Maghreb

[Kongo Erich]

In Marokko hat sich vieles zum Besseren gewendet – die Wege der Königsmacht aber bleiben unergründlich

Marokko – arabisch «äusserster Westen» – ist das am besten regierte Land des Maghreb. Doch ungelöste Probleme bedrohen längerfristig die Stabilität und den gesellschaftlichen Frieden. Die bis anhin nur aufflammenden Proteste der Jungen sollten ernst genommen werden.

Wer am Flughafen von Marrakesch zum ersten Mal marokkanischen Boden betrifft, ist meist überwältigt von der grosszügigen Architektur und der perfekten Organisation. Bei der Fahrt in die Stadt entführen die prachtvollen, von Palmen gesäumten Alleen, die sorgfältig gepflegten Parkanlagen und die luxuriösen Hotels die fremden Besucher sogleich in eine orientalische Traumwelt.
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Ob "am besten regiertes Land des Maghreb" wirklich richtig ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Tatsächlich erschein Marokko das stabilste der Maghreb-Länder zu sein. Und die Stabilität wird sicher auch durch das Königshaus - die Alawiden - gestützt, das Marokko seit dem 17. Jahrhundert regiert als Nachfahren des Propheten Mohammed eine tiefe religiöse Bedeutung hat. Dieser "gesellschaftliche Anker" fehlt in den benachbarten Republiken.