungen treffen.
Für leichtes MilEvac werden hingegen die regulär im IKM mitgeführten Helikopter ausreichen.