Gestern, 12:32
(01.12.2025, 13:51)Broensen schrieb: Wäre alternativ auch folgendes korrekt?
Da tendenziell eher die abwartende Fähigkeit Entwurfsbestimmend ist würde ich sagen, dass das weniger Sinn ergibt, aber da ich eh beides nicht für sinnvoll halte, ist es eh egal

Zitat:Mit der "geführten Munition" hatte ich nochmal innerhalb der gelenkten Munition unterschieden zwischen jener, die tatsächlich geführt wird, egal ob von extern oder durch Autonomie, und solcher, die nur über eine Lenkung verfügt, um den vorgegebenen Kurs beizubehalten, ihn jedoch nicht ändern kann.
Du meinst eine nicht nachträglich änderbare Zielzuweisung, also beispielsweise eine klassische GPS/INS-Steuerung ohne Datenlink? Die ganze Thematik lässt sich ja auch noch weiter aufdröseln, beispielsweise zählt lasergelenkte Munition zur Gruppe der zielsuchenden Munition, auch wenn sie eine externe Beleuchtung benötigt. Oder wenn es um die Frage der Fähigkeit zur Übergabe der Lenkung geht, die gar nicht so trivial ist.
(01.12.2025, 21:43)Quintus Fabius schrieb: Man sollte sich vielleicht auch mal davon lösen, dass jeder deutsche Begriff sklavisch exakt das meinen soll, was der englische Begriff bedeutet.
Das sowieso, davon abgesehen wäre es aber auch sinnvoll, sich einfach mal von irgendwelchen Schlagworten zu lösen und das ganze pragmatisch zu betrachten. Wenn die Gruppe der Loitering Munition, oder der verzögernden Munition, oder welcher Begriff auch dafür verwendet wird, so heterogen ist, dass völlig unterschiedliche Konzepte darunter fallen, welche praktische Relevanz hat denn eine Bezeichnung dann außerhalb der Taxonomie selbst? Nur die des Verkaufens. XYZ ist eine Loitering Munition, ABC wirkt auch gegen Loitering Munition, die Bundeswehr braucht Loitering Munition, wir müssen die Loitering Munition des Gegners bekämpfen - dafür ist der Begriff gut, weil unverbindlich, modern, kennt jeder aber lässt sich nicht genau greifen. Militärisch ist er völlig belanglos.
(Gestern, 08:30)Quintus Fabius schrieb: Aber gerade diese Bundeswehr verwendet mehr Anglizismen als selbst die internationale Konzernwelt. Deutsche Offiziere reden derart viel Denglisch, dass es nur noch schmerzt. Und dies selbst bei Waffen die wir als erste erfunden haben, beispielsweise der militärische Einsatz von Hohlladungen, welcher ja zuerst von Deutschland entwickelt wurde.
Englisch ist halt die Standardsprache der NATO und der internationalen Verkehre, wer sich da über den eigenen Kreis heraus verständigen will oder muss braucht die passenden Begriffe auf englisch, wird dann die Begriffe häufig auf englisch verwenden, und diese Begriffe dann auch so an jene weitergeben, die nur auf rein nationaler Ebene kommunizieren. Mir ist es lieber, wenn eine in ein Bündnis eingebettete Bundeswehr die wesentliche Bündnissprache spricht, als wenn jeder Bündnispartner regulär nur sein eigenes Kauderwelsch plappert und im Ernstfall jeder mit einem Wörterbuch rumrennen muss (ja, bewusst plakativ übertrieben).
