Vor 2 Stunden
(Vor 2 Stunden)muck schrieb: Willst Du ernsthaft behaupten, dass es unzulässig wäre, den nachstehenden Absatz mit diesem Wort zu paraphrasieren?Ich trete für Redefreiheit ein, insofern ist auch der größte Unfug "zulässig".
Tyrannei ist gemeinhin eine Bezeichnung für Gewalt- und Wilkürherrschaft, die Tyrannis ist die uneingeschränkte und willküriche Gewaltherrschaft eines Einzelnen oder einer Gruppe.
Politisch real hast du das in Nordkorea
Trumps Kritik an Europa geht nicht ansatzweise in diese Richtung, insofern passt das Adjektiv nicht. Ich würde es in Richtung "zunehmend autoritär gebärdenden Staaten" formulieren.
muck schrieb:Und? Gibt das den USA das Recht, wie in der Strategie ausformuliert, sich vorzubehalten, in unsere inneren Angelegenheiten einzugreifen? Zu erklären, dass sie den Widerstand gegen die Europäische Union fördern werden?Seltsame Frage. Nichts und niemand muss den USA als souveräner staatlichen Akteur irgendein Recht geben. Die können ihre Außenpolitik so gestalten wie sie wollen und wir können das dann gut oder weniger finden und ggf daraus Konsequenzen ableiten.
Und mischen wir uns nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder ein?
muck schrieb:Das ist doch bloß nobel verbrämte Interessenspolitik, wie sie insbesondere die Republikaner schon seit Jahrzehnten betreiben, siehe die finanzielle Unterstützung, die ihre parteinahen Organisationen den Kampagnen gegen den EU-Verfassungsvertrag und für den Brexit gewährt haben.Ja. Wobei die Interessenpolitik ein parteiübergreifendes Unternehmen ist und bei den Demokraten lediglich schöner verpackt daherkommt.
muck schrieb:Und wie es mit dem Verständnis dieser Administration von Rede- und Pressefreiheit aussieht, hat sie in den letzten Monaten bewiesen. Meinungsfreiheit ist, wenn ich die Mächtigen kritisieren kann, ohne dafür auf gesetzliche oder offiziöse Weise sanktioniert zu werden. Kannst Du ohne eine Miene zu verziehen behaupten, dass die Grand Old Party in dieser Hinsicht demokratischer unterwegs ist als z.B. Labour?In den USA gilt der großartige Erste Verfassungszusatz uneingeschränkt fort, auch unter Trump. Großbritannien ist unter Labour (und davor auch schon) auf dem Weg sich in ein autoritäres Shithole und groteske 1984 Karikatur zu verwandeln. Andere westliche Staaten sind da nicht weit hinterhr. Leider Gottes.
muck schrieb:Wenn 61% der Befragten erklären, sie befürworteten eine fortgesetzte oder soger intensivere Unterstützung der Ukraine, dann steht diese Haltung logischerweise einem Diktatfrieden entgegen.Nein, mit Logik bei Meinungsumfragen zu hantieren ist immer eine sehr schlechte Idee. Dem Wahlvolk ist grunsdsätzlich immer eine Haltung a la "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass" zu unterstellen.
muck schrieb:Ist das wirklich die entscheidende Frage? Allianzen oder politische Ordnungsverhältnisse brechen auseinander, gewiss, und historisch (siehe z.B. Großbritannien-China) auch durch ethnische Verschiebungen. Aber dann stehen den Amerikanern genau zwei Optionen frei: Sie treten aus, oder sie tun es nicht.Vielleicht geschieht es nicht aus Sorge vor der Europäischen Zivilisation. Interessanter ist aber die Frage ob es der Europäischen Zivilistation hilft und was eine bessere Alternative wäre.
Was sich hier jedoch entwickelt, ist ein Rückfall ins 19. Jahrhundert, die USA beanspruchen für sich das Recht, mit den Europäern umzugehen wie weiland die Briten und Franzosen mit dem imperialen China, ungleiche Verträge inklusive. Dass dies in Sorge um die europäische Zivilisation geschehe, glaubst Du doch wohl selbst nicht.
muck schrieb:Zumal die Autoren dieses Schriebs ihre grobe Unkenntnis von den europäischen Verhältnissen beweisen. Wenn sie z.B. behaupten, dass Europa nur deswegen Angst vor Russland habe, weil es ihm infolge von Massenmigration und Abschwung an Selbstvertrauen fehle, geht das völlig an der Realität vorbei, dass die größte Sorge vor einem russischen Angriff in den baltischen Staaten, Finnland und Polen vorherrscht, kulturell-ethnisch homogenen Nationen mit guter wirtschaftlicher Entwicklung.Es ist nicht sonderlich neu, dass die Amerikaner mit kulturell-ethnischen Befindlichkeiten wenig anfangen können und Ursachen von Konflikte gerne anders verorten. Ein Hauptgrund warum die US-amerikanische Außenpolitik oft so spektakulär unerfolgreich daherkommt.
