Gestern, 13:02
(Gestern, 11:15)DopePopeUrban schrieb: Da kann man jetzt natürlich drüber diskutieren, ich denke persönlich aber, dass die U-Boot Waffe in der RCN nicht unbedingt Top Priorität genießt. Deine Aussage ist nicht unbedingt falsch, aber Ottawa scheint „brauchen“ anders zu definieren als du und ich.
Das sehe ich nicht so, ein geplanter Aufwuchs um 100 bis 200 % spricht durchaus für ein gewisses Bewusstsein für die tatsächlichen operativen Notwendigkeiten, zumal das ja auch von den strategischen Überlegungen der letzten Jahre gedeckt wird. Der grundsätzliche Bedarf ist insofern allen Beteiligten klar, und dass dieser nicht irgendwann plötzlich Ende der 2030er Jahre auftritt, sondern jetzt bereits gegeben ist, ebenso. Dies war nie der Grund für die Verschleppung der Beschaffungsprozesses. Diese Thematik betrifft auch nicht nur die Unterseeboote, sondern alle Bereich der kanadischen Streitkräfte. Deswegen haben diese, und erst recht die kanadische Sicherheitspolitik, keinen Vorbildcharakter - darum ging es ja in meiner ursprünglichen Antwort.
Zitat:Es fehlt eben an allen Ecken und Enden, vom Smutje bis zum Werftarbeiter. Entsprechend unsinnig wäre es jetzt auf eine möglichst kurzfristige Auslieferung zu pochen, die Boote würden einfach irgendwann vergammeln.
Demnach vergammeln die aktuellen Boote ja auch, was deiner Aussage widerspricht, dass Kanada sich doch rechtzeitig kümmert.
Ich stimme dir zu, dass man sich auch darum kümmern muss und es keinen Sinn gibt, die Zahl der Boote zu erhöhen ohne die gesamte für den Betrieb notwendige Kette zu berücksichtigen. Gleichzeitig kann dieser Mangel aber kein Argument gegen einer Verzögerung der Ersatzbeschaffung sein, und im Gegenteil wäre eine perspektivisch aus solchen Gründen reduzierte Zahl an Booten noch viel mehr ein Grund, möglichst schnell eine deutliche Leistungssteigerung zu erzielen. Bei einer (fiktiven) Erstauslieferung 2032 könnte immer noch entschieden werden abhängig vom Erfolg der parallelen Entwicklungen erst die Zahl der Boote zu erhöhen oder erstmal die bestehenden Einheiten zu ersetzen. Mit letzterem könnten abermals Jahre gewonnen werden (auch wenn das eigentlich nicht notwendig sein sollte).
Der einzige Grund, der gegen den Wunsch einer möglichst schnellen Auslieferung spricht, sind die finanziellen Hürden. Und das ist bezeichnend für die kanadische Sicherheitspolitik sowie für alle kanadischen Beschaffungsprogramme.
