18.11.2025, 06:34
Zitat:Du gehst auf das Problem der wirtschaftlichen Abhängigkeit von einem maßgeblichen Lieferanten nicht ein.Das erklärt sich aber auch von selbst. Wir benötigen die Energie, und wir haben eben nur eine Handvoll Länder zur Verfügung, von denen wir ausreichend Rohstoffe beziehen können. Es sind die Golfanrainer, die USA oder eben die Russen. Und fast alle großen Lieferanten sind US-Konzerne - Exxon, Chevron etc. Dazu noch Aramco (Saudi-Arabien), die aber mit den USA eng verwoben ist.
Angesichts unserer Abhängigkeit von fossilen Energieträgern - und wenn wir nicht bei Persern (was aber nicht ginge) oder Russen (was auch nicht geht) kaufen wollen - müssen wir uns im angloamerikanischen Raum (wenn wir Shell noch hinzuziehen) umschauen. Zumindest schwerpunktmäßig. Ein wenig können wir noch moralisch mit relativ gutem Gewissen diversifizieren, etwa auf Norwegen (Equinor, ehem. Statoil) oder Frankreich (Total), aber das wird die Hauptlast auch nicht auffangen können.
Und da wir es glorreich versäumt haben, einen nationalen Energielieferanten aufzuziehen - man denke an den Umgang mit Wintershall und den Totalausfall in Aserbaidschan -, werden wir eben auch uns einen Schwerpunktlieferanten heraussuchen müssen, und dieser wird im angloamerikanischen Raum sitzen, wenn wir keine Deals mit den Russen oder anderen fragwürdigen Konsorten machen wollen. Und das wird solange der Fall sein, solange wir noch derart massiv von fossilen Energieträgern abhängig sind.
Zitat:Es geht auch nicht um Demokraten oder Republikaner, sondern um fehlende Diversifikation.Die bemühte Diversifizierung mag zwar löblich sein, sie ist aber sie ist derzeit schlicht nicht abbildbar. Und ich kaufe lieber im Westen als im Osten, womit wir unsere eigenen Gegner sogar noch finanzieren würden.
Schneemann

