28.11.2025, 17:30
Deutschland verhandelt mit Israel über den Erwerb neuer Arrow-3-Abwehrsysteme
OPEXnews (französisch)
Pierre SAUVETON
27. November 2025
Während Paris und Rom ihre Aster-Raketen als Grundlage für eine europäische Raketenabwehr verteidigen, schlägt Berlin einen anderen Weg ein: eine israelisch-amerikanische Obergrenze. Mit der Neuverhandlung des Kaufs einer neuen Charge von Arrow-3-Abfangraketen bei Israel Aerospace Industries (IAI) festigt Deutschland das ehrgeizigste Raketenabwehrprogramm, das jemals auf dem Kontinent gestartet wurde – ohne Aster, aber im Herzen der NATO.
Alles geht auf den Vertrag vom August 2023 zurück: 3,5 Milliarden Dollar, der größte Rüstungsexport in der Geschichte Israels. Der Vertrag macht Berlin zum ersten ausländischen Betreiber von Arrow 3, einem System, das gemeinsam mit der amerikanischen Missile Defense Agency (MDA) entwickelt wurde. Es umfasst Trägerraketen, Kommandozentralen, das Radar EL/M-2080S Super Green Pine und einen ersten Vorrat an Raketen, die derzeit bei der Luftwaffe für die operative Inbetriebnahme bis Ende 2025 eingesetzt werden, wobei MBDA Deutschland und IABG für die NATO-Integration zuständig sind.
Die neuen Verhandlungen zielen auf den Kern des Problems ab: das Volumen. Berlin will genügend Abfangraketen, um wiederholte Salven abzuwehren, wie sie in der Ukraine und im Nahen Osten mittlerweile bekannt sind. In der European Sky Shield Initiative (ESSI) nimmt Arrow 3 die sehr große Reichweite ein, während andere Europäer für ihre eigenen Architekturen auf die französisch-italienischen Aster-Raketen setzen.
Militärisch gesehen ist Arrow 3 ein Raketenabwehrsystem in großer Höhe: Abfang außerhalb der Atmosphäre in über 100 km Höhe, angekündigte Reichweite bis zu 2.400 km, „Hit-to-Kill”-Logik, die direkt auf ballistische Trägerraketen abzielt, darunter potenziell auch nukleare. Im Hintergrund zeichnet sich ein Dreieck ab: Technologie in Israel (Be’er Yaakov), Komponenten und grünes Licht in Washington, operative Steuerung in Berlin. Frankreich und Italien können Aster als glaubwürdige europäische Antwort hervorheben, aber die Realität sieht derzeit brutal aus: Die obere Schicht des europäischen Schutzschildes wird heute außerhalb des Kontinents aufgebaut.
OPEXnews (französisch)
Pierre SAUVETON
27. November 2025
Während Paris und Rom ihre Aster-Raketen als Grundlage für eine europäische Raketenabwehr verteidigen, schlägt Berlin einen anderen Weg ein: eine israelisch-amerikanische Obergrenze. Mit der Neuverhandlung des Kaufs einer neuen Charge von Arrow-3-Abfangraketen bei Israel Aerospace Industries (IAI) festigt Deutschland das ehrgeizigste Raketenabwehrprogramm, das jemals auf dem Kontinent gestartet wurde – ohne Aster, aber im Herzen der NATO.
Alles geht auf den Vertrag vom August 2023 zurück: 3,5 Milliarden Dollar, der größte Rüstungsexport in der Geschichte Israels. Der Vertrag macht Berlin zum ersten ausländischen Betreiber von Arrow 3, einem System, das gemeinsam mit der amerikanischen Missile Defense Agency (MDA) entwickelt wurde. Es umfasst Trägerraketen, Kommandozentralen, das Radar EL/M-2080S Super Green Pine und einen ersten Vorrat an Raketen, die derzeit bei der Luftwaffe für die operative Inbetriebnahme bis Ende 2025 eingesetzt werden, wobei MBDA Deutschland und IABG für die NATO-Integration zuständig sind.
Die neuen Verhandlungen zielen auf den Kern des Problems ab: das Volumen. Berlin will genügend Abfangraketen, um wiederholte Salven abzuwehren, wie sie in der Ukraine und im Nahen Osten mittlerweile bekannt sind. In der European Sky Shield Initiative (ESSI) nimmt Arrow 3 die sehr große Reichweite ein, während andere Europäer für ihre eigenen Architekturen auf die französisch-italienischen Aster-Raketen setzen.
Militärisch gesehen ist Arrow 3 ein Raketenabwehrsystem in großer Höhe: Abfang außerhalb der Atmosphäre in über 100 km Höhe, angekündigte Reichweite bis zu 2.400 km, „Hit-to-Kill”-Logik, die direkt auf ballistische Trägerraketen abzielt, darunter potenziell auch nukleare. Im Hintergrund zeichnet sich ein Dreieck ab: Technologie in Israel (Be’er Yaakov), Komponenten und grünes Licht in Washington, operative Steuerung in Berlin. Frankreich und Italien können Aster als glaubwürdige europäische Antwort hervorheben, aber die Realität sieht derzeit brutal aus: Die obere Schicht des europäischen Schutzschildes wird heute außerhalb des Kontinents aufgebaut.
