Vor 4 Stunden
(Vor 6 Stunden)alphall31 schrieb: 1. der Rückzug aus Somalia war einfach komplettes VersagenInwiefern?
Schließlich hatte man entsprechende Zusagen bezüglich Unterstützung durch Verbündete, die fielen dann ohne zutun der BW oder der Bundesregierung flach.
Das einzige, was man uns hier vorwerfen konnte war, nicht für einen solchen Fall ausgerüstet zu sein.
Zitat:2. das Personal welches evakuiert werden sollte befand sich in der Botschaft , amphibische Fähigkeiten ebenfalls kein Bedarf . Ob die Fregatte nun da war oder nicht spielte überhaupt keine Rolle . Ohne den balkaneinsatz wäre diese überhaupt nicht vor Ort gewesen.Doch, durchaus. Nicht unbedingt die Landungsfähigkeit selber, da gebe ich dir recht, jedoch die Helikopter- und Aufnahmebefähigung.
Denn um das Personal der Botschaft Tirana zu evakuieren, musste man erstmal Helikopter aus Sarajevo über Dubrovnik nach Podgorcia verlegen, was alleine schon fast 12,5h brauchte. Parallel musste man Transportflugzeuge mit medizinischem Personal an Bord aus Deutschland nach Podgorica ordern.
Als die Evakuierungsmission dann am Nachmittag anlief, ging man, mal wieder, blind ins Geschehen. Bereits auf dem Hinflug gerieten die Hubschrauber unter Beschuss und trugen teilweise Beschädigungen davon. Auf der Landezone kam es ebenfalls zu einem Feuergefecht zwischen BW Angehörigen und lokalen albanischen Kräften, die ihrerseits über zwei gepanzerte Fahrzeuge verfügten. Anschließend ging es über den verlauf von 2 Tagen zurück nach Podgorica und andere Basen.
Hätte man hier bspw ein LHD vor Ort gehabt, hätte man sich das ganze wieder sparen können. Die Fregatte Niedersachsen lag während der Operation vor der Hafenstadt Durres, rund 50km Luftlinie entfernt von Tirana.
Anstatt umständiglich Helikopter aus Bosnien & Herzegowina einzufliegen hätte man diese Operation deutlich schneller und deutlich risikoärmer von der seeseite her durchführen können.
Dabei starten Transporthelikopter und ihr Geleitschutz von besagtem Schiff und werden auch wieder auf dieses Zurückkehren. Der Geleitschutz neutralisiert währenddessen Gefahren auf dem Weg und kundschaftet die Landezone aus, sodass man nicht Gefahr läuft, in der Landezone unter Beschuss zu kommen. Gleichsam spart man sich die aufwändige Verlegung von medizinischem Personal und Transportflugzeugen aus Deutschland, da man diese Fähigkeiten bereits an Bord des Schiffes hat.
Auch das "eine amphibische Einheit wäre gar nicht vor Ort gewesen" kann ich so nicht unterstützen. Der Aufstand der letztlich zu der Evakuierungsentscheidung führte, begann bereits im Februar 1997, Operation Libelle lief erst am 13. März des selben Jahres an. Diese Zeit hätte vollkommen ausgereicht, um entsprechende Einheiten in die Adria zu verlegen.
Zitat:3. auch ohne amphibische Fähigkeiten und Hafen hat man die Fahrzeuge vom EGV an Land bekommenDurchaus, das waren aber auch nur rund 140 Tonnen, ausschließlich containerisiert. Und die wurden mWn per Helikopter verbracht (von denen man auf den EGVs nur zwei mitführt), nicht direkt vom Schiff aus. Entsprechend lange brauchte dieser Einsatz.
Zitat:4. gerade weil die Personen keine Möglichkeit hatten in einen Hafen zu kommen mussten sie per Flugzeug evakuiert werdenMit Häfen hat das nichts zu tun, amphibische Fähigkeiten dienen gerade dazu, eben nicht auf Häfen angewiesen zu sein um Personal und Material zu verlegen und aufzunehmen.
Tripolis und die meisten anderen Küstenstädte konnten von denen in Al-Nafoura (Westlybien) gesammelten Zivilisten nicht mehr erreicht werden, hauptsächlich wegen den Aufständen darin.
So entschied man sich, mal wieder, ohne vorherige Aufklärung oder Kenntnis über die lokale Bedrohungslage mit Transportflugzeugen in den lybischen Luftraum einzudringen und unter enormen Risiko gemeinsam mit dem DSK und dem SAS irgendwo im nirgendwo zu landen und zu hoffen, das man dabei nicht entdeckt wurde.
Wohlgemerkt obwohl man davon ausging, dass lybische Aufständische bereits Flugabwehrbatterien der lybischen Armee erbeutet hatten. Und das auch, wie sich später herausstellte, durchaus der Fall war.
Immerhin war man aber diesmal so klug, ein gut überschaubares Gebiet auszuwählen und das ganze nicht Stadtzentrum von Tripolis zu versuchen.
Das ändert aber nicht den Fakt, dass man hier mit ach und krach Staatsbürger per Transportflugzeugen ausfliegen musste, obwohl man wusste, dass man mit potenzieller Gegenwehr lybischer Flugabwehrbatterien zu rechnen hatte. Gegen die diese Transportflugzeuge, trotz entsprechenden Warnsystemen, weitestgehend wehrlos gewesen wären. Das es nicht zu einem Abschuss gekommen ist, war zu mehr als 80% eine Sache des Glücks.
Die Anwedungsmöglichkeiten von bspw LHDs wäre auch hier, wie schon bei Southern Cross und Libelle, offensichtlich gewesen.
Zitat:Für was im Congo amphibische Fähigkeiten sinnvoll gewesen wären istcmir nicht ganz klar, erstens gab es ein friedliches Gastland in welches man hätte evakuieren können und zweitens beschränkte sich der Einsatz auf die Hauptstadt beschränkt , wo der Hafen nun weit weg war .Beim Kongo spreche ich auch nicht von den amphibischen Fähigkeiten (wie beschrieben), sondern von den Nebenfunktionen dieser Schiffe, hauptsächlich der Helikopterfähigkeit. Kingshasa ist von der westafrikanischen Küste aus per Helikopter erreichbar.
Zitat:Operation Atalanta War eine reine Marine Operation , auf See.Wofür solche Einheiten ebenfalls nützlich sind. Zum einen können sie einen lokalen Marineverband logistisch und mit Werkstattleistungen unterstützen, zum anderen können sie aufgrund ihrer eigenen Helikopterfähigkeit, den eigenen Hangarkapazitäten, dem großen Flugdeck sowie der Möglichkeit zur Mitnahme von Drohnen und VTOL-AWACS signifikant zur Seeraumüberwachung beitragen, genau die Fähigkeiten, die man dort gebrauchen kann. Auch als Command & Control Unit und Kommunikations- und Relayezentrale sind diese Einheiten geeignet.
