Gestern, 12:01
(16.11.2025, 10:46)Quintus Fabius schrieb: Gecktron:
Wenn man die Panzerrung bzw. das gesamte Schutzkonzept ganzheitlicher auslegen würde ja, aber heutige Kampfpannzer sind sehr einseitig auf den Beschuss von vorne mit großkalibrigen BK hin optimiert.
Mehr Volumen innen welches man nicht für den Transport von Personen nutzt, kann man zudem auch für mehr Munition und mehr Treibstoff nutzen, womit die Ausdauer im Einsatz steigt (Durchhaltefähigkeit).
Ein KF41 Lynx mit einer 76mm Maschinenkanone, dass wäre mal ein äußerst vielseitig einsetzbarer Kampfpanzer im eigentlichen und ursprünglichen Sinn dieses Konzeptes. Ohne auf die Bewaffnung einzugehen, also nur in Bezug auf die Plattform selbst:
Vorteil: Man hätte eine Einheitsplattform miit allen Vorteilen die damit einher gehen. Das Fahrzeuggewicht wäre deutlich geringer als das aktueller Kampfpanzer (das wäre ein erheblicher Vorteil). Der größere Innenraum wäre vielseitig nutzbar, und würde insgesamt die Durchhaltefähigkeit deutlich erhöhen und den Versorgungsaufwand deutlich verringern. In diesem Kontext ist bemerkenswert, dass die Versorgung im Frontnahen Raum heute / im modernen Krieg extrem schwierig ist und schlussendlich bereits in Teilen von Panzern geleistet werden muss. In diesem Kontext sollte man die auf dem Lynx aufbauenden spezialisierten Versorgungspanzer mit bedenken ! Und dass größerer Transportraum innen hierfür immer von Vorteil ist im Vergleich zum beschränkten Platz eines reinen klassischen MBT-Kampfpanzers im Inneren.
Ich denke nicht, dass die gemachten Argumente hier, die Vorteile eines Kampfpanzers aufwiegen.
Ein Kampfpanzer ist nicht nur gegen Großkalibergeschosse von der Front geschützt. Der Schutz gegen Bedrohungen wie gelenkte und umgelenkten Panzerabwehrwaffen spielt hier ebenso eine Rolle. Die beachtlichen Komposit Einlagen an der Front und Seite von Kampfpanzern fehlt ja bei vielen Schützenpanzern vollständig.
Selbst wenn man andere Kampfpanzer nicht mehr als zeitgegebene Bedrohung ansieht, Panzerabwehrlenkwaffen sind es aber bestimmt.
Auch intern sind Kampfpanzer robust. Blow-out Panels sind bei vielen Kampfpanzer zu finden, und Munition intern im Crew Bereich wird mehr und mehr ausgemustert. Der Vorschlag Munition oder Treibstoff intern bei den Unterstützungsfahrzeugen auf Schützenpanzerbasis mitzuführen würde diese Fahrzeuge hingegen noch anfälliger machen. Ein Treffer der einen Kampfpanzer vielleicht zum Rückzug bringt, oder die Besatzung zur Flucht zwingt, könnte in einem solchen Fahrzeug leicht für die Besatzung tödlich enden, und das Fahrzeug als Totalschaden zurück lassen.
Ein Kampfpanzer kombiniert Durchhaltefähigkeit mit Geschwindigkeit und Kampfkraft. Die Fahrzeuge auf Schützenpanzerbasis bringen die Geschwindigkeit und Kampfkraft, es fehlt aber deutlich an der Durchhaltefähigkeit.
Diese Fahrzeuge können komplementär ihren Sinn haben (wie ich bereits gesagt habe), aber ich denke nicht, dass diese den Kampfpanzer in seiner Rolle komplett ersetzen können.
Ich denke nicht, dass eine in Teilen vereinfachte Logistik es Wert ist so einen Kompromiss einzugehen. Insbesondere für Länder die auch bislang eine eigene Kampfpanzerflotte unterhalten konnten.
