Gestern, 11:22
(Gestern, 06:23)muck schrieb: Lässt sich das wirklich mit dieser Endgültigkeit behaupten?
Um Endgültigkeit geht es mir nicht, die ist sowieso selten sinnvoll. Ich meine nur, dass das Prinzip Klasse gegen Masse funktioniert hat, auch in der Wehrmacht, und deshalb die grundsätzliche Annahme, es müsse Klasse erzeugt werden, weil bei der Masse nicht mitgehalten werden kann, nicht falsch ist. Ich bin nicht so der Schlammkriecher, aber auch bei den Gefechtsfahrzeugen war nicht die qualitative Fortentwicklung oder Fokussierung das Problem, sondern die Fixierung auf Spitzenleistungen ohne Berücksichtigung eines ganzheitlichen Ansatzes hinsichtlich der Produktion (und Ausbildung, ich beziehe Klasse immer auf Material und Personal).
Ich schreibe auch nur deshalb, weil ich es bei diesem Thema für extrem wichtig halte, von jeglicher Form der Gläubigkeit weg zu kommen. Tatsächlich muss beim technischen Fortschritt sinnvollerweise ein Mittelweg gefunden werden, der Hochtechnologieforschung mit einer praxisorientierten, durchhaltefähigen Serientechnik vereint und die entsprechenden Entwicklungen auch genau darauf auslegt. Dafür müssen aber zwingend die Extreme weichen.
Zitat:Dann will ich nur abschließend kurz erläutern, warum ich überhaupt damit angefangen hatte: Mir ist natürlich bewusst, dass (Pi mal Daumen) 20% "Querdenker" eben nicht die 80% überwiegen, die den Staat am Laufen hielten und die Maßnahmen mittrugen.
Allein: Wenn bereits verhältnismäßig leichte Einschränkungen des öffentlichen Lebens solchen Widerstand erzeugen, wie groß könnte (nicht: müsste, aber: könnte) er sich im Falle einer existenzbedrohenden Krise auswachsen? Und wozu wäre er fähig?
Ich bin kein Soziologe, ich finde es schwierig, vorherzusagen, wie sich eine Gesellschaft (ganz allgemein gesprochen) in Notsituationen verhält oder wohin sie sich unter einem äußeren Druck entwickelt. Meine persönliche Wahrnehmung zur gesellschaftlichen Entwicklung unter Corona war bezogen auf einen potenziellen Krieg eher eine positive, das gleiche gilt beispielsweise bei den Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine. Ich verstehe jetzt deine Aussage, bin auf einer subjektiven Ebene aber anderer Meinung, und mir fehlt die fachliche Kompetenz, um das auf einer objektiven Ebene zu betrachten.
