Vor 5 Stunden
@Skywalker
Letztlich aber hat sich Erdogans Politik durchaus bezahlt gemacht. Dass die PKK aktuell aufgegeben hat, liegt auch daran, dass Erdogan durch einen eher ausgleichenden Kurs ihr den Boden weggezogen bzw. das "Rekrutierungsreservoir" innerhalb der Kurden weggenommen hat.
Schneemann
Zitat:Die Rolle die das Militär einst in der Politik gespielt hat, ist weitestgehend zurückgedrängt worden.Gibt es eigentlich eine Einschätzung, wie stark der klassische, kemalistische Flügel im Militär noch ist? Nach dem Putschversuch von 2016 sollen ja die Reihen deutlich gelichtet worden sein. Ich entsinne mich, dass es vor allem in der Luftwaffe massive Säuberungen gegeben haben soll (?).
Zitat:Erdogan ist der EU in vielen Forderungen entgegen gekommen, im Hinblick auf den sog. "Kurdenkonflikt"...Wobei er aber hier sehr weit ging und auch über das hinaus, was die EU gefordert hatte. Etwa war ich überrascht (habe es eben nachgelesen), dass er die kurdische Sprache als Wahlfach an Schulen und sogar kurdischsprachige Sender zuließ. Das hatte ich so überhaupt nicht auf dem Schirm. Solche Vorhaben wären vor 20, 25 Jahren keinesfalls durchsetzbar gewesen. Es hatte zwar schon Özal in den frühen 1990ern ähnliche Ideen, aber er starb dann verfrüht im Amt (ob er es hätte umsetzen können, bezweifle ich allerdings stark, da die PKK zu Beginn der 1990er ihre Terrorkampagne massiv ausweitete).
Letztlich aber hat sich Erdogans Politik durchaus bezahlt gemacht. Dass die PKK aktuell aufgegeben hat, liegt auch daran, dass Erdogan durch einen eher ausgleichenden Kurs ihr den Boden weggezogen bzw. das "Rekrutierungsreservoir" innerhalb der Kurden weggenommen hat.
Schneemann
