(Weltraum) Vortex (Raumfahrzeug) von Dassault
#3
Dassault schließt sich mit dem deutschen Unternehmen OHB zusammen, um sein Raumschiff „Vortex” zu entwickeln
Les Echos (französisch)
[Bild: https://media.lesechos.com/api/v1/images...-tete.webp]
Der Flugzeughersteller umschlägt mit dem deutschen Satellitenhersteller OHB, um ihn bei seinem Raumflugzeugprogramm zu unterstützen. Eine Partnerschaft, die auf den besten Kompetenzen beider Unternehmen basiert und Europa ein Kapital für Flüge in den niedrigen Orbit verschaffen soll.

Lange Zeit haben sich viele Beobachter gefragt, warum Dassault Aviation keine größeren Ambitionen im Weltraumbereich hat. Nun hat der Hersteller der Rafale-Kampfflugzeuge und der Falcon-Geschäftsflugzeuge beschlossen, einen großen Schritt in die Weltraumforschung zu wagen.

Rund 70 Ingenieure arbeiten derzeit an „Vortex”, dem wiederverwendbaren Orbitalfahrzeug für Transport und Exploration, dessen Projekt erstmals im vergangenen Sommer auf der Paris Air Show vorgestellt wurde. Ziel ist es, sehr schnell einen Demonstrator dieses neuen Raumfährenmodells zu entwickeln. Dassault strebt einen Prototyp im Maßstab 1:3 bis 2027 an.

Der Flugzeughersteller umschließt den deutschen Satellitenhersteller OHB, um sein Raumfähreprogramm zu unterstützen. Diese Partnerschaft, die auf dem besten Know-how beider Unternehmen basiert, soll Europa einen entscheidenden Vorteil für Flüge in die erdnahe Umlaufbahn verschaffen.

Lange Zeit fragten sich viele Beobachter, warum Dassault Aviation keine größeren Ambitionen im Raumfahrtsektor hatte. Nun hat sich der Hersteller der Rafale und der Falcon-Geschäftsflugzeuge entschlossen, massiv in die Weltraumforschung zu investieren.

Rund 70 Ingenieure arbeiten derzeit an „Vortex”, dem wiederverwendbaren Orbitalfahrzeug für Transport und Exploration, dessen Projekt erstmals im vergangenen Sommer auf der Paris Air Show vorgestellt wurde. Ziel ist es, einen Demonstrator dieses neuen superschnellen Raumfähren zu entwickeln. Dassault strebt einen Prototyp im Maßstab 1:3 bis 2027 an.

Um dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen, hat sich Dassault für einen deutschen Partner entschieden. Ungeachtet der laufenden Streitigkeiten mit dem deutschen Militärzweig von Airbus über die Führung des Luftkampfsystems der Zukunft (SCAF) haben Dassault und der in Bremen ansässige Satellitenhersteller OHB beschlossen, sich zusammenzuschließen.

Der CEO von Dassault, Éric Trappier, hat mit dem CEO von OHB, Marco Fuchs, eine Vereinbarung über die Entwicklung dieses Raumfährenmodells getroffen, das in der Lage ist, in der erdnahen Umlaufbahn zu operieren und dorthin zurückzukehren. Dieses Raumschiff mit doppeltem Verwendungszweck könnte Nutzlasten zu Raumstationen transportieren, Objekte in der erdnahen Umlaufbahn bergen, Nutzlasten ausbringen, feindliche Satelliten abfangen und vieles mehr.

Um diese Fähigkeit für Operationen im Orbit zu entwickeln, wollen Dassault und OHB ihr komplementäres Fachwissen nutzen. Dassault ist für die Studien zum Flugzeug und seiner „Wiederverwendbarkeit” verantwortlich, d. h. seiner Fähigkeit, zu landen und wieder zu starten, um die niedrige Erdumlaufbahn zu erreichen. Für den Flugzeughersteller bedeutet dies, dass er im Flug Technologien validieren muss, die für die Beherrschung des Hyperschallflugs und des Wiedereintritts in die Atmosphäre entscheidend sind, was einen enormen Aufwand an fortschrittlichen Wärmeschutztechnologien und Flugsteuerung erfordert.
[Bild: https://media.lesechos.com/api/v1/images.../image.jpg]
Ein Überblick über das von Dassault Aviation geleitete Raumfähre-Projekt „Vortex”. Foto: Dassault Aviation
Neben dem Know-how des Flugzeugherstellers, der bereits in den 80er Jahren an Raumfähre-Projekten gearbeitet hatte, wird der Satellitenhersteller OHB sein Wissen über die exoatmosphärische Umgebung einbringen und seine Erfahrung in der Verfolgung von Satellitenbahnen, in der Weltraumtelekommunikation und im Weltraumingenieurwesen nutzen.
Zusammenarbeit

Derzeit hält sich Dassault mit Informationen zu „Vortex” noch bedeckt, bestätigt jedoch die Partnerschaft mit dem deutschen Familienunternehmen. Derzeit finanziert Dassault die Studien zu „Vortex” größtenteils selbst, aber der Flugzeughersteller beteiligt sich an einem Projekt, das vom französischen Armeeministerium, dem CNES (Centre National d'Études Spatiales) und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unterstützt wird.

Im vergangenen Jahr wählte die ESA zwei Weltraumfrachtprojekte aus, um bis 2030 einen kommerziellen Frachttransportdienst zur Internationalen Raumstation oder ihren zukünftigen privaten Konkurrenten aufzubauen. Die ESA unterzeichnete Vereinbarungen mit The Exploration Company und Thales Alenia Space und stellte für jedes Projekt 25 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) plant für 2026 eine zweite Ausschreibung für ihren Frachtdienst in der erdnahen Umlaufbahn, und Dassault hofft, sein Raumschiff Vortex darin aufnehmen zu können.

Im Gegensatz zu den beiden ausgewählten Projekten handelt es sich hier um ein Flugzeug und nicht um eine Kapsel wie die Nyx-Kapsel von The Exploration Company, die auf eine Rückkehr in die Erdatmosphäre abzielt.

Frankreich, dank einer Überarbeitung seines Militärprogramms, und Deutschland dürften sich zusammenschließen, um die nächste Phase des ESA-Projekts „LEO Cargo Return Service” zu finanzieren. Einem Experten zufolge dürfte die Einbindung von Dassault in die beiden laufenden Projekte zunächst keine allzu großen Probleme bereiten, da die bis 2027 anfallenden Kosten nur einige Dutzend Millionen Euro betragen. Die größte Herausforderung für alle Projekte wird die Skalierung sein, aber die europäischen Staaten werden dafür erst 2028 bereit sein.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Vortex (Raumfahrzeug) von Dassault - von voyageur - 11.11.2025, 17:08

Gehe zu: