24.11.2025, 06:44
@Quintus
Interessanterweise sehe ich übrigens Äthiopien (sehr vorsichtig gesagt, wenn der Konflikt im Tigray nicht wieder eskaliert) als noch mit am besten aufgestellt an, dort hat man in den letzten Jahren mit durchaus lobenswerten Projekten Wüstengebiete wieder urbar machen und landwirtschaftlich zurückgewinnen können. Sudan ist ein weitgehender Totalausfall, man denke an die aktuellen Gemetzel, ebenso der Südsudan, trotz seiner Ölfelder im Sudd.
Aber auch Ägypten sehe ich als einen Wackelkandidaten an. Zwar hält die dortige Junta den Deckel drauf, aber dieses Land steht und fällt mit dem Nil - bei einer wachsenden Bevölkerung. Die Zukunft ist meiner Meinung nach wenig rosig, alleine schon, wenn ich Sandstürme durch die mit Milliarden neu in den Sand gesetzte Hauptstadt (New Administrative Capital) toben und den Putz schon jetzt blättern sehe, sollte einem klar werden, was hier in 20, 25 Jahren blüht.
@lime
Würde man diese Subventionen restlos streichen, würden aber u. a. die Spritpreise und Heizkosten auch ansteigen und die Industrie würde noch mehr fluchen und mit Abwanderung drohen (wohin eigentlich?). D. h.: Ja, die EEs werden subventioniert, aber die Ölindustrie ebenso, nur wird das weniger offen thematisiert.
Schneemann
Zitat:Wenn es zu einer negativen Veränderung des Klimas in Afrika kommen sollte, so wird davon primär zunächst einmal der Raum der Sahara betroffen sein sowie die angrenzenden Gebiete. Zugleich wird dadurch eine natürliche Sperre entstehen, die von den Menschen kaum noch überwunden werden kann.Die Veränderungen in Afrika sind bereits seit Jahrzehnten zu sehen, die Desertifikation nimmt zu, d. h. die Sahara wird sich ausbreiten, ebenso wird der Sahel nach Süden wandern. Im Kern heißt dies, wie du schon anmerktest, dass der "Sperrgürtel" noch schwerer zu überwinden sein wird zukünftig.
Zitat:Die Länder, welche am Nil entlang an der einzigen Route nordwärts liegen die dann noch machbar sein wird, werden sich mit militärischer Gewalt, Völkermord etc. gegen die Flüchtlinge wenden und deren Marsch nach Norden unterbinden, um nicht selbst dadurch unterzugehen.Und es könnte sehr wohl sein, dass diese Gebiete kaum mehr als Transitrouten nutzbar sind, wenn sich die Wasserlage entlang des Nils verschärft. Ein offener Konflikt zwischen Äthiopien, Ägypten und dem Sudan wäre durchaus denkbar.
Interessanterweise sehe ich übrigens Äthiopien (sehr vorsichtig gesagt, wenn der Konflikt im Tigray nicht wieder eskaliert) als noch mit am besten aufgestellt an, dort hat man in den letzten Jahren mit durchaus lobenswerten Projekten Wüstengebiete wieder urbar machen und landwirtschaftlich zurückgewinnen können. Sudan ist ein weitgehender Totalausfall, man denke an die aktuellen Gemetzel, ebenso der Südsudan, trotz seiner Ölfelder im Sudd.
Aber auch Ägypten sehe ich als einen Wackelkandidaten an. Zwar hält die dortige Junta den Deckel drauf, aber dieses Land steht und fällt mit dem Nil - bei einer wachsenden Bevölkerung. Die Zukunft ist meiner Meinung nach wenig rosig, alleine schon, wenn ich Sandstürme durch die mit Milliarden neu in den Sand gesetzte Hauptstadt (New Administrative Capital) toben und den Putz schon jetzt blättern sehe, sollte einem klar werden, was hier in 20, 25 Jahren blüht.
Zitat:Verbleibt bei einer solchen langfristigen Extremveränderung das Problem, dass auch Gebiete in Südeuropa verwüsten werden, und die Menschen dort in der aktuellen Besiedelungsdichte nicht verbleiben können. Demzufolge wird es Innereuropäische Fluchtbewegungen geben, welche deutlich umfangreicher sein werden, als alles was da aus Afrika überhaupt noch kommen kann.Wird nicht nur der Süden sein. In Paris etwa macht man sich schon Gedanken, wie man die Hitzesommer in Griff bekommt. Übrigens sollten wir uns da auch gewisse Gedanken machen.
@lime
Zitat:Reine Panikmache! [...] lächerlich!Lasse bitte die Ausrufezeichen weg. Ich bin kein Fan von ihnen und ich will sie hier in Diskussionen auch nicht sehen. Danke.
Zitat:Ich bin ein Freund der freien Marktwirtschaft. Wenn Erneuerbare ohne Subventionen/Förderung etc. mit den Fossilen mithalten können warum nicht...Naja, die fossilen Energieträger werden weltweit jedes Jahr auch grob mindestens mit dreistelligen Milliarden-Dollar-Beträgen subventioniert - manche sprechen sogar von Billionen-Beträgen (vgl.: https://www.diw.de/de/diw_01.c.827737.de...d_gas.html) -, insofern ist der Vorwurf deinerseits bzgl. fehlender Wirtschaftlichkeit doch etwas unfair. Bzw. dann solltest du, als Freund der freien Marktwirtschaft, genauso die Subventionen auf der anderen Seite ins Auge fassen und kritisieren.
Würde man diese Subventionen restlos streichen, würden aber u. a. die Spritpreise und Heizkosten auch ansteigen und die Industrie würde noch mehr fluchen und mit Abwanderung drohen (wohin eigentlich?). D. h.: Ja, die EEs werden subventioniert, aber die Ölindustrie ebenso, nur wird das weniger offen thematisiert.
Zitat:Durch die Millionen Klimaanlagen und den hohen Ressourcenverbrauch steigt die Temperatur dort lokal eben noch zusätzlich an...Also wenn die Hitze in städtischen Arealen ansteigt, dann liegt dass an den versiegelten Flächen bzw. den Unmengen von Beton, die die Hitze reflektieren und auch nachts kaum entweichen lassen, aber sicher nicht an laufenden Klimaanlagen in einer Stadt XY.
Zitat:Sicherheitspolitisch ist es schon mal Fakt dass man aktuell keinen Krieg führen kann ohne ausreichend Erdölprodukte zur Verfügung zu haben.Das hängt stark vom Kriegsszenario ab. Bei stark mechanisierten und technisch anspruchsvollen Konflikten (Luftwaffe) mag dies zutreffen, etwa in Gaza oder in der Ukraine, bei vielen anderen jedoch wiederum nicht. Einer der schlimmsten (und wenig zur Kenntnis genommenen) Kriege der letzten Jahrzehnte bspw. war vermutlich der zweite Kongokrieg (https://en.wikipedia.org/wiki/Second_Congo_War) - mit Millionen von Toten -, und der wurde nur mit vergleichsweise wenigen mechanisierten Systemen betrieben, zumeist waren es Rebellen und Milizen, teils auch fürchterliche Kannibalenbanden, die sich im Dschungel herumtrieben.
Schneemann
